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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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III. Die Turnierwaffen.
engl. quintain. Das Quintanrennen ist keine Turnierform in unserem
Sinne, sondern nur eine Vorübung zum Stechen oder Rennen; als
solche bietet es keine Eigentümlichkeiten in der Bewaffnung. Es war
lediglich ein Spiel, bei welchem ein Reiter mit dem Spiess mitten auf
den Schild eines auf einem Pfahl gestellten Gliedermannes treffen
musste. Dieser Gliedermann war um den genannten Pfahl drehbar;
an dessen ausgestreckten rechten Arme hing ein mit Sand gefüllter
Leinensack. Gelang es dem an der linken Seite des Gliedermannes
[Abbildung] Fig. 661.

Sächsischer Turnierharnisch, blank ohne Ver-
zierungen, mit Rennhut, Bart und Achselverstärkung.
a. Ansicht von der linken Seite.
b. Ansicht von der rechten Seite.

in Galopp anreitenden Kavalier die Mitte des Schildes zu treffen,
dann zerbrach der Lanzenschaft und die Quintana war gemacht.
Fehlte er aber nur um ein geringes, so drehte sich der Gliedermann
um den Pfahl und der angehängte schwere Sack legte sich im

III. Die Turnierwaffen.
engl. quintain. Das Quintanrennen ist keine Turnierform in unserem
Sinne, sondern nur eine Vorübung zum Stechen oder Rennen; als
solche bietet es keine Eigentümlichkeiten in der Bewaffnung. Es war
lediglich ein Spiel, bei welchem ein Reiter mit dem Spieſs mitten auf
den Schild eines auf einem Pfahl gestellten Gliedermannes treffen
muſste. Dieser Gliedermann war um den genannten Pfahl drehbar;
an dessen ausgestreckten rechten Arme hing ein mit Sand gefüllter
Leinensack. Gelang es dem an der linken Seite des Gliedermannes
[Abbildung] Fig. 661.

Sächsischer Turnierharnisch, blank ohne Ver-
zierungen, mit Rennhut, Bart und Achselverstärkung.
a. Ansicht von der linken Seite.
b. Ansicht von der rechten Seite.

in Galopp anreitenden Kavalier die Mitte des Schildes zu treffen,
dann zerbrach der Lanzenschaft und die Quintana war gemacht.
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um den Pfahl und der angehängte schwere Sack legte sich im

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[570/0588] III. Die Turnierwaffen. engl. quintain. Das Quintanrennen ist keine Turnierform in unserem Sinne, sondern nur eine Vorübung zum Stechen oder Rennen; als solche bietet es keine Eigentümlichkeiten in der Bewaffnung. Es war lediglich ein Spiel, bei welchem ein Reiter mit dem Spieſs mitten auf den Schild eines auf einem Pfahl gestellten Gliedermannes treffen muſste. Dieser Gliedermann war um den genannten Pfahl drehbar; an dessen ausgestreckten rechten Arme hing ein mit Sand gefüllter Leinensack. Gelang es dem an der linken Seite des Gliedermannes [Abbildung Fig. 661. Sächsischer Turnierharnisch, blank ohne Ver- zierungen, mit Rennhut, Bart und Achselverstärkung. a. Ansicht von der linken Seite. b. Ansicht von der rechten Seite.] in Galopp anreitenden Kavalier die Mitte des Schildes zu treffen, dann zerbrach der Lanzenschaft und die Quintana war gemacht. Fehlte er aber nur um ein geringes, so drehte sich der Gliedermann um den Pfahl und der angehängte schwere Sack legte sich im

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/588>, abgerufen am 22.11.2024.