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[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 7. Zürich, 1743.

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Von den poetischen Zeiten
Bedi Nacht und den Tag,
Das si da anderst nut en pflag.
Ir Ruowe die was clain.
By dem grab saß sy allein,
Vnd wainet by dem Fure.
Kurzwil was ir ture.
Nu fuegt sich uf derselben vart
Das da ainer erhenket wart
Hin von dem grab uber ain veld,
Des huot ain man dem gab man gelt
Das er nit dannen solt kommen,
Wurd ab dem Galgen abgenommen
Der tieb, das waer dem richter Zorn
Und muest er sin houpt han verlorn.
Do er das fur sach und das Wib
Clagen hort ir mannes lib
Vil ser in tursten began.
Zu dem grab gieng er hindan
Und sach die Frowen die was stoltz.
An das fur bracht er ir holtz
Das si vor frost wart behut.
Er sprach Frow hand guten mut,
Sid tod ist uwer lieber man
So sond ir uch zu ainem lebenden han.
Ain anderu muoter ainen andern trait
Als guten der uch uwer laid
Abnimpt vnd uwer ungemach.
So er si ie me an sach
So er ie me in minne bran.
Der man gar von im selber kan.
Er sprach hertz liebe Frowe min
Moecht es an uwer hulde sin
Ich
Von den poetiſchen Zeiten
Bedi Nacht und den Tag,
Das ſi da anderſt nút en pflag.
Ir Ruowe die was clain.
By dem grab ſaß ſy allein,
Vnd wainet by dem Fúre.
Kurzwil was ir túre.
Nu fuegt ſich uf derſelben vart
Das da ainer erhenket wart
Hin von dem grab úber ain veld,
Des huot ain man dem gab man gelt
Das er nit dannen ſolt kommen,
Wurd ab dem Galgen abgenommen
Der tieb, das waer dem richter Zorn
Und mueſt er ſin houpt han verlorn.
Do er das fúr ſach und das Wib
Clagen hort ir mannes lib
Vil ſer in túrſten began.
Zu dem grab gieng er hindan
Und ſach die Frowen die was ſtoltz.
An das fúr bracht er ir holtz
Das ſi vor froſt wart behut.
Er ſprach Frow hand guten mut,
Sid tod iſt úwer lieber man
So ſond ir úch zu ainem lebenden han.
Ain anderù muoter ainen andern trait
Als guten der úch úwer laid
Abnimpt vnd úwer ungemach.
So er ſi ie me an ſach
So er ie me in minne bran.
Der man gar von im ſelber kan.
Er ſprach hertz liebe Frowe min
Moecht es an úwer hulde ſin
Ich
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[50/0050] Von den poetiſchen Zeiten Bedi Nacht und den Tag, Das ſi da anderſt nút en pflag. Ir Ruowe die was clain. By dem grab ſaß ſy allein, Vnd wainet by dem Fúre. Kurzwil was ir túre. Nu fuegt ſich uf derſelben vart Das da ainer erhenket wart Hin von dem grab úber ain veld, Des huot ain man dem gab man gelt Das er nit dannen ſolt kommen, Wurd ab dem Galgen abgenommen Der tieb, das waer dem richter Zorn Und mueſt er ſin houpt han verlorn. Do er das fúr ſach und das Wib Clagen hort ir mannes lib Vil ſer in túrſten began. Zu dem grab gieng er hindan Und ſach die Frowen die was ſtoltz. An das fúr bracht er ir holtz Das ſi vor froſt wart behut. Er ſprach Frow hand guten mut, Sid tod iſt úwer lieber man So ſond ir úch zu ainem lebenden han. Ain anderù muoter ainen andern trait Als guten der úch úwer laid Abnimpt vnd úwer ungemach. So er ſi ie me an ſach So er ie me in minne bran. Der man gar von im ſelber kan. Er ſprach hertz liebe Frowe min Moecht es an úwer hulde ſin Ich

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Zitationshilfe: [Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 7. Zürich, 1743, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung07_1743/50>, abgerufen am 03.12.2024.