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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

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preis solcher Schnitte beitragen. Denn waren die mit der
Hand gefertigten ciselirten Schnitte bei beschränkter Orna-
mentirung sehr theuer, worin auch das seltene Vorkommen
derselben bisher seinen Grund hatte, so läßt sich von den
mit der Maschine hergestellten ciselirten Schnitten, wie schon
erwähnt, das Gegentheil sagen, indem die Ciselirung eines
größeren Buches bei Buntschnitt nur den Arbeitslohn und
bei Goldschnitt noch das dazu verwendete Gold oder Silber
kostet.

Die Maschine liefert bei richtiger Handhabung den
einfach zartesten wie auch künstlich schwersten ciselirten
Schnitt, in Einzeln= wie Massenproductione gleich exact,
Resultate, welche mit der Hand nie erzielt werden konnten
und die schon bei größeren Ausstellungen ungetheilte Aner-
kennung gefunden haben.

"Die Ronniger'sche Ciselirmaschine, oder, wie ihr
officieller Name lautet: "Maschine zum Einprägen von
Mustern in Bücherschnitte mittelst einer gravirten
Rolle"
hat Eingang in mehrere Albumswerkstätten gefunden
und dadurch eine wahre Revolution in der Albumbranche
hervorgerufen. Die Concurrenz, eine der Haupttriebfedern
zur Weiterentwickelung jedweder Industrie, ist im Begriffe,
sich der Resultate dieser Maschine in einer Weise zu be-
mächtigen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten
stellen" - so schrieb schon vor Jahren eine Fachzeitschrift.

Die Handhabung der Maschine ist die denkbar leichteste.
Der zu druckende Schnitt wird zwischen zwei eiserne Balken,
Preßbalken, von denen der vordere feststehend, der rückwärtige
durch Kurbelbewegung verstellbar ist, gebracht; wir finden
diese Kurbel auf der Abbildung (Fig. 24) am rückwärtigen
Theile der Maschine. Hat man nun die Pressung, die immer-
hin eine kräftige sein kann, ausgeprobt, so genügt ein Druck
mit dem Fuße auf den an unserer Abbildung hochstehenden
Tritt, um ein Buch einzuspannen. Bevor dies jedoch geschieht,
hat man dem zu druckenden Schnitt eine genau wagrechte
Richtung zu geben, was man dadurch bewerkstelligt, daß
man dem Buche, dasselbe mit der linken Hand festhaltend,
einen mäßigen Druck giebt und mit der rechten ein wag-

preis solcher Schnitte beitragen. Denn waren die mit der
Hand gefertigten ciselirten Schnitte bei beschraͤnkter Orna-
mentirung sehr theuer, worin auch das seltene Vorkommen
derselben bisher seinen Grund hatte, so laͤßt sich von den
mit der Maschine hergestellten ciselirten Schnitten, wie schon
erwaͤhnt, das Gegentheil sagen, indem die Ciselirung eines
groͤßeren Buches bei Buntschnitt nur den Arbeitslohn und
bei Goldschnitt noch das dazu verwendete Gold oder Silber
kostet.

Die Maschine liefert bei richtiger Handhabung den
einfach zartesten wie auch kuͤnstlich schwersten ciselirten
Schnitt, in Einzeln= wie Massenproductione gleich exact,
Resultate, welche mit der Hand nie erzielt werden konnten
und die schon bei groͤßeren Ausstellungen ungetheilte Aner-
kennung gefunden haben.

〃Die Ronniger'sche Ciselirmaschine, oder, wie ihr
officieller Name lautet: 〃Maschine zum Einpraͤgen von
Mustern in Buͤcherschnitte mittelst einer gravirten
Rolle〃
hat Eingang in mehrere Albumswerkstaͤtten gefunden
und dadurch eine wahre Revolution in der Albumbranche
hervorgerufen. Die Concurrenz, eine der Haupttriebfedern
zur Weiterentwickelung jedweder Industrie, ist im Begriffe,
sich der Resultate dieser Maschine in einer Weise zu be-
maͤchtigen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten
stellen〃 – so schrieb schon vor Jahren eine Fachzeitschrift.

Die Handhabung der Maschine ist die denkbar leichteste.
Der zu druckende Schnitt wird zwischen zwei eiserne Balken,
Preßbalken, von denen der vordere feststehend, der ruͤckwaͤrtige
durch Kurbelbewegung verstellbar ist, gebracht; wir finden
diese Kurbel auf der Abbildung (Fig. 24) am ruͤckwaͤrtigen
Theile der Maschine. Hat man nun die Pressung, die immer-
hin eine kraͤftige sein kann, ausgeprobt, so genuͤgt ein Druck
mit dem Fuße auf den an unserer Abbildung hochstehenden
Tritt, um ein Buch einzuspannen. Bevor dies jedoch geschieht,
hat man dem zu druckenden Schnitt eine genau wagrechte
Richtung zu geben, was man dadurch bewerkstelligt, daß
man dem Buche, dasselbe mit der linken Hand festhaltend,
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Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/95>, abgerufen am 21.11.2024.