[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und andrer geistvollen Schriften. Bd. 2. Zürich, 1741.Nachrichten von dem Ursprunge Mittel und Umstände zu thun ist, und untersuchtwerden soll, wie man in der Wahl dieser Dinge die besondere Absicht in einem Theile getroffen ha- be, will es nicht fort. Also wird die Grundregel, ahmet der Natur nach, in allen absonderlichen Fällen darein geworffen; man macht sich groß, daß man alle vorkommenden Fragen damit unfehl- bar erörtern wolle, und betrachtet nicht, daß die- se Regel nur anzeiget, woher man den Unterricht nehmen soll. Einige Ausdrückungen in den Urthei- len sind auf Schrauben gesetzet, oder stossen sich unter einander dergestalt, daß man nicht errathen kan, was der Kunstrichter damit haben wolle, ob es gleich hier und da scheint, daß er einen Strahl der Wahrheit erblicket habe. Abentheur- liche Ausdrücke, welche die Sache verstellen, ha- ben ost die Stelle des feinen Schertzes, der aus der Eigenschaft des Gegenstands herfliesset, ver- treten müssen. Die Herren Damm, Hirsch, Bock, Venski, Hr. Prof. D. und C. G. G. und vor allen andern der geschickte Autor der Probe des übersetzten Virgils könnten uns davon aus der Er- fahrung erzehlen. Jch will mithin nicht diesem Urtheile zum Vortheil verschweigen, daß andre viel günstiger von dieser Monatschrift gesprochen haben. Die Verfasser der Beyträge berichten uns davon hin und wieder selbst. Zum Exempel: "Da wir den fünften Band dieser Beyträge hie- "träge
Nachrichten von dem Urſprunge Mittel und Umſtaͤnde zu thun iſt, und unterſuchtwerden ſoll, wie man in der Wahl dieſer Dinge die beſondere Abſicht in einem Theile getroffen ha- be, will es nicht fort. Alſo wird die Grundregel, ahmet der Natur nach, in allen abſonderlichen Faͤllen darein geworffen; man macht ſich groß, daß man alle vorkommenden Fragen damit unfehl- bar eroͤrtern wolle, und betrachtet nicht, daß die- ſe Regel nur anzeiget, woher man den Unterricht nehmen ſoll. Einige Ausdruͤckungen in den Urthei- len ſind auf Schrauben geſetzet, oder ſtoſſen ſich unter einander dergeſtalt, daß man nicht errathen kan, was der Kunſtrichter damit haben wolle, ob es gleich hier und da ſcheint, daß er einen Strahl der Wahrheit erblicket habe. Abentheur- liche Ausdruͤcke, welche die Sache verſtellen, ha- ben oſt die Stelle des feinen Schertzes, der aus der Eigenſchaft des Gegenſtands herflieſſet, ver- treten muͤſſen. Die Herren Damm, Hirſch, Bock, Venski, Hr. Prof. D. und C. G. G. und vor allen andern der geſchickte Autor der Probe des uͤberſetzten Virgils koͤnnten uns davon aus der Er- fahrung erzehlen. Jch will mithin nicht dieſem Urtheile zum Vortheil verſchweigen, daß andre viel guͤnſtiger von dieſer Monatſchrift geſprochen haben. Die Verfaſſer der Beytraͤge berichten uns davon hin und wieder ſelbſt. Zum Exempel: „Da wir den fuͤnften Band dieſer Beytraͤge hie- „traͤge
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Nachrichten von dem Urſprunge
Mittel und Umſtaͤnde zu thun iſt, und unterſucht
werden ſoll, wie man in der Wahl dieſer Dinge
die beſondere Abſicht in einem Theile getroffen ha-
be, will es nicht fort. Alſo wird die Grundregel,
ahmet der Natur nach, in allen abſonderlichen
Faͤllen darein geworffen; man macht ſich groß,
daß man alle vorkommenden Fragen damit unfehl-
bar eroͤrtern wolle, und betrachtet nicht, daß die-
ſe Regel nur anzeiget, woher man den Unterricht
nehmen ſoll. Einige Ausdruͤckungen in den Urthei-
len ſind auf Schrauben geſetzet, oder ſtoſſen ſich
unter einander dergeſtalt, daß man nicht errathen
kan, was der Kunſtrichter damit haben wolle,
ob es gleich hier und da ſcheint, daß er einen
Strahl der Wahrheit erblicket habe. Abentheur-
liche Ausdruͤcke, welche die Sache verſtellen, ha-
ben oſt die Stelle des feinen Schertzes, der aus
der Eigenſchaft des Gegenſtands herflieſſet, ver-
treten muͤſſen. Die Herren Damm, Hirſch, Bock,
Venski, Hr. Prof. D. und C. G. G. und vor
allen andern der geſchickte Autor der Probe des
uͤberſetzten Virgils koͤnnten uns davon aus der Er-
fahrung erzehlen. Jch will mithin nicht dieſem
Urtheile zum Vortheil verſchweigen, daß andre
viel guͤnſtiger von dieſer Monatſchrift geſprochen
haben. Die Verfaſſer der Beytraͤge berichten
uns davon hin und wieder ſelbſt. Zum Exempel:
„Da wir den fuͤnften Band dieſer Beytraͤge hie-
„mit anfangen, ſo koͤnnen wir nicht umhin, dir
„fuͤr den bisherigen Beyfall, den du unſern Be-
„muͤhungen gegeben, den gebuͤhrenden Danck
„abzuſtatten ꝛc. Haben dir alſo bisher die Bey-
„traͤge
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