Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652.Lehr- und Trostpredigt wird/ der ist nicht allein aus Wasser/ sondern auch aus demGeiste getaufft/ und wer also getaufft ist/ der ist Geist/ das ist/ zum Gnadenkinde Gottes und Erben des ewigen Lebens ge- macht/ wer aber nicht getaufft wird/ der ist Fleisch vom Fleisch geboren/ auß sündlichen Saamen gezeuget/ des Bildes Got- tes beraubet/ mit Sünden verunreiniget und verderbet/ da- her auch für Gottes Augen ein Grewel/ und dessen Zorn un- terworffen/ Ephes. 2, 3. und kan also nicht in das Reich Got- tes kommen/ sondern ist schüldig der ewigen Verdamnis. Denn es wird nicht hinein gehen irgend ein gemei-Offenbahr. 21. 27. Darauß wir sehen/ daß zur Zeit des Newen Testaments die Tauffe nicht sey ein unnöthig Ding/ wie der Schwenckfelder und Widertäuffer Rotte lästert/ daß man wol entbehren/ oder an- stehen lassen/ und sparen möge bißn man alt werde. Denn hie stehet ein klarer Spruch: Es sey denn daß jemand wi-und wird diese Exceptiva in diese exponentem resolviret: Kein Vngetauffter wird ins Reich Gottes kommen. Diese Meynung trifft alle/ sowol die Alten/ als die jungen Kinder- lein/ daß/ wer da wolle ins Reich Gottes kommen/ der müsse Lutherusin seiner Kir- chenpostill Gest. Trin. sich täuffen lassen. Denn es wil Christus/spricht der Herr Lutherus , auch die Kinderlein hiervon nicht jhnen
Lehr- und Troſtpredigt wird/ der iſt nicht allein aus Waſſer/ ſondern auch aus demGeiſte getaufft/ und wer alſo getaufft iſt/ der iſt Geiſt/ das iſt/ zum Gnadenkinde Gottes und Erben des ewigen Lebens ge- macht/ wer aber nicht getaufft wird/ der iſt Fleiſch vom Fleiſch geboren/ auß ſuͤndlichen Saamen gezeuget/ des Bildes Got- tes beraubet/ mit Suͤnden verunreiniget und verderbet/ da- her auch fuͤr Gottes Augen ein Grewel/ und deſſen Zorn un- terworffen/ Epheſ. 2, 3. und kan alſo nicht in das Reich Got- tes kommen/ ſondern iſt ſchuͤldig der ewigen Verdamnis. Denn es wird nicht hinein gehen irgend ein gemei-Offenbahr. 21. 27. Darauß wir ſehen/ daß zur Zeit des Newen Teſtaments die Tauffe nicht ſey ein unnoͤthig Ding/ wie der Schwenckfelder und Widertaͤuffer Rotte laͤſtert/ daß man wol entbehren/ oder an- ſtehen laſſen/ und ſparen moͤge biß̃ man alt werde. Denn hie ſtehet ein klarer Spruch: Es ſey denn daß jemand wi-und wird dieſe Exceptiva in dieſe exponentem reſolviret: Kein Vngetauffter wird ins Reich Gottes kommen. Dieſe Meynung trifft alle/ ſowol die Alten/ als die jungen Kinder- lein/ daß/ wer da wolle ins Reich Gottes kommen/ der muͤſſe Lutherusin ſeiner Kir- chenpoſtill Geſt. Trin. ſich taͤuffen laſſen. Denn es wil Chriſtus/ſpricht der Herr Lutherus , auch die Kinderlein hiervon nicht jhnen
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Lehr- und Troſtpredigt
wird/ der iſt nicht allein aus Waſſer/ ſondern auch aus dem
Geiſte getaufft/ und wer alſo getaufft iſt/ der iſt Geiſt/ das iſt/
zum Gnadenkinde Gottes und Erben des ewigen Lebens ge-
macht/ wer aber nicht getaufft wird/ der iſt Fleiſch vom Fleiſch
geboren/ auß ſuͤndlichen Saamen gezeuget/ des Bildes Got-
tes beraubet/ mit Suͤnden verunreiniget und verderbet/ da-
her auch fuͤr Gottes Augen ein Grewel/ und deſſen Zorn un-
terworffen/ Epheſ. 2, 3. und kan alſo nicht in das Reich Got-
tes kommen/ ſondern iſt ſchuͤldig der ewigen Verdamnis.
Denn es wird nicht hinein gehen irgend ein gemei-
nes/ das iſt/ unreines/ Apoſtelgeſchicht 10. und das da
Grewel thut und Luͤgen/ ſondern die geschrieben
ſind im Buche des Lam̃s/ Offenbahr. 21. 27. Darauß
wir ſehen/ daß zur Zeit des Newen Teſtaments die Tauffe
nicht ſey ein unnoͤthig Ding/ wie der Schwenckfelder und
Widertaͤuffer Rotte laͤſtert/ daß man wol entbehren/ oder an-
ſtehen laſſen/ und ſparen moͤge biß̃ man alt werde. Denn hie
ſtehet ein klarer Spruch: Es ſey denn daß jemand wi-
dergebohren werde aus dem Waſſer und Geiſt/
ſo kan er nicht ins Reich Gottes kommen/ und
wird dieſe Exceptiva in dieſe exponentem reſolviret: Kein
Vngetauffter wird ins Reich Gottes kommen. Dieſe
Meynung trifft alle/ ſowol die Alten/ als die jungen Kinder-
lein/ daß/ wer da wolle ins Reich Gottes kommen/ der muͤſſe
ſich taͤuffen laſſen. Denn es wil Chriſtus/ ſpricht der
Herr Lutherus , auch die Kinderlein hiervon nicht
ausgeſchloſſen/ ſondern in diesem Spruch einge-
ſchloſſen haben/ ſo ſie ſollen in Gottes Reich kom-
men/ daß man jnen die Tauffe mittheile und reiche.
Denn er wil ſie auch new gebohren haben/ und in
jhnen
Lutherusin
ſeiner Kir-
chenpoſtill
Geſt. Trin.
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