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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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I. Die Schutzwaffen.
vollständig verschwunden. In den Memoiren Montecucolis (1712)
werden zwar in einem Infanterie-Regimente noch "30 Rundtartschiere"
angeführt, aber diese Angabe bezieht sich auf eine frühere Zeit und
auf eine Ausrüstung gegen die Türken, gegen welche Tartschen noch
als zweckentsprechend angesehen wurden.

Mit welchem erstaunlichen Erfolge sich die italienische Kunst des
15. und 16. Jahrhunderts, die deutsche des 16. sich des Schildes als

[Abbildung] Fig. 203.

Englischer Kavalier mit Degen und Faustschild
aus dem Weke von Caspar Rutz von 1557. Nach Hewitt p. 659.

[Abbildung] Fig. 204.

Fechter mit Degen und Faustschild aus dem
Werke von Giac. de Grassi. "Ragione di adoprar l'arme" von 1570
nach V. Gay, Glossaire archeologique.

Gegenstand der Ausschmückung bemächtigt hat, werden wir in einem
späteren Abschnitte ersehen.

Die Reiterei hatte sich der Schilde gleichfalls entledigt; nur bei
den moskowitischen Scharen, den ungarischen und polnischen Reitern
und jenen der Kroaten werden kleine Rundtartschen selbst noch bis
ins 18. Jahrhundert hinein getragen. Heute finden wir sie nur noch
bei den afrikanischen Völkern, bei den nomadisierenden Arabern, bei
den Indern und den der modernen Kultur noch nicht zugeführten
Nationen.



I. Die Schutzwaffen.
vollständig verschwunden. In den Memoiren Montecucolis (1712)
werden zwar in einem Infanterie-Regimente noch „30 Rundtartschiere“
angeführt, aber diese Angabe bezieht sich auf eine frühere Zeit und
auf eine Ausrüstung gegen die Türken, gegen welche Tartschen noch
als zweckentsprechend angesehen wurden.

Mit welchem erstaunlichen Erfolge sich die italienische Kunst des
15. und 16. Jahrhunderts, die deutsche des 16. sich des Schildes als

[Abbildung] Fig. 203.

Englischer Kavalier mit Degen und Faustschild
aus dem Weke von Caspar Rutz von 1557. Nach Hewitt p. 659.

[Abbildung] Fig. 204.

Fechter mit Degen und Faustschild aus dem
Werke von Giac. de Grassi. „Ragione di adoprar l’arme“ von 1570
nach V. Gay, Glossaire archéologique.

Gegenstand der Ausschmückung bemächtigt hat, werden wir in einem
späteren Abschnitte ersehen.

Die Reiterei hatte sich der Schilde gleichfalls entledigt; nur bei
den moskowitischen Scharen, den ungarischen und polnischen Reitern
und jenen der Kroaten werden kleine Rundtartschen selbst noch bis
ins 18. Jahrhundert hinein getragen. Heute finden wir sie nur noch
bei den afrikanischen Völkern, bei den nomadisierenden Arabern, bei
den Indern und den der modernen Kultur noch nicht zugeführten
Nationen.



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[192/0210] I. Die Schutzwaffen. vollständig verschwunden. In den Memoiren Montecucolis (1712) werden zwar in einem Infanterie-Regimente noch „30 Rundtartschiere“ angeführt, aber diese Angabe bezieht sich auf eine frühere Zeit und auf eine Ausrüstung gegen die Türken, gegen welche Tartschen noch als zweckentsprechend angesehen wurden. Mit welchem erstaunlichen Erfolge sich die italienische Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts, die deutsche des 16. sich des Schildes als [Abbildung Fig. 203. Englischer Kavalier mit Degen und Faustschild aus dem Weke von Caspar Rutz von 1557. Nach Hewitt p. 659.] [Abbildung Fig. 204. Fechter mit Degen und Faustschild aus dem Werke von Giac. de Grassi. „Ragione di adoprar l’arme“ von 1570 nach V. Gay, Glossaire archéologique.] Gegenstand der Ausschmückung bemächtigt hat, werden wir in einem späteren Abschnitte ersehen. Die Reiterei hatte sich der Schilde gleichfalls entledigt; nur bei den moskowitischen Scharen, den ungarischen und polnischen Reitern und jenen der Kroaten werden kleine Rundtartschen selbst noch bis ins 18. Jahrhundert hinein getragen. Heute finden wir sie nur noch bei den afrikanischen Völkern, bei den nomadisierenden Arabern, bei den Indern und den der modernen Kultur noch nicht zugeführten Nationen.

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/210>, abgerufen am 26.11.2024.