Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.7. Iul. Machet euch ein neu Herz und neuen Geist. Hesek. 18, 31. NB. 2 Cor. Auf was verläßt du dich, die Seligkeit zu hoffen? Auf was? Ich bin getauft, der Himmel steht mir offen. Ich höre GOttes Wort, ich beichte meine Schuld; Ich geh zum Abendmahl, GOtt hat mit mir Geduld. Ich les', ich bet', ich sing, ich meide grobe Sünden, Ich bin nicht Engel-rein, doch wird man ärgre finden. Halt ein mit deinem Ruhm! Dis alles langt nicht hin! Wie so? Was will GOtt mehr? Was? Einen neuen Sinn. Dein Herze muß kurz um einmal verändert werden, Daß du die Welt nicht liebst, daß du dem Tand der Erden Von Herzen Abschied giebst, und nach der Taufe Pflicht Recht himmlisch wirst gesinnt; sonst hilft dir alles nicht. 7. Iul. Machet euch ein neu Herz und neuen Geiſt. Heſek. 18, 31. NB. 2 Cor. Auf was verläßt du dich, die Seligkeit zu hoffen? Auf was? Ich bin getauft, der Himmel ſteht mir offen. Ich höre GOttes Wort, ich beichte meine Schuld; Ich geh zum Abendmahl, GOtt hat mit mir Geduld. Ich leſ’, ich bet’, ich ſing, ich meide grobe Sünden, Ich bin nicht Engel-rein, doch wird man ärgre finden. Halt ein mit deinem Ruhm! Dis alles langt nicht hin! Wie ſo? Was will GOtt mehr? Was? Einen neuen Sinn. Dein Herze muß kurz um einmal verändert werden, Daß du die Welt nicht liebſt, daß du dem Tand der Erden Von Herzen Abſchied giebſt, und nach der Taufe Pflicht Recht himmliſch wirſt geſinnt; ſonſt hilft dir alles nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0200" n="188"/> <div n="2"> <dateline>7. <hi rendition="#aq">Iul.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi><hi rendition="#fr">achet euch ein neu Herz und neuen Geiſt.</hi> Heſek. 18, 31. <hi rendition="#aq">NB.</hi> 2 Cor.<lb/> 5, 17. 18-21. Mancher bekehret ſich, aber nicht recht, bis zu Chriſto,<lb/> von eigener Gerechtigkeit, daß Er ſich als einen Gottloſen und Greuel anſähe,<lb/> und in Chriſto ſeine Verſöhnung und Gerechtigkeit ſuchte; und da kriegt Er<lb/> kein neu Herz, ſondern bleibt der alte bloß ehrbare Menſch ein Jahr wie<lb/> das andere. HErr, gib mir täglich ein Wort von dir zur Speiſe, und zur<lb/> neuen Stärkung, daß auch täglich in mir noch alles mehr neu werde.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Auf was verläßt du dich, die Seligkeit zu hoffen?</l><lb/> <l>Auf was? Ich bin getauft, der Himmel ſteht mir offen.</l><lb/> <l>Ich höre GOttes Wort, ich beichte meine Schuld;</l><lb/> <l>Ich geh zum Abendmahl, GOtt hat mit mir Geduld.</l><lb/> <l>Ich leſ’, ich bet’, ich ſing, ich meide grobe Sünden,</l><lb/> <l>Ich bin nicht Engel-rein, doch wird man ärgre finden.</l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Halt ein mit deinem Ruhm! Dis alles langt nicht hin!</hi> </l><lb/> <l>Wie ſo? Was will GOtt mehr? Was? Einen neuen Sinn.</l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dein Herze muß kurz um einmal verändert werden,</hi> </l><lb/> <l>Daß du die Welt nicht liebſt, daß du dem Tand der Erden</l><lb/> <l>Von Herzen Abſchied giebſt, und nach der Taufe Pflicht</l><lb/> <l>Recht himmliſch wirſt geſinnt; <hi rendition="#fr">ſonſt hilft dir alles nicht.</hi></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [188/0200]
7. Iul.
Machet euch ein neu Herz und neuen Geiſt. Heſek. 18, 31. NB. 2 Cor.
5, 17. 18-21. Mancher bekehret ſich, aber nicht recht, bis zu Chriſto,
von eigener Gerechtigkeit, daß Er ſich als einen Gottloſen und Greuel anſähe,
und in Chriſto ſeine Verſöhnung und Gerechtigkeit ſuchte; und da kriegt Er
kein neu Herz, ſondern bleibt der alte bloß ehrbare Menſch ein Jahr wie
das andere. HErr, gib mir täglich ein Wort von dir zur Speiſe, und zur
neuen Stärkung, daß auch täglich in mir noch alles mehr neu werde.
Auf was verläßt du dich, die Seligkeit zu hoffen?
Auf was? Ich bin getauft, der Himmel ſteht mir offen.
Ich höre GOttes Wort, ich beichte meine Schuld;
Ich geh zum Abendmahl, GOtt hat mit mir Geduld.
Ich leſ’, ich bet’, ich ſing, ich meide grobe Sünden,
Ich bin nicht Engel-rein, doch wird man ärgre finden.
Halt ein mit deinem Ruhm! Dis alles langt nicht hin!
Wie ſo? Was will GOtt mehr? Was? Einen neuen Sinn.
Dein Herze muß kurz um einmal verändert werden,
Daß du die Welt nicht liebſt, daß du dem Tand der Erden
Von Herzen Abſchied giebſt, und nach der Taufe Pflicht
Recht himmliſch wirſt geſinnt; ſonſt hilft dir alles nicht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |