Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.gar nicht, daß ich ganz nah dabei stand. Und so Es herrschte eine besonders große Bewegung in gar nicht, daß ich ganz nah dabei ſtand. Und ſo Es herrſchte eine beſonders große Bewegung in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0053" n="39"/> gar nicht, daß ich ganz nah dabei ſtand. Und ſo<lb/> habe ich denn gehört, wie dieſer Freiheitsheld, dieſer<lb/> Demagog, dieſer Fürſtenknacker, zu dem andern<lb/> ſagte: er verſpräche, wenn er ihm ein Pfund Rauch¬<lb/> tabak und ein halbes Pfund Schnupftabak aus Deutſch¬<lb/> land verſchaffte, dafür ſeinen Fürſten, ſo viel und ſo<lb/> lange er wolle, öffentlich zu loben. Und für einen<lb/> ſo heilloſen Menſchen, der für anderthalb Pfund Ta¬<lb/> bak ſein Gewiſſen verkauft, können Sie eingenom¬<lb/> men ſeyn? Der Deutſche, dem er dieſes Anerbieten<lb/> machte, war Herr von *** aus ***.</p><lb/> <p>Es herrſchte eine beſonders große Bewegung in<lb/> der Geſellſchaft. Die Herren waren noch ganz heiß<lb/> von der Kammerſitzung, in der an dieſem Tage ein<lb/> heftiger Aufruhr ſtatt fand, weil Montalivet die<lb/> Franzoſen <hi rendition="#g">Unterthanen</hi> des Königs genannt. Sie<lb/> werden das in der Zeitung geleſen haben. *** ließ<lb/> die ſeitdem bekannt gewordene Proteſtation in der<lb/> Geſellſchaft circuliren, welche die anweſenden Depu¬<lb/> tirten unterſchrieben. Um Mitternacht rief mich ***<lb/> in ein abgelegenes Cabinet, wo ich ***, den Gene¬<lb/> ral *** und *** an einem Tiſche mit Schreiben<lb/> beſchäftigt fand. Die deutſchen Angelegenheiten kamen<lb/> da zur Sprache. Was dort verhandelt worden, wage<lb/> ich nicht dem Papiere anzuvertrauen, und es in un¬<lb/> ſere Sprache zu überſetzen, habe ich heute keine Zeit.<lb/> Doch <hi rendition="#g">eine</hi> wichtige Aeußerung des Generals ***<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0053]
gar nicht, daß ich ganz nah dabei ſtand. Und ſo
habe ich denn gehört, wie dieſer Freiheitsheld, dieſer
Demagog, dieſer Fürſtenknacker, zu dem andern
ſagte: er verſpräche, wenn er ihm ein Pfund Rauch¬
tabak und ein halbes Pfund Schnupftabak aus Deutſch¬
land verſchaffte, dafür ſeinen Fürſten, ſo viel und ſo
lange er wolle, öffentlich zu loben. Und für einen
ſo heilloſen Menſchen, der für anderthalb Pfund Ta¬
bak ſein Gewiſſen verkauft, können Sie eingenom¬
men ſeyn? Der Deutſche, dem er dieſes Anerbieten
machte, war Herr von *** aus ***.
Es herrſchte eine beſonders große Bewegung in
der Geſellſchaft. Die Herren waren noch ganz heiß
von der Kammerſitzung, in der an dieſem Tage ein
heftiger Aufruhr ſtatt fand, weil Montalivet die
Franzoſen Unterthanen des Königs genannt. Sie
werden das in der Zeitung geleſen haben. *** ließ
die ſeitdem bekannt gewordene Proteſtation in der
Geſellſchaft circuliren, welche die anweſenden Depu¬
tirten unterſchrieben. Um Mitternacht rief mich ***
in ein abgelegenes Cabinet, wo ich ***, den Gene¬
ral *** und *** an einem Tiſche mit Schreiben
beſchäftigt fand. Die deutſchen Angelegenheiten kamen
da zur Sprache. Was dort verhandelt worden, wage
ich nicht dem Papiere anzuvertrauen, und es in un¬
ſere Sprache zu überſetzen, habe ich heute keine Zeit.
Doch eine wichtige Aeußerung des Generals ***
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