Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

In der Noth rufe ich dich an, du wollest mich erhören. Ps. 86, 7. Göttl.
Antw. Wirst du rufen, so wird dir der HErr antworten; wenn
du wirst schreyen, wird Er sagen: Siehe, hie bin ich.
Jes. 58, 9. Es
ist aller zumal Ein HErr, reich über alle, die ihn anrufen: Denn wer
den Namen des HErrn wird anrufen,
(wer es auch sey,) der soll selig
werden.
Das steht zum Trost der Blöden dreymal in der Bibel, nemlich:
Joel 2, 32. Apost. Gesch. 2, 21. Röm. 10, 12. 13. 19. Darum wenn die
Gerechten schreyen, so höret der HErr, und errettet sie aus aller ihrer
Noth etc.
Ps. 34, 18. s. a. Ps. 145, 18. Der HErr ist nahe allen, die ihn an-
rufen etc.
und Jac. 5, 16. Des Gerechten Gebet vermag viel etc. O herrli-
che Verheissung! Wie kan nun GOtt auf mein Gebet etwas versagen? Er hats
verheissen, der Sohn erworben, der H. Geist wirket das Gebet, das Wort reicht
es schon dar, gläubiges Gebet aber greift zu, und nimmts. Das Gebet ist des
Glaubens Mund. Wilst du viel, thue deinen Mund weit auf, und bitte gläu-
big recht viel, du kriegst alles. Wer wolte nun nicht beten? O Thorheit! wir
haben nichts, können aber von GOtt alles erlangen, und beten doch nicht recht.

O HErr, bist du so reich von Gaben, so kan ich von dir alles haben:
Drum laß mich nichts im Beten stören, doch laß mich auch die Antwort hören,
Ja sprich in allem Kampf zu mir: Ich hör', ich helf', ich bin bey dir.

In der Noth rufe ich dich an, du wolleſt mich erhören. Pſ. 86, 7. Göttl.
Antw. Wirſt du rufen, ſo wird dir der HErr antworten; wenn
du wirſt ſchreyen, wird Er ſagen: Siehe, hie bin ich.
Jeſ. 58, 9. Es
iſt aller zumal Ein HErr, reich über alle, die ihn anrufen: Denn wer
den Namen des HErrn wird anrufen,
(wer es auch ſey,) der ſoll ſelig
werden.
Das ſteht zum Troſt der Blöden dreymal in der Bibel, nemlich:
Joel 2, 32. Apoſt. Geſch. 2, 21. Röm. 10, 12. 13. 19. Darum wenn die
Gerechten ſchreyen, ſo höret der HErr, und errettet ſie aus aller ihrer
Noth ꝛc.
Pſ. 34, 18. ſ. a. Pſ. 145, 18. Der HErr iſt nahe allen, die ihn an-
rufen ꝛc.
und Jac. 5, 16. Des Gerechten Gebet vermag viel ꝛc. O herrli-
che Verheiſſung! Wie kan nun GOtt auf mein Gebet etwas verſagen? Er hats
verheiſſen, der Sohn erworben, der H. Geiſt wirket das Gebet, das Wort reicht
es ſchon dar, gläubiges Gebet aber greift zu, und nimmts. Das Gebet iſt des
Glaubens Mund. Wilſt du viel, thue deinen Mund weit auf, und bitte gläu-
big recht viel, du kriegſt alles. Wer wolte nun nicht beten? O Thorheit! wir
haben nichts, können aber von GOtt alles erlangen, und beten doch nicht recht.

O HErr, biſt du ſo reich von Gaben, ſo kan ich von dir alles haben:
Drum laß mich nichts im Beten ſtören, doch laß mich auch die Antwort hören,
Ja ſprich in allem Kampf zu mir: Ich hör’, ich helf’, ich bin bey dir.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0184" n="172"/>
        <div n="2">
          <dateline>21. <hi rendition="#aq">Iun.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">n der Noth rufe ich dich an, du wolle&#x017F;t mich erhören.</hi> P&#x017F;. 86, 7. Göttl.<lb/>
Antw. <hi rendition="#fr">Wir&#x017F;t du rufen, &#x017F;o wird dir der HErr antworten; wenn<lb/>
du wir&#x017F;t &#x017F;chreyen, wird Er &#x017F;agen: Siehe, hie bin ich.</hi> Je&#x017F;. 58, 9. <hi rendition="#fr">Es<lb/>
i&#x017F;t aller zumal Ein HErr, reich über alle, die ihn anrufen: Denn wer<lb/>
den Namen des HErrn wird anrufen,</hi> (wer es auch &#x017F;ey,) <hi rendition="#fr">der &#x017F;oll &#x017F;elig<lb/>
werden.</hi> Das &#x017F;teht zum Tro&#x017F;t der Blöden dreymal in der Bibel, nemlich:<lb/>
Joel 2, 32. Apo&#x017F;t. Ge&#x017F;ch. 2, 21. Röm. 10, 12. 13. 19. Darum <hi rendition="#fr">wenn die<lb/>
Gerechten &#x017F;chreyen, &#x017F;o höret der HErr, und errettet &#x017F;ie aus aller ihrer<lb/>
Noth &#xA75B;c.</hi> P&#x017F;. 34, 18. &#x017F;. a. P&#x017F;. 145, 18. <hi rendition="#fr">Der HErr i&#x017F;t nahe allen, die ihn an-<lb/>
rufen &#xA75B;c.</hi> und Jac. 5, 16. <hi rendition="#fr">Des Gerechten Gebet vermag viel &#xA75B;c.</hi> O herrli-<lb/>
che Verhei&#x017F;&#x017F;ung! Wie kan nun GOtt auf mein Gebet etwas ver&#x017F;agen? Er hats<lb/>
verhei&#x017F;&#x017F;en, der Sohn erworben, der H. Gei&#x017F;t wirket das Gebet, das Wort reicht<lb/>
es &#x017F;chon dar, gläubiges Gebet aber greift zu, und nimmts. Das Gebet i&#x017F;t des<lb/>
Glaubens Mund. Wil&#x017F;t du viel, thue deinen Mund weit auf, und bitte gläu-<lb/>
big recht viel, du krieg&#x017F;t alles. Wer wolte nun nicht beten? O Thorheit! wir<lb/>
haben nichts, können aber von GOtt alles erlangen, und beten doch nicht recht.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>O HErr, bi&#x017F;t du &#x017F;o reich von Gaben, &#x017F;o kan ich von dir <hi rendition="#fr">alles</hi> haben:</l><lb/>
            <l>Drum laß mich nichts im Beten &#x017F;tören, doch laß mich auch die Antwort hören,</l><lb/>
            <l>Ja &#x017F;prich in allem Kampf zu mir: <hi rendition="#fr">Ich hör&#x2019;, ich helf&#x2019;, ich bin bey dir.</hi></l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[172/0184] 21. Iun. In der Noth rufe ich dich an, du wolleſt mich erhören. Pſ. 86, 7. Göttl. Antw. Wirſt du rufen, ſo wird dir der HErr antworten; wenn du wirſt ſchreyen, wird Er ſagen: Siehe, hie bin ich. Jeſ. 58, 9. Es iſt aller zumal Ein HErr, reich über alle, die ihn anrufen: Denn wer den Namen des HErrn wird anrufen, (wer es auch ſey,) der ſoll ſelig werden. Das ſteht zum Troſt der Blöden dreymal in der Bibel, nemlich: Joel 2, 32. Apoſt. Geſch. 2, 21. Röm. 10, 12. 13. 19. Darum wenn die Gerechten ſchreyen, ſo höret der HErr, und errettet ſie aus aller ihrer Noth ꝛc. Pſ. 34, 18. ſ. a. Pſ. 145, 18. Der HErr iſt nahe allen, die ihn an- rufen ꝛc. und Jac. 5, 16. Des Gerechten Gebet vermag viel ꝛc. O herrli- che Verheiſſung! Wie kan nun GOtt auf mein Gebet etwas verſagen? Er hats verheiſſen, der Sohn erworben, der H. Geiſt wirket das Gebet, das Wort reicht es ſchon dar, gläubiges Gebet aber greift zu, und nimmts. Das Gebet iſt des Glaubens Mund. Wilſt du viel, thue deinen Mund weit auf, und bitte gläu- big recht viel, du kriegſt alles. Wer wolte nun nicht beten? O Thorheit! wir haben nichts, können aber von GOtt alles erlangen, und beten doch nicht recht. O HErr, biſt du ſo reich von Gaben, ſo kan ich von dir alles haben: Drum laß mich nichts im Beten ſtören, doch laß mich auch die Antwort hören, Ja ſprich in allem Kampf zu mir: Ich hör’, ich helf’, ich bin bey dir.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/184
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/184>, abgerufen am 04.12.2024.