[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 8. Zürich, 1743.des vierzehnten Jahrhunderts. Was soll das seyn, was hast du izt gethan?Thu mir es kund. Er sprach: Zu heiß ist mir der Wein; Jch blase dieserwegen drein, Damit er kälter mögte seyn. Der Waldmann sprach: Wie? trägst du heiß und kalt Jn einem Mund? Würd ich steinalt So könnt ichs dir zu bösem nicht vergessen. Auch hab ich mich (a) vermessen, Aus meinem Hause muß der Mann, Der heiß und kalt im Munde haben kan. Deßwegen raff dich auf, und geh hinaus, Du bleibest nicht in meinem Haus. Der (a) Ouch han ich mich vermessen. [Crit. Samml. VIII. St.] E
des vierzehnten Jahrhunderts. Was ſoll das ſeyn, was haſt du izt gethan?Thu mir es kund. Er ſprach: Zu heiß iſt mir der Wein; Jch blaſe dieſerwegen drein, Damit er kaͤlter moͤgte ſeyn. Der Waldmann ſprach: Wie? traͤgſt du heiß und kalt Jn einem Mund? Wuͤrd ich ſteinalt So koͤnnt ichs dir zu boͤſem nicht vergeſſen. Auch hab ich mich (a) vermeſſen, Aus meinem Hauſe muß der Mann, Der heiß und kalt im Munde haben kan. Deßwegen raff dich auf, und geh hinaus, Du bleibeſt nicht in meinem Haus. Der (a) Ouch han ich mich vermeſſen. [Crit. Sam̃l. VIII. St.] E
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0065" n="65"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">des vierzehnten Jahrhunderts.</hi> </fw><lb/> <l>Was ſoll das ſeyn, was haſt du izt gethan?</l><lb/> <l>Thu mir es kund. Er ſprach: Zu heiß iſt mir der <hi rendition="#fr">W</hi>ein;</l><lb/> <l>Jch blaſe dieſerwegen drein,</l><lb/> <l>Damit er kaͤlter moͤgte ſeyn.</l><lb/> <l>Der Waldmann ſprach: Wie? traͤgſt du heiß und kalt</l><lb/> <l>Jn einem Mund? Wuͤrd ich ſteinalt</l><lb/> <l>So koͤnnt ichs dir zu boͤſem nicht vergeſſen.</l><lb/> <l>Auch hab ich mich <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Ouch han ich mich vermeſſen.</hi></note> <hi rendition="#fr">vermeſſen,</hi></l><lb/> <l>Aus meinem Hauſe muß der Mann,</l><lb/> <l>Der heiß und kalt im Munde haben kan.</l><lb/> <l>Deßwegen raff dich auf, und geh hinaus,</l><lb/> <l>Du bleibeſt nicht in meinem Haus.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">[Crit. Sam̃l. <hi rendition="#aq">VIII.</hi> St.] E</fw> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [65/0065]
des vierzehnten Jahrhunderts.
Was ſoll das ſeyn, was haſt du izt gethan?
Thu mir es kund. Er ſprach: Zu heiß iſt mir der Wein;
Jch blaſe dieſerwegen drein,
Damit er kaͤlter moͤgte ſeyn.
Der Waldmann ſprach: Wie? traͤgſt du heiß und kalt
Jn einem Mund? Wuͤrd ich ſteinalt
So koͤnnt ichs dir zu boͤſem nicht vergeſſen.
Auch hab ich mich (a) vermeſſen,
Aus meinem Hauſe muß der Mann,
Der heiß und kalt im Munde haben kan.
Deßwegen raff dich auf, und geh hinaus,
Du bleibeſt nicht in meinem Haus.
Der
(a) Ouch han ich mich vermeſſen.
[Crit. Sam̃l. VIII. St.] E
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |