Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

HERR, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht. Ps. 143, 2.
Göttl. Antw. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort
höret und gläubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Le-
ben und kommt nicht in das Gerichte, sondern er ist vom Tode zum
Leben hindurch gedrungen.
Joh. 5, 24. s. a. Es. 25, 8. u. Joh. 8, 51. Denn
der Richter ist selbst unser Bruder, und unser Bräutigam, der HErr über
Tod und Leben, ja unser Leben selbst, er kan nicht mehr sterben, so auch wir
nicht. Wer GOtt Recht gibt, in allem als einen Sünder sich anklagt, und
selbst richtet, aber vom Richtstuhl zum Gnadenstuhl appellirt, dem gibt
GOtt wieder Recht, nemlich das Recht seines Sohnes, und absolvirt ihn.
Denn so wir uns selbst richten: so werden wir nicht gerichtet. Wir sollen
dort mit richten. Wir werden uns nicht selbst verdammen, und Christus
noch weniger. Denn Er liebet uns mehr, als wir selbst.

Ich sterbe nicht; Nein, nein, ich werde leben,
Und deine Werk verkündigen daneben.     Num. 461. v. 11.
Ich glaub an dich, und komm nicht ins Gericht:
Und weil du hast den Tod schon längst verschlungen;
So bin ich gleichfalls auch zum Leben durchgedrungen.
Ich leb und gläub an dich, mein Licht, ich sterbe nicht.

HERR, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht. Pſ. 143, 2.
Göttl. Antw. Wahrlich, wahrlich, ich ſage euch, wer mein Wort
höret und gläubet dem, der mich geſandt hat, der hat das ewige Le-
ben und kommt nicht in das Gerichte, ſondern er iſt vom Tode zum
Leben hindurch gedrungen.
Joh. 5, 24. ſ. a. Eſ. 25, 8. u. Joh. 8, 51. Denn
der Richter iſt ſelbſt unſer Bruder, und unſer Bräutigam, der HErr über
Tod und Leben, ja unſer Leben ſelbſt, er kan nicht mehr ſterben, ſo auch wir
nicht. Wer GOtt Recht gibt, in allem als einen Sünder ſich anklagt, und
ſelbſt richtet, aber vom Richtſtuhl zum Gnadenſtuhl appellirt, dem gibt
GOtt wieder Recht, nemlich das Recht ſeines Sohnes, und abſolvirt ihn.
Denn ſo wir uns ſelbſt richten: ſo werden wir nicht gerichtet. Wir ſollen
dort mit richten. Wir werden uns nicht ſelbſt verdammen, und Chriſtus
noch weniger. Denn Er liebet uns mehr, als wir ſelbſt.

Ich ſterbe nicht; Nein, nein, ich werde leben,
Und deine Werk verkündigen daneben.     Num. 461. v. 11.
Ich glaub an dich, und komm nicht ins Gericht:
Und weil du haſt den Tod ſchon längſt verſchlungen;
So bin ich gleichfalls auch zum Leben durchgedrungen.
Ich leb und gläub an dich, mein Licht, ich ſterbe nicht.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0133" n="121"/>
        <div n="2">
          <dateline>1. <hi rendition="#aq">Maj.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi><hi rendition="#fr">ERR, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht.</hi> P&#x017F;. 143, 2.<lb/>
Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Wahrlich, wahrlich, ich &#x017F;age euch, wer mein Wort<lb/>
höret und gläubet dem, der mich ge&#x017F;andt hat, der hat das ewige Le-<lb/>
ben und kommt nicht in das Gerichte, &#x017F;ondern er i&#x017F;t vom Tode zum<lb/>
Leben hindurch gedrungen.</hi> Joh. 5, 24. &#x017F;. a. E&#x017F;. 25, 8. u. Joh. 8, 51. Denn<lb/>
der <hi rendition="#fr">Richter</hi> i&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t un&#x017F;er <hi rendition="#fr">Bruder,</hi> und un&#x017F;er <hi rendition="#fr">Bräutigam,</hi> der HErr über<lb/>
Tod und Leben, ja un&#x017F;er Leben &#x017F;elb&#x017F;t, er kan nicht mehr &#x017F;terben, &#x017F;o auch wir<lb/>
nicht. Wer GOtt Recht gibt, in allem als einen Sünder &#x017F;ich anklagt, und<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t richtet, aber vom Richt&#x017F;tuhl zum Gnaden&#x017F;tuhl appellirt, dem gibt<lb/>
GOtt wieder Recht, nemlich das Recht &#x017F;eines Sohnes, und ab&#x017F;olvirt ihn.<lb/>
Denn &#x017F;o wir uns &#x017F;elb&#x017F;t richten: &#x017F;o werden wir nicht gerichtet. Wir &#x017F;ollen<lb/>
dort mit richten. Wir werden uns nicht &#x017F;elb&#x017F;t verdammen, und Chri&#x017F;tus<lb/>
noch weniger. Denn Er liebet uns mehr, als wir &#x017F;elb&#x017F;t.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Ich &#x017F;terbe nicht; Nein, nein, ich werde leben,</hi> </l><lb/>
            <l>Und deine Werk verkündigen daneben. <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 461. v. 11.</bibl></l><lb/>
            <l>Ich glaub an dich, und komm nicht ins Gericht:</l><lb/>
            <l>Und weil du ha&#x017F;t den Tod &#x017F;chon läng&#x017F;t ver&#x017F;chlungen;</l><lb/>
            <l>So bin ich gleichfalls auch zum Leben durchgedrungen.</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">Ich leb</hi> und gläub an dich, mein Licht, <hi rendition="#fr">ich &#x017F;terbe nicht.</hi></l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0133] 1. Maj. HERR, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht. Pſ. 143, 2. Göttl. Antw. Wahrlich, wahrlich, ich ſage euch, wer mein Wort höret und gläubet dem, der mich geſandt hat, der hat das ewige Le- ben und kommt nicht in das Gerichte, ſondern er iſt vom Tode zum Leben hindurch gedrungen. Joh. 5, 24. ſ. a. Eſ. 25, 8. u. Joh. 8, 51. Denn der Richter iſt ſelbſt unſer Bruder, und unſer Bräutigam, der HErr über Tod und Leben, ja unſer Leben ſelbſt, er kan nicht mehr ſterben, ſo auch wir nicht. Wer GOtt Recht gibt, in allem als einen Sünder ſich anklagt, und ſelbſt richtet, aber vom Richtſtuhl zum Gnadenſtuhl appellirt, dem gibt GOtt wieder Recht, nemlich das Recht ſeines Sohnes, und abſolvirt ihn. Denn ſo wir uns ſelbſt richten: ſo werden wir nicht gerichtet. Wir ſollen dort mit richten. Wir werden uns nicht ſelbſt verdammen, und Chriſtus noch weniger. Denn Er liebet uns mehr, als wir ſelbſt. Ich ſterbe nicht; Nein, nein, ich werde leben, Und deine Werk verkündigen daneben. Num. 461. v. 11. Ich glaub an dich, und komm nicht ins Gericht: Und weil du haſt den Tod ſchon längſt verſchlungen; So bin ich gleichfalls auch zum Leben durchgedrungen. Ich leb und gläub an dich, mein Licht, ich ſterbe nicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/133
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/133>, abgerufen am 04.12.2024.