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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

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Farbe aufgesprengt werden. Saugt ein Papier die Feuchtig-
keit zu langsam auf, die in der Farbe enthalten ist, so
streut man trockene Holzasche auf, welche den Zweck hat, die
Feuchtigkeit von oben aufzufangen.



Herstellung von Kleisterschnitten.

Die veralteten Kleisterschnitte wurden hergestellt, indem
man zu gewöhnlichem, nicht allzu dickem Stärkekleister so
viel Farbe, am besten Blau, Braun oder Roth hinzusetzte,
daß derselbe intensiv gefärbt war, und diesen mit dem ge-
wöhnlichen Borstenpinsel oder einem Schwamm auf dem
Buchschnitte aufstrich; in dem noch nassen Auftrag wurden
mit dem Finger in einfachster Weise Wellenlinien, Ringe
u.s.w. gebildet, worauf man noch mit einem spitzen oder
mehrmals eingekerbten Hölzchen helle Streifen oder Zickzack-
linien anbrachte.



Herstellung von Wachsschnitten.

Auch die Wachsschnitte werden heute kaum mehr an-
gewendet. Sie werden hergestellt, indem man geschmolzenes
Wachs auf den Schnitt des Buches tröpfelt, dann in der
Art der Sprengschnitte Farbe darauf sprengt, welche von
dem nicht mit Wachs bedeckten Papier angenommen wird; durch Aufblättern des Buches löst sich das Wachs ab und
wird zu neuerlicher Verwendung gesammelt.



Herstellung schablonirter Schnitte.

Die schablonirten Schnitte, zu welchen auch der Seite 4
angeführte Diagonalsprengschnitt gehört, sind sehr einfach her-

Farbe aufgesprengt werden. Saugt ein Papier die Feuchtig-
keit zu langsam auf, die in der Farbe enthalten ist, so
streut man trockene Holzasche auf, welche den Zweck hat, die
Feuchtigkeit von oben aufzufangen.



Herstellung von Kleisterschnitten.

Die veralteten Kleisterschnitte wurden hergestellt, indem
man zu gewoͤhnlichem, nicht allzu dickem Staͤrkekleister so
viel Farbe, am besten Blau, Braun oder Roth hinzusetzte,
daß derselbe intensiv gefaͤrbt war, und diesen mit dem ge-
woͤhnlichen Borstenpinsel oder einem Schwamm auf dem
Buchschnitte aufstrich; in dem noch nassen Auftrag wurden
mit dem Finger in einfachster Weise Wellenlinien, Ringe
u.s.w. gebildet, worauf man noch mit einem spitzen oder
mehrmals eingekerbten Hoͤlzchen helle Streifen oder Zickzack-
linien anbrachte.



Herstellung von Wachsschnitten.

Auch die Wachsschnitte werden heute kaum mehr an-
gewendet. Sie werden hergestellt, indem man geschmolzenes
Wachs auf den Schnitt des Buches troͤpfelt, dann in der
Art der Sprengschnitte Farbe darauf sprengt, welche von
dem nicht mit Wachs bedeckten Papier angenommen wird; durch Aufblaͤttern des Buches loͤst sich das Wachs ab und
wird zu neuerlicher Verwendung gesammelt.



Herstellung schablonirter Schnitte.

Die schablonirten Schnitte, zu welchen auch der Seite 4
angefuͤhrte Diagonalsprengschnitt gehoͤrt, sind sehr einfach her-

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[37/0047] Farbe aufgesprengt werden. Saugt ein Papier die Feuchtig- keit zu langsam auf, die in der Farbe enthalten ist, so streut man trockene Holzasche auf, welche den Zweck hat, die Feuchtigkeit von oben aufzufangen. Herstellung von Kleisterschnitten. Die veralteten Kleisterschnitte wurden hergestellt, indem man zu gewoͤhnlichem, nicht allzu dickem Staͤrkekleister so viel Farbe, am besten Blau, Braun oder Roth hinzusetzte, daß derselbe intensiv gefaͤrbt war, und diesen mit dem ge- woͤhnlichen Borstenpinsel oder einem Schwamm auf dem Buchschnitte aufstrich; in dem noch nassen Auftrag wurden mit dem Finger in einfachster Weise Wellenlinien, Ringe u.s.w. gebildet, worauf man noch mit einem spitzen oder mehrmals eingekerbten Hoͤlzchen helle Streifen oder Zickzack- linien anbrachte. Herstellung von Wachsschnitten. Auch die Wachsschnitte werden heute kaum mehr an- gewendet. Sie werden hergestellt, indem man geschmolzenes Wachs auf den Schnitt des Buches troͤpfelt, dann in der Art der Sprengschnitte Farbe darauf sprengt, welche von dem nicht mit Wachs bedeckten Papier angenommen wird; durch Aufblaͤttern des Buches loͤst sich das Wachs ab und wird zu neuerlicher Verwendung gesammelt. Herstellung schablonirter Schnitte. Die schablonirten Schnitte, zu welchen auch der Seite 4 angefuͤhrte Diagonalsprengschnitt gehoͤrt, sind sehr einfach her-

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Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/47>, abgerufen am 21.11.2024.