"nünftig dazu. Sie würden begreifen, daß sol¬ "ches Streicheln auf das Krokodill so wenig "Eindruck machte, als auf den Mond. Nein, "meine Herrn, Sie würden auf dem Krokodill "mit Füßen herum treten, Sie würden Nägel "in seine Schuppen bohren, und wenn dies noch "nicht hinreichte, ihm hundert Flintenkugeln auf "den Leib jagen. Sie würden berechnen, daß "von dieser großen angewendeten Kraft neun "und neunzig Hunderttheile ganz verlohren gin¬ "gen, und daß der Hunderttheil, der übrig blie¬ "be, gerade die sanfte und bescheidne Wirkung "hervorbrächte, die Sie bei Ihrem thierischen "Magnetisiren beabsichtigen. So habe ich es "auch gemacht. Wäre aber das deutsche Volk "kein Krokodill, sondern hätte es eine zarte "Haut, wie die schöne Fürstin von ***, dann "hätte ich ihm nicht gesagt, es dürfe einen Für¬ "sten vertreiben, der eine unangenehme Nase "hat, sondern ich hätte wie folgt mit ihm ge¬
„nuͤnftig dazu. Sie wuͤrden begreifen, daß ſol¬ „ches Streicheln auf das Krokodill ſo wenig „Eindruck machte, als auf den Mond. Nein, „meine Herrn, Sie wuͤrden auf dem Krokodill „mit Fuͤßen herum treten, Sie wuͤrden Naͤgel „in ſeine Schuppen bohren, und wenn dies noch „nicht hinreichte, ihm hundert Flintenkugeln auf „den Leib jagen. Sie wuͤrden berechnen, daß „von dieſer großen angewendeten Kraft neun „und neunzig Hunderttheile ganz verlohren gin¬ „gen, und daß der Hunderttheil, der uͤbrig blie¬ „be, gerade die ſanfte und beſcheidne Wirkung „hervorbraͤchte, die Sie bei Ihrem thieriſchen „Magnetiſiren beabſichtigen. So habe ich es „auch gemacht. Waͤre aber das deutſche Volk „kein Krokodill, ſondern haͤtte es eine zarte „Haut, wie die ſchoͤne Fuͤrſtin von ***, dann „haͤtte ich ihm nicht geſagt, es duͤrfe einen Fuͤr¬ „ſten vertreiben, der eine unangenehme Naſe „hat, ſondern ich haͤtte wie folgt mit ihm ge¬
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„nuͤnftig dazu. Sie wuͤrden begreifen, daß ſol¬
„ches Streicheln auf das Krokodill ſo wenig
„Eindruck machte, als auf den Mond. Nein,
„meine Herrn, Sie wuͤrden auf dem Krokodill
„mit Fuͤßen herum treten, Sie wuͤrden Naͤgel
„in ſeine Schuppen bohren, und wenn dies noch
„nicht hinreichte, ihm hundert Flintenkugeln auf
„den Leib jagen. Sie wuͤrden berechnen, daß
„von dieſer großen angewendeten Kraft neun
„und neunzig Hunderttheile ganz verlohren gin¬
„gen, und daß der Hunderttheil, der uͤbrig blie¬
„be, gerade die ſanfte und beſcheidne Wirkung
„hervorbraͤchte, die Sie bei Ihrem thieriſchen
„Magnetiſiren beabſichtigen. So habe ich es
„auch gemacht. Waͤre aber das deutſche Volk
„kein Krokodill, ſondern haͤtte es eine zarte
„Haut, wie die ſchoͤne Fuͤrſtin von ***, dann
„haͤtte ich ihm nicht geſagt, es duͤrfe einen Fuͤr¬
„ſten vertreiben, der eine unangenehme Naſe
„hat, ſondern ich haͤtte wie folgt mit ihm ge¬
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/278>, abgerufen am 22.11.2024.
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