Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834."kerleiter herabgekommen sind, wenn man noch ohne "Es ist augenscheinlich, daß das Prinzip der „kerleiter herabgekommen ſind, wenn man noch ohne „Es iſt augenſcheinlich, daß das Prinzip der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0216" n="204"/> „kerleiter herabgekommen ſind, wenn man noch ohne<lb/> „zu erröthen oder zu lachen von Freiheit reden darf;<lb/> „werde ich mit meinen Betrachtungen fortfahren.“</p><lb/> <p>„Es iſt augenſcheinlich, daß das Prinzip der<lb/> „Juli-Revolution, und das Prinzip der continental¬<lb/> „Monarchien ſich feindlich entgegen ſtehen, daß dieſe<lb/> „beiden unvereinbaren Prinzipien nicht lange neben<lb/> „einander fort dauern können; daß das Eine noth¬<lb/> „wendig das Andere zerſtören muß. Wenn die über¬<lb/> „raſchten Fürſten im erſten Augenblick das König¬<lb/> „thum der Barrikaden anerkannt haben, werden ſie<lb/> „früher oder ſpäter, ohnfehlbar davon zurückkommen;<lb/> „denn keinem von ihnen wird ſonderlich viel daran<lb/> „liegen, von einem Pflaſterſteine umgeworfen oder<lb/> „von einem Vetter verdrängt zu werden. Ja, jemehr<lb/> „ſich in Frankreich ein Anſchein von Ordnung und<lb/> „Wohlſtand zeigte, jemehr würden ſich die abſoluten<lb/> „Regierungen entſetzen, denn die Verſuchung für ihre<lb/> „Völker wäre dann um ſo größer. Wie wäre auch<lb/> „möglich eine freie Tribüne, freie Journale, die<lb/> „Gleichheit der Stände, die Theilung aller Aemter<lb/> „und jedes Glückes zu haben, ohne daß die Revolu¬<lb/> „tion, minder bedächtig als ihre ſchwachen Führer,<lb/> „über den Rhein ginge? .. Daß Souveraine, von<lb/> „einem dreißigjährigen Kriege ermüdet, ſchlafen wol¬<lb/> „len; daß Geſandte lieber in Paris bedeutende Per¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0216]
„kerleiter herabgekommen ſind, wenn man noch ohne
„zu erröthen oder zu lachen von Freiheit reden darf;
„werde ich mit meinen Betrachtungen fortfahren.“
„Es iſt augenſcheinlich, daß das Prinzip der
„Juli-Revolution, und das Prinzip der continental¬
„Monarchien ſich feindlich entgegen ſtehen, daß dieſe
„beiden unvereinbaren Prinzipien nicht lange neben
„einander fort dauern können; daß das Eine noth¬
„wendig das Andere zerſtören muß. Wenn die über¬
„raſchten Fürſten im erſten Augenblick das König¬
„thum der Barrikaden anerkannt haben, werden ſie
„früher oder ſpäter, ohnfehlbar davon zurückkommen;
„denn keinem von ihnen wird ſonderlich viel daran
„liegen, von einem Pflaſterſteine umgeworfen oder
„von einem Vetter verdrängt zu werden. Ja, jemehr
„ſich in Frankreich ein Anſchein von Ordnung und
„Wohlſtand zeigte, jemehr würden ſich die abſoluten
„Regierungen entſetzen, denn die Verſuchung für ihre
„Völker wäre dann um ſo größer. Wie wäre auch
„möglich eine freie Tribüne, freie Journale, die
„Gleichheit der Stände, die Theilung aller Aemter
„und jedes Glückes zu haben, ohne daß die Revolu¬
„tion, minder bedächtig als ihre ſchwachen Führer,
„über den Rhein ginge? .. Daß Souveraine, von
„einem dreißigjährigen Kriege ermüdet, ſchlafen wol¬
„len; daß Geſandte lieber in Paris bedeutende Per¬
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