Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit. um die Mitte des 14. Jahrhunderts für immer abgelegt worden, nach-dem noch in den letzten Jahrzehnten seiner Verwendung verschiedene Versuche gemacht worden waren, ihn zu erleichtern und erträglicher zu gestalten. Er wurde nämlich in den Helmwänden verlängert, so dass er nun auf den Schultern aufruhte; die vordere Wand wurde aus- geschnitten und mit einem Visier versehen. Umsonst! Der Krieger war des schweren Rüstzeugs satt geworden. Es wurde durch die [Abbildung]
Fig. 149. Beckenhaube ersetzt, die nur weiter gehalten wurde, so dass sie imReitergefecht aus dem Codex Balduini, die Rom- Nacken aufsass. Jetzt verschwindet die unbequeme, kapuzenförmige Brünne, die den ganzen Scheitel deckte; sie wird nun an dem Unter- rande der Beckenaube angeheftet, in einer Form, dass sie nur das Antlitz frei lässt. Die Verbindungen zeigen ausserordentliche Solidität. Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit. um die Mitte des 14. Jahrhunderts für immer abgelegt worden, nach-dem noch in den letzten Jahrzehnten seiner Verwendung verschiedene Versuche gemacht worden waren, ihn zu erleichtern und erträglicher zu gestalten. Er wurde nämlich in den Helmwänden verlängert, so daſs er nun auf den Schultern aufruhte; die vordere Wand wurde aus- geschnitten und mit einem Visier versehen. Umsonst! Der Krieger war des schweren Rüstzeugs satt geworden. Es wurde durch die [Abbildung]
Fig. 149. Beckenhaube ersetzt, die nur weiter gehalten wurde, so daſs sie imReitergefecht aus dem Codex Balduini, die Rom- Nacken aufsaſs. Jetzt verschwindet die unbequeme, kapuzenförmige Brünne, die den ganzen Scheitel deckte; sie wird nun an dem Unter- rande der Beckenaube angeheftet, in einer Form, daſs sie nur das Antlitz frei läſst. Die Verbindungen zeigen auſserordentliche Solidität. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0155" n="137"/><fw place="top" type="header">Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit.</fw><lb/> um die Mitte des 14. Jahrhunderts für immer abgelegt worden, nach-<lb/> dem noch in den letzten Jahrzehnten seiner Verwendung verschiedene<lb/> Versuche gemacht worden waren, ihn zu erleichtern und erträglicher<lb/> zu gestalten. Er wurde nämlich in den Helmwänden verlängert, so<lb/> daſs er nun auf den Schultern aufruhte; die vordere Wand wurde aus-<lb/> geschnitten und mit einem Visier versehen. Umsonst! Der Krieger<lb/> war des schweren Rüstzeugs satt geworden. Es wurde durch die<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 149.</head><p><hi rendition="#g">Reitergefecht</hi> aus dem Codex Balduini, die Rom-<lb/> fahrt Kaiser Heinrichs VII. darstellend aus dem kgl. Provinzialarchiv zu<lb/> Coblenz. 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach Irmer Dr. G. die Rom-<lb/> fahrt etc.</p></figure><lb/> Beckenhaube ersetzt, die nur weiter gehalten wurde, so daſs sie im<lb/> Nacken aufsaſs. Jetzt verschwindet die unbequeme, kapuzenförmige<lb/> Brünne, die den ganzen Scheitel deckte; sie wird nun an dem Unter-<lb/> rande der Beckenaube angeheftet, in einer Form, daſs sie nur das<lb/> Antlitz frei läſst. Die Verbindungen zeigen auſserordentliche Solidität.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0155]
Der Harnisch für den Mann in seiner Gesamtheit.
um die Mitte des 14. Jahrhunderts für immer abgelegt worden, nach-
dem noch in den letzten Jahrzehnten seiner Verwendung verschiedene
Versuche gemacht worden waren, ihn zu erleichtern und erträglicher
zu gestalten. Er wurde nämlich in den Helmwänden verlängert, so
daſs er nun auf den Schultern aufruhte; die vordere Wand wurde aus-
geschnitten und mit einem Visier versehen. Umsonst! Der Krieger
war des schweren Rüstzeugs satt geworden. Es wurde durch die
[Abbildung Fig. 149. Reitergefecht aus dem Codex Balduini, die Rom-
fahrt Kaiser Heinrichs VII. darstellend aus dem kgl. Provinzialarchiv zu
Coblenz. 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach Irmer Dr. G. die Rom-
fahrt etc.]
Beckenhaube ersetzt, die nur weiter gehalten wurde, so daſs sie im
Nacken aufsaſs. Jetzt verschwindet die unbequeme, kapuzenförmige
Brünne, die den ganzen Scheitel deckte; sie wird nun an dem Unter-
rande der Beckenaube angeheftet, in einer Form, daſs sie nur das
Antlitz frei läſst. Die Verbindungen zeigen auſserordentliche Solidität.
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