Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.Mittwoch den 21. December Die Unglückseligen! Sie lassen uns ja keine Mittwoch den 21. December Die Ungluͤckſeligen! Sie laſſen uns ja keine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0318" n="304"/> <div> <dateline> <hi rendition="#right">Mittwoch den 21. December</hi> </dateline><lb/> <p>Die Ungluͤckſeligen! Sie laſſen uns ja keine<lb/> Ruhe, ſie verhoͤhnen unſere Friedlichkeit, und<lb/> fordern uns zu einem Kampfe heraus, den ſie<lb/> fliehen, ſobald wir ihn angenommen! War ich<lb/> doch vorgeſtern auf dem Wege, ein ordentlicher<lb/> Menſch zu werden und ein Schriftſteller von<lb/> Gerſtenzucker. Ein Maͤhrchen hatte ich im Ko¬<lb/> pfe und eine Novelle, und beide — ich ſchmeichle<lb/> mir gewiß nicht zu viel — haͤtten in der Wie¬<lb/> ner Theaterzeitung gedruckt werden duͤrfen. So<lb/><hi rendition="#g">war</hi> ich, und heute bin ich wieder ein <choice><sic>ſchreckli¬<lb/> licher</sic><corr>ſchreckli¬<lb/> cher</corr></choice> Nußknacker. Alle zerbrochene Schaalen<lb/> moͤgen uͤber die kommen, die mich verhindert,<lb/> mein Maͤhrchen und meine Novelle zu vollenden.<lb/> Montag ging ich um zwei Uhr aus dem Hauſe,<lb/> um mein taͤgliches Bewegungs-Penſum abzu¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [304/0318]
Mittwoch den 21. December
Die Ungluͤckſeligen! Sie laſſen uns ja keine
Ruhe, ſie verhoͤhnen unſere Friedlichkeit, und
fordern uns zu einem Kampfe heraus, den ſie
fliehen, ſobald wir ihn angenommen! War ich
doch vorgeſtern auf dem Wege, ein ordentlicher
Menſch zu werden und ein Schriftſteller von
Gerſtenzucker. Ein Maͤhrchen hatte ich im Ko¬
pfe und eine Novelle, und beide — ich ſchmeichle
mir gewiß nicht zu viel — haͤtten in der Wie¬
ner Theaterzeitung gedruckt werden duͤrfen. So
war ich, und heute bin ich wieder ein ſchreckli¬
cher Nußknacker. Alle zerbrochene Schaalen
moͤgen uͤber die kommen, die mich verhindert,
mein Maͤhrchen und meine Novelle zu vollenden.
Montag ging ich um zwei Uhr aus dem Hauſe,
um mein taͤgliches Bewegungs-Penſum abzu¬
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