Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Es ist genug, so nimm nun, HErr, meine Seele. 1 B. Kön. 19, 4.
Göttl. Antw. Meine Stunde ist noch nicht kommen. Joh. 2, 4.
Ach mein Heiland! nimm mich dir ganz hin, ohne Ausnahme, zu wirken, zu
leiden, zu leben und zu sterben. Brauche mich und die Meinigen wie und
wozu es dir gefällt, und laß mir ja in nichts Macht über mich selbst: denn
so viel ich noch habe, so viel ist noch Angst und Unruhe da; so viel ich dir hinge-
be, so viel kan ich ruhig seyn u. glauben, du werdest noch alles wohl machen, und
mich endlich selig vollenden. Amen. Nun nimm mein Herz etc. II. Th. N. 505.

Fliegende Gedanken reissen deinen Sinn
Aus den sichern Schranken der Verleugnung hin:
Du solt mein erwarten in dem Creutzesgarten,
Gnug, daß ich doch stets in, mit und bey dir bin.
Du must noch zu Zeiten ein wenig arbeiten,
Noch ferner hingehn; wird, was dir vertrauet,
Durch dich seyn gebauet, so solt du mich sehn;
Drum eil' und vollende, wozu ich dich sende,
Dann komm ich behende! dann soll es geschehn.
N. 422. v. 8. s. a. v. 9. 11. II. Theil N. 673. v. 5. 8.

Es iſt genug, ſo nimm nun, HErr, meine Seele. 1 B. Kön. 19, 4.
Göttl. Antw. Meine Stunde iſt noch nicht kommen. Joh. 2, 4.
Ach mein Heiland! nimm mich dir ganz hin, ohne Ausnahme, zu wirken, zu
leiden, zu leben und zu ſterben. Brauche mich und die Meinigen wie und
wozu es dir gefällt, und laß mir ja in nichts Macht über mich ſelbſt: denn
ſo viel ich noch habe, ſo viel iſt noch Angſt und Unruhe da; ſo viel ich dir hinge-
be, ſo viel kan ich ruhig ſeyn u. glauben, du werdeſt noch alles wohl machen, und
mich endlich ſelig vollenden. Amen. Nun nimm mein Herz ꝛc. II. Th. N. 505.

Fliegende Gedanken reiſſen deinen Sinn
Aus den ſichern Schranken der Verleugnung hin:
Du ſolt mein erwarten in dem Creutzesgarten,
Gnug, daß ich doch ſtets in, mit und bey dir bin.
Du muſt noch zu Zeiten ein wenig arbeiten,
Noch ferner hingehn; wird, was dir vertrauet,
Durch dich ſeyn gebauet, ſo ſolt du mich ſehn;
Drum eil’ und vollende, wozu ich dich ſende,
Dann komm ich behende! dann ſoll es geſchehn.
N. 422. v. 8. ſ. a. v. 9. 11. II. Theil N. 673. v. 5. 8.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0102" n="90"/>
        <div n="2">
          <dateline>31. <hi rendition="#aq">Mart.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">s i&#x017F;t genug, &#x017F;o nimm nun, HErr, meine Seele.</hi> 1 B. Kön. 19, 4.<lb/>
Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Meine Stunde i&#x017F;t noch nicht kommen.</hi> Joh. 2, 4.<lb/>
Ach mein Heiland! nimm mich dir ganz hin, ohne Ausnahme, zu wirken, zu<lb/>
leiden, zu leben und zu &#x017F;terben. Brauche mich und die Meinigen wie und<lb/>
wozu es dir gefällt, und laß mir ja in nichts Macht über mich &#x017F;elb&#x017F;t: denn<lb/>
&#x017F;o viel ich noch habe, &#x017F;o viel i&#x017F;t noch Ang&#x017F;t und Unruhe da; &#x017F;o viel ich dir hinge-<lb/>
be, &#x017F;o viel kan ich ruhig &#x017F;eyn u. glauben, du werde&#x017F;t noch alles wohl machen, und<lb/>
mich endlich &#x017F;elig vollenden. Amen. Nun nimm mein Herz &#xA75B;c. <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. <hi rendition="#aq">N.</hi> 505.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Fliegende Gedanken rei&#x017F;&#x017F;en deinen Sinn</l><lb/>
            <l>Aus den &#x017F;ichern Schranken der Verleugnung hin:</l><lb/>
            <l>Du &#x017F;olt mein erwarten in dem Creutzesgarten,</l><lb/>
            <l>Gnug, daß ich doch &#x017F;tets in, mit und bey dir bin.</l><lb/>
            <l>Du mu&#x017F;t noch zu Zeiten ein wenig arbeiten,</l><lb/>
            <l>Noch ferner hingehn; wird, was dir vertrauet,</l><lb/>
            <l>Durch dich &#x017F;eyn gebauet, &#x017F;o &#x017F;olt du mich &#x017F;ehn;</l><lb/>
            <l>Drum eil&#x2019; und vollende, wozu ich dich &#x017F;ende,</l><lb/>
            <l>Dann komm ich behende! dann &#x017F;oll es ge&#x017F;chehn.</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">N.</hi> 422. v. 8. &#x017F;. a. v. 9. 11. <hi rendition="#aq">II.</hi> Theil <hi rendition="#aq">N.</hi> 673. v. 5. 8.</hi> </l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0102] 31. Mart. Es iſt genug, ſo nimm nun, HErr, meine Seele. 1 B. Kön. 19, 4. Göttl. Antw. Meine Stunde iſt noch nicht kommen. Joh. 2, 4. Ach mein Heiland! nimm mich dir ganz hin, ohne Ausnahme, zu wirken, zu leiden, zu leben und zu ſterben. Brauche mich und die Meinigen wie und wozu es dir gefällt, und laß mir ja in nichts Macht über mich ſelbſt: denn ſo viel ich noch habe, ſo viel iſt noch Angſt und Unruhe da; ſo viel ich dir hinge- be, ſo viel kan ich ruhig ſeyn u. glauben, du werdeſt noch alles wohl machen, und mich endlich ſelig vollenden. Amen. Nun nimm mein Herz ꝛc. II. Th. N. 505. Fliegende Gedanken reiſſen deinen Sinn Aus den ſichern Schranken der Verleugnung hin: Du ſolt mein erwarten in dem Creutzesgarten, Gnug, daß ich doch ſtets in, mit und bey dir bin. Du muſt noch zu Zeiten ein wenig arbeiten, Noch ferner hingehn; wird, was dir vertrauet, Durch dich ſeyn gebauet, ſo ſolt du mich ſehn; Drum eil’ und vollende, wozu ich dich ſende, Dann komm ich behende! dann ſoll es geſchehn. N. 422. v. 8. ſ. a. v. 9. 11. II. Theil N. 673. v. 5. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/102
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/102>, abgerufen am 22.11.2024.