Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.18. Sept. Wachet, stehet auf, laßt uns von hinnen gehen. Matth. 26, 41. 46. Wilst du klagen, klag auf dich, weil die Trägheit dich gefangen, Wirst du nur mehr flehn und wachen, so wirds eilend besser gehn; Wilt du aber wie im Schlummer, und nicht stets im Kampfe stehn, O! so wird es also gleich, wie an tausend Ketten hangen. * Jes. 30, 21. Nun du Hüter meiner Sinnen, wecke mich doch völlig auf, Nimm den Schlummer aus den Augen, fördere doch meinen Lauf: Laß mich nicht zur Recht und Linken, sondern richtig vor mir gehn. Immer weiter! heißt es hier, drum laß mich durch nichts verweilen, Laß mich nicht zurücke sehen, und auch niemals stille stehn; Sondern stets zur Ewigkeit, nach des Himmels Kleinod eilen 18. Sept. Wachet, ſtehet auf, laßt uns von hinnen gehen. Matth. 26, 41. 46. Wilſt du klagen, klag auf dich, weil die Trägheit dich gefangen, Wirſt du nur mehr flehn und wachen, ſo wirds eilend beſſer gehn; Wilt du aber wie im Schlummer, und nicht ſtets im Kampfe ſtehn, O! ſo wird es alſo gleich, wie an tauſend Ketten hangen. * Jeſ. 30, 21. Nun du Hüter meiner Sinnen, wecke mich doch völlig auf, Nimm den Schlummer aus den Augen, fördere doch meinen Lauf: Laß mich nicht zur Recht und Linken, ſondern richtig vor mir gehn. Immer weiter! heißt es hier, drum laß mich durch nichts verweilen, Laß mich nicht zurücke ſehen, und auch niemals ſtille ſtehn; Sondern ſtets zur Ewigkeit, nach des Himmels Kleinod eilen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0273" n="261"/> <div n="2"> <dateline>18. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">achet, ſtehet auf, laßt uns von hinnen gehen.</hi> Matth. 26, 41. 46.<lb/><hi rendition="#fr">Gedenket an Loths Weib.</hi> Luc. 17, 32. <hi rendition="#fr">Das iſt der Weg, denſel-<lb/> bigen gehet, ſonſt weder zur Rechten noch zur Linken.</hi><note xml:id="jes5" next="#jes6" place="end" n="*"/> Und alſo zwi-<lb/> ſchen eigner Gerechtigkeit, falſcher Freude u. Freyheit hindurch. Nun JEſu,<lb/> du biſt mein Weg, in deinem Namen wandle ich, im Glauben lebe ich, auf dich ſe-<lb/> he ich, an dir hange ich, in dir bleibe ich, u. mein ſtetes Wort iſt: <hi rendition="#fr">Ich bin in dir,</hi><lb/> in dir gerecht, rein u. frey, nicht zur falſchen Freyheit; nein, zur Bewahrung da-<lb/> vor: denn ruhe ich nicht ſtets in dir, ſo ruhe ich im Fleiſche; beſchäftige ich mich<lb/> aber mit dir, ſo vergeht alles andre, und ich bleibe wachſam, innig u. brünſtig.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wilſt du klagen, klag auf dich, weil die Trägheit dich gefangen,</l><lb/> <l>Wirſt du nur mehr flehn und wachen, ſo wirds eilend beſſer gehn;</l><lb/> <l>Wilt du aber wie im Schlummer, und nicht ſtets im Kampfe ſtehn,</l><lb/> <l>O! ſo wird es alſo gleich, wie an tauſend Ketten hangen. <note xml:id="jes6" prev="#jes5" place="end" n="*">Jeſ. 30, 21.</note></l><lb/> <l>Nun du Hüter meiner Sinnen, wecke mich doch <hi rendition="#fr">völlig</hi> auf,</l><lb/> <l>Nimm den Schlummer aus den Augen, fördere doch meinen Lauf:</l><lb/> <l>Laß mich nicht zur Recht und Linken, ſondern richtig vor mir gehn.</l><lb/> <l>Immer weiter! heißt es hier, drum laß mich durch nichts verweilen,</l><lb/> <l>Laß mich nicht zurücke ſehen, und auch niemals ſtille ſtehn;</l><lb/> <l>Sondern ſtets zur Ewigkeit, nach des Himmels Kleinod eilen</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [261/0273]
18. Sept.
Wachet, ſtehet auf, laßt uns von hinnen gehen. Matth. 26, 41. 46.
Gedenket an Loths Weib. Luc. 17, 32. Das iſt der Weg, denſel-
bigen gehet, ſonſt weder zur Rechten noch zur Linken.
*
Und alſo zwi-
ſchen eigner Gerechtigkeit, falſcher Freude u. Freyheit hindurch. Nun JEſu,
du biſt mein Weg, in deinem Namen wandle ich, im Glauben lebe ich, auf dich ſe-
he ich, an dir hange ich, in dir bleibe ich, u. mein ſtetes Wort iſt: Ich bin in dir,
in dir gerecht, rein u. frey, nicht zur falſchen Freyheit; nein, zur Bewahrung da-
vor: denn ruhe ich nicht ſtets in dir, ſo ruhe ich im Fleiſche; beſchäftige ich mich
aber mit dir, ſo vergeht alles andre, und ich bleibe wachſam, innig u. brünſtig.
Wilſt du klagen, klag auf dich, weil die Trägheit dich gefangen,
Wirſt du nur mehr flehn und wachen, ſo wirds eilend beſſer gehn;
Wilt du aber wie im Schlummer, und nicht ſtets im Kampfe ſtehn,
O! ſo wird es alſo gleich, wie an tauſend Ketten hangen.
* Jeſ. 30, 21.
Nun du Hüter meiner Sinnen, wecke mich doch völlig auf,
Nimm den Schlummer aus den Augen, fördere doch meinen Lauf:
Laß mich nicht zur Recht und Linken, ſondern richtig vor mir gehn.
Immer weiter! heißt es hier, drum laß mich durch nichts verweilen,
Laß mich nicht zurücke ſehen, und auch niemals ſtille ſtehn;
Sondern ſtets zur Ewigkeit, nach des Himmels Kleinod eilen
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