Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.Fünf und zwanzigster Brief. Paris, Donnerstag, den 2. Februar 1832.In dem letzten Hefte der Revüe de Paris -- Ich habe schon in einer andern Recension IV. 8
Fünf und zwanzigſter Brief. Paris, Donnerstag, den 2. Februar 1832.In dem letzten Hefte der Revüe de Paris — Ich habe ſchon in einer andern Recenſion IV. 8
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Fünf und zwanzigſter Brief.
Paris, Donnerstag, den 2. Februar 1832.
In dem letzten Hefte der Revüe de Paris
(vom 29. Januar) ſtehen Proben aus der bald er¬
ſcheinenden Ueberſetzung meiner Briefe. Es iſt das
Krönungsgemälde von David und ein Stück von
Lord Byron. Ich finde das alle ſehr matt; zum
Glücke habe ich eine gute Natur. Der kleine Aer¬
ger macht mir eine Gänſehaut, aber nach innen dringt
die Erkältung nicht.
— Ich habe ſchon in einer andern Recenſion
geleſen, daß man mich gereizt und nervenſchwach
genannt. Das wunderte mich nicht. Die Gemeinen
im Volke haben ſogar keine Vorſtellung davon, wie
man anders als ſie ſelbſt denken und fühlen könne,
daß, finden ſie es einmal, ſie die wundervolle Er¬
ſcheinung einer Krankheit zuſchreiben. Sie kennen
ſo wenig die Macht und Wirkſamkeit des Geiſtes,
IV. 8
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Zitationshilfe: | Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833, S. [113]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris04_1833/127>, abgerufen am 16.02.2025. |