[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 9. Zürich, 1749.Martin Opitzens Und diß bedenck ich offt und viel,Es mag lieb haben wer da will, Jch bleibe mein. Allzeit allein, Offt nach schertzen. Kommen Schmertzen, Wohl dem der das thut behertzen. Die Jagd des Cupido. Jn der schönesten der Zeiten,Wann verjüngt wird alle Welt, Wann die Flora Blumen spreiten Thut, durch Wiesen, Wald und Feld, Kam der Venus Sohn gegangen, Eh sich Lucifer eräugt, Eh Aurora ihre Wangen Und goldgelbes Haare zeigt. Venus lag ohn Sorg und Zagen Gantz des sanften Schlafes voll, Mutter, sagt er, ich geh jagen, Unterdeß gehabt euch wohl. Da erwachte die Göttinne, Sprach: Cupido liebes Kind, Weil du dieses hast im Sinne, Sey es gerne dir vergünt, Und ich wünsche daß dein Bogen Richtig schiesse für und für. Wann
Martin Opitzens Und diß bedenck ich offt und viel,Es mag lieb haben wer da will, Jch bleibe mein. Allzeit allein, Offt nach ſchertzen. Kommen Schmertzen, Wohl dem der das thut behertzen. Die Jagd des Cupido. Jn der ſchoͤneſten der Zeiten,Wann verjuͤngt wird alle Welt, Wann die Flora Blumen ſpreiten Thut, durch Wieſen, Wald und Feld, Kam der Venus Sohn gegangen, Eh ſich Lucifer eraͤugt, Eh Aurora ihre Wangen Und goldgelbes Haare zeigt. Venus lag ohn Sorg und Zagen Gantz des ſanften Schlafes voll, Mutter, ſagt er, ich geh jagen, Unterdeß gehabt euch wohl. Da erwachte die Goͤttinne, Sprach: Cupido liebes Kind, Weil du dieſes haſt im Sinne, Sey es gerne dir verguͤnt, Und ich wuͤnſche daß dein Bogen Richtig ſchieſſe fuͤr und fuͤr. Wann
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Martin Opitzens
Und diß bedenck ich offt und viel,
Es mag lieb haben wer da will,
Jch bleibe mein. Allzeit allein,
Offt nach ſchertzen. Kommen Schmertzen,
Wohl dem der das thut behertzen.
Die Jagd des Cupido.
Jn der ſchoͤneſten der Zeiten,
Wann verjuͤngt wird alle Welt,
Wann die Flora Blumen ſpreiten
Thut, durch Wieſen, Wald und Feld,
Kam der Venus Sohn gegangen,
Eh ſich Lucifer eraͤugt,
Eh Aurora ihre Wangen
Und goldgelbes Haare zeigt.
Venus lag ohn Sorg und Zagen
Gantz des ſanften Schlafes voll,
Mutter, ſagt er, ich geh jagen,
Unterdeß gehabt euch wohl.
Da erwachte die Goͤttinne,
Sprach: Cupido liebes Kind,
Weil du dieſes haſt im Sinne,
Sey es gerne dir verguͤnt,
Und ich wuͤnſche daß dein Bogen
Richtig ſchieſſe fuͤr und fuͤr.
Wann
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