[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 7. Zürich, 1743.Neue Sachen die Bekehrung eines verstockten Kunstlehrers undPoeten, bey welchem das Hertz eben so verderbt, als der Geist schal gewesen, durch den Druck bekannt zu machen. Man macht uns Hoffnung, daß man uns einige dieser Schriften überlassen werde, sie in unsrer Sammlung an das Licht zu geben. Ein Unbekannter, der sich Stephan Finck unterschreibet, hat uns eine satyrische Schrift eingesendet, so den Titel hat: Vorschlag, wie Hr. Schwartzens Aeneis von dem Gerichte der Maklatur zu erretten wäre. Er hat diesen Vor- schlag in einem Schreiben an Hrn. Zunkel, den Verleger der deutschen Aeneis, vorgetragen. Er giebt sich vor einen Leipziger aus. Wir sind durch den Beystand eines auswär- Wir haben uns entschlossen dem Begehren eines Schrift
Neue Sachen die Bekehrung eines verſtockten Kunſtlehrers undPoeten, bey welchem das Hertz eben ſo verderbt, als der Geiſt ſchal geweſen, durch den Druck bekannt zu machen. Man macht uns Hoffnung, daß man uns einige dieſer Schriften uͤberlaſſen werde, ſie in unſrer Sammlung an das Licht zu geben. Ein Unbekannter, der ſich Stephan Finck unterſchreibet, hat uns eine ſatyriſche Schrift eingeſendet, ſo den Titel hat: Vorſchlag, wie Hr. Schwartzens Aeneis von dem Gerichte der Maklatur zu erretten waͤre. Er hat dieſen Vor- ſchlag in einem Schreiben an Hrn. Zunkel, den Verleger der deutſchen Aeneis, vorgetragen. Er giebt ſich vor einen Leipziger aus. Wir ſind durch den Beyſtand eines auswaͤr- Wir haben uns entſchloſſen dem Begehren eines Schrift
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0094" n="94"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Neue Sachen</hi></fw><lb/> die <hi rendition="#fr">Bekehrung</hi> eines verſtockten Kunſtlehrers und<lb/> Poeten, bey welchem das Hertz eben ſo verderbt,<lb/> als der Geiſt ſchal geweſen, durch den Druck<lb/> bekannt zu machen. Man macht uns Hoffnung,<lb/> daß man uns einige dieſer Schriften uͤberlaſſen<lb/> werde, ſie in unſrer Sammlung an das Licht<lb/> zu geben. Ein Unbekannter, der ſich <hi rendition="#fr">Stephan<lb/> Finck</hi> unterſchreibet, hat uns eine ſatyriſche Schrift<lb/> eingeſendet, ſo den Titel hat: <hi rendition="#fr">Vorſchlag,</hi> wie<lb/> Hr. Schwartzens Aeneis von dem Gerichte der<lb/> Maklatur zu erretten waͤre. Er hat dieſen Vor-<lb/> ſchlag in einem Schreiben an Hrn. Zunkel, den<lb/> Verleger der deutſchen Aeneis, vorgetragen. Er<lb/> giebt ſich vor einen Leipziger aus.</p><lb/> <p>Wir ſind durch den Beyſtand eines auswaͤr-<lb/> tigen Gelehrten in den Stand geſetzet worden,<lb/> unſrem ehmahligen Verſprechen gemaͤß die <hi rendition="#fr">Cri-<lb/> tik der Jphigenia</hi> des deutſchen Pradons baͤldeſt<lb/> zu liefern; ſie ſoll in dem folgenden, oder gewiß<lb/> im neunten St. zum Vorſchein kommen.</p><lb/> <p>Wir haben uns entſchloſſen dem Begehren eines<lb/> geſchikten Freundes Statt zu geben, und die <hi rendition="#fr">Gott-<lb/> ſchediſche Uebetſetzung</hi> des Horatz von der Dicht-<lb/> kunſt genau und ohne Nachſicht vorzunehmen:<lb/> Wir hoffen daß ihn dieſes veranlaſſen werde,<lb/> auch an ſeinem Orte die Fehler dieſes Werckes<lb/> zu bemercken, und uns ſeine Anmerkungen mit der<lb/> Zeit einzuſenden. Unſer Hr. Conrector Erlebach<lb/> iſt auch noch nicht muͤde ſich mit den Gegenfuͤſſern<lb/> des deutſchen Witzes herumzuſchlagen. Er hat<lb/> zum Drucke fertig: <hi rendition="#fr">Ehrenerklaͤrung</hi> fuͤr den gu-<lb/> ten Geſchmak der wahren Deutſchen. Jn dieſer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Schrift</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0094]
Neue Sachen
die Bekehrung eines verſtockten Kunſtlehrers und
Poeten, bey welchem das Hertz eben ſo verderbt,
als der Geiſt ſchal geweſen, durch den Druck
bekannt zu machen. Man macht uns Hoffnung,
daß man uns einige dieſer Schriften uͤberlaſſen
werde, ſie in unſrer Sammlung an das Licht
zu geben. Ein Unbekannter, der ſich Stephan
Finck unterſchreibet, hat uns eine ſatyriſche Schrift
eingeſendet, ſo den Titel hat: Vorſchlag, wie
Hr. Schwartzens Aeneis von dem Gerichte der
Maklatur zu erretten waͤre. Er hat dieſen Vor-
ſchlag in einem Schreiben an Hrn. Zunkel, den
Verleger der deutſchen Aeneis, vorgetragen. Er
giebt ſich vor einen Leipziger aus.
Wir ſind durch den Beyſtand eines auswaͤr-
tigen Gelehrten in den Stand geſetzet worden,
unſrem ehmahligen Verſprechen gemaͤß die Cri-
tik der Jphigenia des deutſchen Pradons baͤldeſt
zu liefern; ſie ſoll in dem folgenden, oder gewiß
im neunten St. zum Vorſchein kommen.
Wir haben uns entſchloſſen dem Begehren eines
geſchikten Freundes Statt zu geben, und die Gott-
ſchediſche Uebetſetzung des Horatz von der Dicht-
kunſt genau und ohne Nachſicht vorzunehmen:
Wir hoffen daß ihn dieſes veranlaſſen werde,
auch an ſeinem Orte die Fehler dieſes Werckes
zu bemercken, und uns ſeine Anmerkungen mit der
Zeit einzuſenden. Unſer Hr. Conrector Erlebach
iſt auch noch nicht muͤde ſich mit den Gegenfuͤſſern
des deutſchen Witzes herumzuſchlagen. Er hat
zum Drucke fertig: Ehrenerklaͤrung fuͤr den gu-
ten Geſchmak der wahren Deutſchen. Jn dieſer
Schrift
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |