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[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 12. Zürich, 1744.

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des Wahnes bedienen könne.

Wenn endlich J. A. K. sein Urtheil von Hrn.
Prof. Breitingers Gedancken von dem Recht
der Dichter über die Sage geben soll, so offen-
baret er dabey neben dem grösten Unverstand
eine noch grössere Bosheit, indem er durch
eine falsche Auslegung und Verdrehung sei-
ner Worte ihm nicht bloß einen fremden Sinn
andichtet; sondern den Text, den er aus ihm
anführet, wircklich verfälscht, da er die Wor-
te unter dem Pöbel zwischen einschaltet, da-
mit er ihn sagen lasse, es sey schon genug,
die Leute durch falsche Sagen zu hintergehen,
wenn nur der Pöbel nichts bessers wisse, und
den Betrug nicht mercke. Jch habe oben die
gantze Stelle angeführet, und man kan sie
auf der 340. Seite in dem ersten Theil von
Hrn. Breitingers Critischer Dichtk. nachsehen,
so wird man den Betrieger finden, und sehen,
daß Hr. Br. gerade das Gegentheil von dem-
jenigen gesagt hat, was ihm dieser ausver-
schämte J. A. K. andichtet. Und was muß
man wohl von Hrn. Prof. Gottsched selbst
gedencken, da er sich nicht scheuet, sich derglei-
chen Mittel und Waffen öffentlich zu bedie-
nen, um sein Ansehen vor dem gäntzlichen Falle
und Untergang zu schützen, und seinen Dagon,
ich meyne seine sogenannte Critische Dichtkunst,
vor dem so nahen Umsturtz zu versichern? Er
kan sich gegen allen bösen Argwohn nicht bes-
ser decken, als wenn er den J. A. K. nach
seinem wahren Nahmen entdecket, ihn zur bil-
ligen Verantwortung anhält, und bekennet,

daß
des Wahnes bedienen koͤnne.

Wenn endlich J. A. K. ſein Urtheil von Hrn.
Prof. Breitingers Gedancken von dem Recht
der Dichter uͤber die Sage geben ſoll, ſo offen-
baret er dabey neben dem groͤſten Unverſtand
eine noch groͤſſere Bosheit, indem er durch
eine falſche Auslegung und Verdrehung ſei-
ner Worte ihm nicht bloß einen fremden Sinn
andichtet; ſondern den Text, den er aus ihm
anfuͤhret, wircklich verfaͤlſcht, da er die Wor-
te unter dem Poͤbel zwiſchen einſchaltet, da-
mit er ihn ſagen laſſe, es ſey ſchon genug,
die Leute durch falſche Sagen zu hintergehen,
wenn nur der Poͤbel nichts beſſers wiſſe, und
den Betrug nicht mercke. Jch habe oben die
gantze Stelle angefuͤhret, und man kan ſie
auf der 340. Seite in dem erſten Theil von
Hrn. Breitingers Critiſcher Dichtk. nachſehen,
ſo wird man den Betrieger finden, und ſehen,
daß Hr. Br. gerade das Gegentheil von dem-
jenigen geſagt hat, was ihm dieſer ausver-
ſchaͤmte J. A. K. andichtet. Und was muß
man wohl von Hrn. Prof. Gottſched ſelbſt
gedencken, da er ſich nicht ſcheuet, ſich derglei-
chen Mittel und Waffen oͤffentlich zu bedie-
nen, um ſein Anſehen vor dem gaͤntzlichen Falle
und Untergang zu ſchuͤtzen, und ſeinen Dagon,
ich meyne ſeine ſogenannte Critiſche Dichtkunſt,
vor dem ſo nahen Umſturtz zu verſichern? Er
kan ſich gegen allen boͤſen Argwohn nicht beſ-
ſer decken, als wenn er den J. A. K. nach
ſeinem wahren Nahmen entdecket, ihn zur bil-
ligen Verantwortung anhaͤlt, und bekennet,

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[31/0033] des Wahnes bedienen koͤnne. Wenn endlich J. A. K. ſein Urtheil von Hrn. Prof. Breitingers Gedancken von dem Recht der Dichter uͤber die Sage geben ſoll, ſo offen- baret er dabey neben dem groͤſten Unverſtand eine noch groͤſſere Bosheit, indem er durch eine falſche Auslegung und Verdrehung ſei- ner Worte ihm nicht bloß einen fremden Sinn andichtet; ſondern den Text, den er aus ihm anfuͤhret, wircklich verfaͤlſcht, da er die Wor- te unter dem Poͤbel zwiſchen einſchaltet, da- mit er ihn ſagen laſſe, es ſey ſchon genug, die Leute durch falſche Sagen zu hintergehen, wenn nur der Poͤbel nichts beſſers wiſſe, und den Betrug nicht mercke. Jch habe oben die gantze Stelle angefuͤhret, und man kan ſie auf der 340. Seite in dem erſten Theil von Hrn. Breitingers Critiſcher Dichtk. nachſehen, ſo wird man den Betrieger finden, und ſehen, daß Hr. Br. gerade das Gegentheil von dem- jenigen geſagt hat, was ihm dieſer ausver- ſchaͤmte J. A. K. andichtet. Und was muß man wohl von Hrn. Prof. Gottſched ſelbſt gedencken, da er ſich nicht ſcheuet, ſich derglei- chen Mittel und Waffen oͤffentlich zu bedie- nen, um ſein Anſehen vor dem gaͤntzlichen Falle und Untergang zu ſchuͤtzen, und ſeinen Dagon, ich meyne ſeine ſogenannte Critiſche Dichtkunſt, vor dem ſo nahen Umſturtz zu verſichern? Er kan ſich gegen allen boͤſen Argwohn nicht beſ- ſer decken, als wenn er den J. A. K. nach ſeinem wahren Nahmen entdecket, ihn zur bil- ligen Verantwortung anhaͤlt, und bekennet, daß

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Zitationshilfe: [Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 12. Zürich, 1744, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung12_1744/33>, abgerufen am 21.11.2024.