Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.rose ist ein unvergleichlicher Schauspieler für alle Von den Briefen eines Verstorbenen im 4 *
roſe iſt ein unvergleichlicher Schauſpieler für alle Von den Briefen eines Verſtorbenen im 4 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0065" n="51"/> roſe iſt ein unvergleichlicher Schauſpieler für alle<lb/> ſpitzbübiſche Bedienten, welche in neuerer Zeit, durch<lb/> die Konkurrenz ihrer Herren, ganz zu Grunde gerich¬<lb/> tet worden. Die Schelmerei iſt ſo wenig ſchändlich<lb/> mehr, daß man die vertrauten Bedienten nicht mehr<lb/> braucht; denn man thut alles ſelbſt, und öffentlich.<lb/> Auch dadurch hat die neue Komödie viel verloren.<lb/> Monroſe iſt ein herrliches antikes Kunſtwerk. Der<lb/> König war auch im Theater. Den vorigen Winter<lb/> ſah ich ihn in den <hi rendition="#aq">Fourberies de Scapin</hi> — nicht<lb/> den König, ſondern Monroſe — und erſtaunte über<lb/> ſein Talent. Er wurde mit Beifalls-Aeußerungen<lb/> empfangen — nicht Monroſe, ſondern der König —<lb/> der Zorn über meine dicke Dinte hat mich ganz ver¬<lb/> wirrt gemacht, und ich weiß gar nicht, was ich<lb/> ſchreibe — aber es waren einſtudirte Choriſten, das<lb/> merkte man gleich.</p><lb/> <p>Von den <hi rendition="#g">Briefen eines Verſtorbenen</hi> im<lb/> Morgenblatte habe ich die, welche mich betreffen,<lb/> aber nur flüchtig geleſen; die andern noch gar nicht.<lb/> Ich werde ſie mir zu verſchaffen ſuchen, und dann<lb/> auch darüber ſprechen. Ich glaube, daß ſie Ro¬<lb/> bert geſchrieben. Der unglückliche Robert, der<lb/> an den Ufern der Oos trauert, daß in den<lb/> Stürmen der Julirevolution ſeine nicht aſſekurirten<lb/> <fw place="bottom" type="sig">4 *<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [51/0065]
roſe iſt ein unvergleichlicher Schauſpieler für alle
ſpitzbübiſche Bedienten, welche in neuerer Zeit, durch
die Konkurrenz ihrer Herren, ganz zu Grunde gerich¬
tet worden. Die Schelmerei iſt ſo wenig ſchändlich
mehr, daß man die vertrauten Bedienten nicht mehr
braucht; denn man thut alles ſelbſt, und öffentlich.
Auch dadurch hat die neue Komödie viel verloren.
Monroſe iſt ein herrliches antikes Kunſtwerk. Der
König war auch im Theater. Den vorigen Winter
ſah ich ihn in den Fourberies de Scapin — nicht
den König, ſondern Monroſe — und erſtaunte über
ſein Talent. Er wurde mit Beifalls-Aeußerungen
empfangen — nicht Monroſe, ſondern der König —
der Zorn über meine dicke Dinte hat mich ganz ver¬
wirrt gemacht, und ich weiß gar nicht, was ich
ſchreibe — aber es waren einſtudirte Choriſten, das
merkte man gleich.
Von den Briefen eines Verſtorbenen im
Morgenblatte habe ich die, welche mich betreffen,
aber nur flüchtig geleſen; die andern noch gar nicht.
Ich werde ſie mir zu verſchaffen ſuchen, und dann
auch darüber ſprechen. Ich glaube, daß ſie Ro¬
bert geſchrieben. Der unglückliche Robert, der
an den Ufern der Oos trauert, daß in den
Stürmen der Julirevolution ſeine nicht aſſekurirten
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