Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

daß sie darfür nichts brauchen, sondern
thun Gesunde und Krancke in einen
warmen Stall treiben sie dichte ineinan-
der, damit sie erwarmen, sagen also:
die Pocken oder Blattern kommen desto
eher heraus und vergehn wieder.

Nimm nachdem der Schafe viel seyn,
1.2.3. pockichte Schafe, bind ihnen die
Füsse zusammen und brenne die leben-
dig in einen Backofen zu Pulver, thue
darzu Lindenholtz, oder in dessen Man-
gelung nur ander gemein Holtz, und laß
es zugleich mit verbrennen, alsdann
stampff das Pulver, siebe es durch, und
nimm Attichkraut, dörre Pulver, und
Gersten Maltz, dasselbe mache zu Mehl
und siebe es auch, nimm den grünen
Endenkreiß, dörre und mache ihn zu
Pulver, darnach nimm Leinsaat, dassel-
be thue gantz darunter, und Saltz, wel-
ches gantz dürr und klein gerieben seyn
soll, diese genandten Stücke nimm ei-
einen so viel als des andern, menge es
alles durcheinander, giebs den Schafen
zu essen, dasselbe thue acht oder zehn
Tage nacheinander, weil sie essen wol-
len, habe auch gute Achtung darauf,
daß sie in zwey oder drey Tagen nicht
zum Wasser kommen, es wird gewiß
helffen, und ist probirt.

Nimm

daß ſie darfuͤr nichts brauchen, ſondern
thun Geſunde und Krancke in einen
warmen Stall treiben ſie dichte ineinan-
der, damit ſie erwarmen, ſagen alſo:
die Pocken oder Blattern kommen deſto
eher heraus und vergehn wieder.

Nimm nachdem der Schafe viel ſeyn,
1.2.3. pockichte Schafe, bind ihnen die
Fuͤſſe zuſammen und brenne die leben-
dig in einen Backofen zu Pulver, thue
darzu Lindenholtz, oder in deſſen Man-
gelung nur ander gemein Holtz, und laß
es zugleich mit verbrennen, alsdann
ſtampff das Pulver, ſiebe es durch, und
nimm Attichkraut, doͤrre Pulver, und
Gerſten Maltz, daſſelbe mache zu Mehl
und ſiebe es auch, nimm den gruͤnen
Endenkreiß, doͤrre und mache ihn zu
Pulver, darnach nimm Leinſaat, daſſel-
be thue gantz darunter, und Saltz, wel-
ches gantz duͤrr und klein gerieben ſeyn
ſoll, dieſe genandten Stuͤcke nimm ei-
einen ſo viel als des andern, menge es
alles durcheinander, giebs den Schafen
zu eſſen, daſſelbe thue acht oder zehn
Tage nacheinander, weil ſie eſſen wol-
len, habe auch gute Achtung darauf,
daß ſie in zwey oder drey Tagen nicht
zum Waſſer kommen, es wird gewiß
helffen, und iſt probirt.

Nimm
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0028" n="24"/>
daß &#x017F;ie darfu&#x0364;r nichts brauchen, &#x017F;ondern<lb/>
thun Ge&#x017F;unde und Krancke in einen<lb/>
warmen Stall treiben &#x017F;ie dichte ineinan-<lb/>
der, damit &#x017F;ie erwarmen, &#x017F;agen al&#x017F;o:<lb/>
die Pocken oder Blattern kommen de&#x017F;to<lb/>
eher heraus und vergehn wieder.</p><lb/>
        <p>Nimm nachdem der Schafe viel &#x017F;eyn,<lb/>
1.2.3. pockichte Schafe, bind ihnen die<lb/>
Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e zu&#x017F;ammen und brenne die leben-<lb/>
dig in einen Backofen zu Pulver, thue<lb/>
darzu Lindenholtz, oder in de&#x017F;&#x017F;en Man-<lb/>
gelung nur ander gemein Holtz, und laß<lb/>
es zugleich mit verbrennen, alsdann<lb/>
&#x017F;tampff das Pulver, &#x017F;iebe es durch, und<lb/>
nimm Attichkraut, do&#x0364;rre Pulver, und<lb/>
Ger&#x017F;ten Maltz, da&#x017F;&#x017F;elbe mache zu Mehl<lb/>
und &#x017F;iebe es auch, nimm den gru&#x0364;nen<lb/>
Endenkreiß, do&#x0364;rre und mache ihn zu<lb/>
Pulver, darnach nimm Lein&#x017F;aat, da&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
be thue gantz darunter, und Saltz, wel-<lb/>
ches gantz du&#x0364;rr und klein gerieben &#x017F;eyn<lb/>
&#x017F;oll, die&#x017F;e genandten Stu&#x0364;cke nimm ei-<lb/>
einen &#x017F;o viel als des andern, menge es<lb/>
alles durcheinander, giebs den Schafen<lb/>
zu e&#x017F;&#x017F;en, da&#x017F;&#x017F;elbe thue acht oder zehn<lb/>
Tage nacheinander, weil &#x017F;ie e&#x017F;&#x017F;en wol-<lb/>
len, habe auch gute Achtung darauf,<lb/>
daß &#x017F;ie in zwey oder drey Tagen nicht<lb/>
zum Wa&#x017F;&#x017F;er kommen, es wird gewiß<lb/>
helffen, und i&#x017F;t probirt.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Nimm</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0028] daß ſie darfuͤr nichts brauchen, ſondern thun Geſunde und Krancke in einen warmen Stall treiben ſie dichte ineinan- der, damit ſie erwarmen, ſagen alſo: die Pocken oder Blattern kommen deſto eher heraus und vergehn wieder. Nimm nachdem der Schafe viel ſeyn, 1.2.3. pockichte Schafe, bind ihnen die Fuͤſſe zuſammen und brenne die leben- dig in einen Backofen zu Pulver, thue darzu Lindenholtz, oder in deſſen Man- gelung nur ander gemein Holtz, und laß es zugleich mit verbrennen, alsdann ſtampff das Pulver, ſiebe es durch, und nimm Attichkraut, doͤrre Pulver, und Gerſten Maltz, daſſelbe mache zu Mehl und ſiebe es auch, nimm den gruͤnen Endenkreiß, doͤrre und mache ihn zu Pulver, darnach nimm Leinſaat, daſſel- be thue gantz darunter, und Saltz, wel- ches gantz duͤrr und klein gerieben ſeyn ſoll, dieſe genandten Stuͤcke nimm ei- einen ſo viel als des andern, menge es alles durcheinander, giebs den Schafen zu eſſen, daſſelbe thue acht oder zehn Tage nacheinander, weil ſie eſſen wol- len, habe auch gute Achtung darauf, daß ſie in zwey oder drey Tagen nicht zum Waſſer kommen, es wird gewiß helffen, und iſt probirt. Nimm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boehmemi_viehartzney_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boehmemi_viehartzney_1712/28
Zitationshilfe: Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boehmemi_viehartzney_1712/28>, abgerufen am 21.11.2024.