Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834."meine Herren, heute sind mehrere von den Unter¬ Jetzt erinnert sich Victor Hugo, daß er der „meine Herren, heute ſind mehrere von den Unter¬ Jetzt erinnert ſich Victor Hugo, daß er der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0152" n="140"/> „meine Herren, heute ſind mehrere von den Unter¬<lb/> „zeichnern jener Bittſchrift, Deputirte, einflußreiche<lb/> „Deputirte der Majorität, die Theil an der Macht<lb/> „haben und über das Budget ſtimmen. Um was ſie<lb/> „1829 ängſtlich baten, das haben ſie, mächtig wie<lb/> „ſie ſind, 1832 thun können. Das öffentliche Ge¬<lb/> „rücht erzählt wirklich, daß ſie es waren die den<lb/> „Tag nach der erſten Aufführung, in der Deputirten¬<lb/> „kammer den Miniſter angegangen und von ihm er¬<lb/> „langt haben, daß, unter allen möglichen und mora¬<lb/> „liſchen und politiſchen Vorwänden <hi rendition="#aq #g">Le roi s’ amuse</hi><lb/> „unterdrückt werden ſolle. Der Miniſter, ein ſchlich¬<lb/> „ter, unſchuldiger, gutmüthiger Menſch, ging in die<lb/> „Falle .... Es iſt merkwürdig! Die Regierung<lb/> „leihet 1832 der Akademie ihre bewaffnete Macht!<lb/> „Ariſtoteles ein Staats-Grundgeſetz geworden! De¬<lb/> „putirte welche Karl <hi rendition="#aq">X</hi>. abgeſetzt haben, arbeiten in<lb/> „einem Winkel an der Reſtauration Boileaus! Wie<lb/> „armſelig!“</p><lb/> <p>Jetzt erinnert ſich Victor Hugo, daß er der<lb/> Regierung gedroht ihr Feind zu werden, und fängt<lb/> gleich an zu zeigen, daß es ihm mit der Drohung<lb/> Ernſt geweſen. „Doch verhehle ich mir es nicht,<lb/> „daß die Zeit in der wir ſind, nicht mehr jenen letz¬<lb/> „ten Jahren der Reſtauration gleicht, wo der Wider¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0152]
„meine Herren, heute ſind mehrere von den Unter¬
„zeichnern jener Bittſchrift, Deputirte, einflußreiche
„Deputirte der Majorität, die Theil an der Macht
„haben und über das Budget ſtimmen. Um was ſie
„1829 ängſtlich baten, das haben ſie, mächtig wie
„ſie ſind, 1832 thun können. Das öffentliche Ge¬
„rücht erzählt wirklich, daß ſie es waren die den
„Tag nach der erſten Aufführung, in der Deputirten¬
„kammer den Miniſter angegangen und von ihm er¬
„langt haben, daß, unter allen möglichen und mora¬
„liſchen und politiſchen Vorwänden Le roi s’ amuse
„unterdrückt werden ſolle. Der Miniſter, ein ſchlich¬
„ter, unſchuldiger, gutmüthiger Menſch, ging in die
„Falle .... Es iſt merkwürdig! Die Regierung
„leihet 1832 der Akademie ihre bewaffnete Macht!
„Ariſtoteles ein Staats-Grundgeſetz geworden! De¬
„putirte welche Karl X. abgeſetzt haben, arbeiten in
„einem Winkel an der Reſtauration Boileaus! Wie
„armſelig!“
Jetzt erinnert ſich Victor Hugo, daß er der
Regierung gedroht ihr Feind zu werden, und fängt
gleich an zu zeigen, daß es ihm mit der Drohung
Ernſt geweſen. „Doch verhehle ich mir es nicht,
„daß die Zeit in der wir ſind, nicht mehr jenen letz¬
„ten Jahren der Reſtauration gleicht, wo der Wider¬
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