Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.9. Aug. Sehet euch vor vor eurem Geiste. Malach. 2, 15. es ist das Herz HERR, laß mich nimmermehr dem eignen Herzen traun, Das voller Tücken ist. Ach! komm, sie aufzudecken, Und laß mich vor mir selbst mich fürchten und erschrecken. Ach! laß mich ganz allein auf deine Hülfe schaun, Ps. 139, 23. 24. Ja zeige, was Natur, was Gnade sey zu nennen, 2 Cor. 1, 9. Und laß den Selbstbetrug mich allemal erkennen. * Siehe Bunians heiligen Krieg p. 486. etc. B. Franck. Lect. Paraen. Viter Th.
p. 190-192. Bunians Lebenslauf p. 233. Da zeigt er, daß noch 7. Grenet in seinem Herzen steckten, die ihn ohn Unterlaß quälten. 9. Aug. Sehet euch vor vor eurem Geiſte. Malach. 2, 15. es iſt das Herz HERR, laß mich nimmermehr dem eignen Herzen traun, Das voller Tücken iſt. Ach! komm, ſie aufzudecken, Und laß mich vor mir ſelbſt mich fürchten und erſchrecken. Ach! laß mich ganz allein auf deine Hülfe ſchaun, Pſ. 139, 23. 24. Ja zeige, was Natur, was Gnade ſey zu nennen, 2 Cor. 1, 9. Und laß den Selbſtbetrug mich allemal erkennen. * Siehe Bunians heiligen Krieg p. 486. ꝛc. B. Franck. Lect. Paræn. Viter Th.
p. 190-192. Bunians Lebenslauf p. 233. Da zeigt er, daß noch 7. Grenet in ſeinem Herzen ſteckten, die ihn ohn Unterlaß quälten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0233" n="221"/> <div n="2"> <dateline>9. <hi rendition="#aq">Aug.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi><hi rendition="#fr">ehet euch vor vor eurem</hi> Geiſte. Malach. 2, 15. <hi rendition="#fr">es iſt das Herz<lb/> ein trotzig und verzagt Ding, wer kans ergründen?</hi> Jer. 17, 9.<lb/> Dieſes Herze fühlen auch noch die Gläubigen, Pſ. 30, 7. 8. Denn das Herz<lb/> iſt voller heimlichen Gänge und Schlupfwinkel, in welchen ſich die <note place="foot" n="*">Siehe <hi rendition="#aq">Bunians</hi> heiligen Krieg <hi rendition="#aq">p.</hi> 486. ꝛc. <hi rendition="#aq">B. Franck. Lect. Paræn. Vi</hi>ter Th.<lb/><hi rendition="#aq">p. 190-192. Bunians</hi> Lebenslauf <hi rendition="#aq">p.</hi> 233. Da zeigt er, daß noch 7. Grenet<lb/> in ſeinem Herzen ſteckten, die ihn ohn Unterlaß quälten.</note> Diabo-<lb/> liſten, das iſt, die ſündlichen Begierden, alſo verbergen können, daß man mei-<lb/> nen ſolte, ſie wären völlig überwunden; allein bey Gelegenheit, oder wenn wir<lb/> ſicher werden, kommen ſie ſchon wieder hervor, nur oft mit andern, auch wol<lb/> ganz geiſtlichen Namen. Darum traue dir nimmermehr. Denn das Fleiſch<lb/> iſt am fleiſchlichſten und gefährlichſten, wenn es ſich am geiſtlichſten ſtellt, <hi rendition="#fr">und<lb/> ſeine Luſt für lauter Heiligkeit und Geiſtlichkeit der Engel ausgiebt.</hi></p><lb/> <lg type="poem"> <l>HERR, laß mich nimmermehr dem eignen Herzen traun,</l><lb/> <l>Das voller Tücken iſt. Ach! komm, ſie aufzudecken,</l><lb/> <l>Und laß mich vor mir ſelbſt mich fürchten und erſchrecken.</l><lb/> <l>Ach! laß mich ganz allein auf deine Hülfe ſchaun, <space dim="horizontal"/> <bibl>Pſ. 139, 23. 24.</bibl></l><lb/> <l>Ja zeige, was Natur, was Gnade ſey zu nennen, <space dim="horizontal"/> <bibl>2 Cor. 1, 9.</bibl></l><lb/> <l>Und laß den Selbſtbetrug mich allemal erkennen.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [221/0233]
9. Aug.
Sehet euch vor vor eurem Geiſte. Malach. 2, 15. es iſt das Herz
ein trotzig und verzagt Ding, wer kans ergründen? Jer. 17, 9.
Dieſes Herze fühlen auch noch die Gläubigen, Pſ. 30, 7. 8. Denn das Herz
iſt voller heimlichen Gänge und Schlupfwinkel, in welchen ſich die * Diabo-
liſten, das iſt, die ſündlichen Begierden, alſo verbergen können, daß man mei-
nen ſolte, ſie wären völlig überwunden; allein bey Gelegenheit, oder wenn wir
ſicher werden, kommen ſie ſchon wieder hervor, nur oft mit andern, auch wol
ganz geiſtlichen Namen. Darum traue dir nimmermehr. Denn das Fleiſch
iſt am fleiſchlichſten und gefährlichſten, wenn es ſich am geiſtlichſten ſtellt, und
ſeine Luſt für lauter Heiligkeit und Geiſtlichkeit der Engel ausgiebt.
HERR, laß mich nimmermehr dem eignen Herzen traun,
Das voller Tücken iſt. Ach! komm, ſie aufzudecken,
Und laß mich vor mir ſelbſt mich fürchten und erſchrecken.
Ach! laß mich ganz allein auf deine Hülfe ſchaun, Pſ. 139, 23. 24.
Ja zeige, was Natur, was Gnade ſey zu nennen, 2 Cor. 1, 9.
Und laß den Selbſtbetrug mich allemal erkennen.
* Siehe Bunians heiligen Krieg p. 486. ꝛc. B. Franck. Lect. Paræn. Viter Th.
p. 190-192. Bunians Lebenslauf p. 233. Da zeigt er, daß noch 7. Grenet
in ſeinem Herzen ſteckten, die ihn ohn Unterlaß quälten.
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