Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Die Schutzwaffen.
der Sonne zu schützen. An Harnischen der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts, allecrets und ähnlich gebildeten Formen, an welchen
der Oberrand des Bruststückes in gerader Linie und horizontal läuft,
hat auch jener des Rückens die gleiche Richtung, wobei der tiefen
Lage wegen ein grosser Teil des Rückenbleches vom Kragen sichtbar
ist. (Fig. 119.) An allen späteren Formen reicht der Oberrand von
Brust und Rücken höher an den Hals hinauf.

Am Beginne des 17. Jahrhunderts kam man auf kurze Zeit

[Abbildung] Fig. 118.

Innenseite des Rückens eines italienischen Kora-
zins
von c. 1510. Die Plättchen stehen am Halse und den Hüften
in Verbindung mit Panzerzeug.

[Abbildung] Fig. 115.

Rücken mit Gesässschurz von einem Maximilianharnische
des Eitel Friedrich, Grafen Zollern (gest. 1512). Deutsche Ar-
beit um 1506.

wieder darauf zurück, den Rücken mit einem geschobenen Gesäss-
schurz auszustatten, aus der Ursache, weil jener kaum den halben
Rücken deckte. Mit der Verlängerung der Brust und des Rückens
verschwindet er auf immer.



I. Die Schutzwaffen.
der Sonne zu schützen. An Harnischen der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts, allecrets und ähnlich gebildeten Formen, an welchen
der Oberrand des Bruststückes in gerader Linie und horizontal läuft,
hat auch jener des Rückens die gleiche Richtung, wobei der tiefen
Lage wegen ein groſser Teil des Rückenbleches vom Kragen sichtbar
ist. (Fig. 119.) An allen späteren Formen reicht der Oberrand von
Brust und Rücken höher an den Hals hinauf.

Am Beginne des 17. Jahrhunderts kam man auf kurze Zeit

[Abbildung] Fig. 118.

Innenseite des Rückens eines italienischen Kora-
zins
von c. 1510. Die Plättchen stehen am Halse und den Hüften
in Verbindung mit Panzerzeug.

[Abbildung] Fig. 115.

Rücken mit Gesäſsschurz von einem Maximilianharnische
des Eitel Friedrich, Grafen Zollern (gest. 1512). Deutsche Ar-
beit um 1506.

wieder darauf zurück, den Rücken mit einem geschobenen Gesäſs-
schurz auszustatten, aus der Ursache, weil jener kaum den halben
Rücken deckte. Mit der Verlängerung der Brust und des Rückens
verschwindet er auf immer.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0128" n="110"/><fw place="top" type="header">I. Die Schutzwaffen.</fw><lb/>
der Sonne zu schützen. An Harnischen der ersten Hälfte des 16.<lb/>
Jahrhunderts, allecrets und ähnlich gebildeten Formen, an welchen<lb/>
der Oberrand des Bruststückes in gerader Linie und horizontal läuft,<lb/>
hat auch jener des Rückens die gleiche Richtung, wobei der tiefen<lb/>
Lage wegen ein gro&#x017F;ser Teil des Rückenbleches vom Kragen sichtbar<lb/>
ist. (Fig. 119.) An allen späteren Formen reicht der Oberrand von<lb/>
Brust und Rücken höher an den Hals hinauf.</p><lb/>
          <p>Am Beginne des 17. Jahrhunderts kam man auf kurze Zeit<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 118.</head><p> Innenseite des Rückens eines <hi rendition="#g">italienischen Kora-<lb/>
zins</hi> von c. 1510. Die Plättchen stehen am Halse und den Hüften<lb/>
in Verbindung mit Panzerzeug.</p></figure><lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 115.</head><p> Rücken mit Gesä&#x017F;sschurz von einem Maximilianharnische<lb/>
des <hi rendition="#g">Eitel Friedrich, Grafen Zollern</hi> (gest. 1512). Deutsche Ar-<lb/>
beit um 1506.</p></figure><lb/>
wieder darauf zurück, den Rücken mit einem geschobenen Gesä&#x017F;s-<lb/>
schurz auszustatten, aus der Ursache, weil jener kaum den halben<lb/>
Rücken deckte. Mit der Verlängerung der Brust und des Rückens<lb/>
verschwindet er auf immer.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0128] I. Die Schutzwaffen. der Sonne zu schützen. An Harnischen der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, allecrets und ähnlich gebildeten Formen, an welchen der Oberrand des Bruststückes in gerader Linie und horizontal läuft, hat auch jener des Rückens die gleiche Richtung, wobei der tiefen Lage wegen ein groſser Teil des Rückenbleches vom Kragen sichtbar ist. (Fig. 119.) An allen späteren Formen reicht der Oberrand von Brust und Rücken höher an den Hals hinauf. Am Beginne des 17. Jahrhunderts kam man auf kurze Zeit [Abbildung Fig. 118. Innenseite des Rückens eines italienischen Kora- zins von c. 1510. Die Plättchen stehen am Halse und den Hüften in Verbindung mit Panzerzeug.] [Abbildung Fig. 115. Rücken mit Gesäſsschurz von einem Maximilianharnische des Eitel Friedrich, Grafen Zollern (gest. 1512). Deutsche Ar- beit um 1506.] wieder darauf zurück, den Rücken mit einem geschobenen Gesäſs- schurz auszustatten, aus der Ursache, weil jener kaum den halben Rücken deckte. Mit der Verlängerung der Brust und des Rückens verschwindet er auf immer.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/128
Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/128>, abgerufen am 23.11.2024.