Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.9. Octobr. Wir werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnäde, durch die * B. Franck. II. Th. N. 294. v. 8. 9. Ach sieh, o GOtt, hier ist dein Sohn, mein ein'ges Heil, mein Gnadenthron, Der sich selbst aufgeopfert hat am Creutz für meine Missethat, Der nicht versöhnet werden darf, ob das Gesetz ist noch so scharf; Er selber hat sein eigen Blut vergossen reichlich mir zu gut. 9. Octobr. Wir werden ohne Verdienſt gerecht aus ſeiner Gnäde, durch die * B. Franck. II. Th. N. 294. v. 8. 9. Ach ſieh, o GOtt, hier iſt dein Sohn, mein ein’ges Heil, mein Gnadenthron, Der ſich ſelbſt aufgeopfert hat am Creutz für meine Miſſethat, Der nicht verſöhnet werden darf, ob das Geſetz iſt noch ſo ſcharf; Er ſelber hat ſein eigen Blut vergoſſen reichlich mir zu gut. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0304" n="292"/> <div n="2"> <dateline>9. <hi rendition="#aq">Octobr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">ir werden ohne Verdienſt gerecht aus ſeiner Gnäde, durch die<lb/> Erlöſung, ſo durch Chriſtum JEſum geſchehen iſt, welchen<lb/> GOtt hat vorgeſtellet zu einem Gnadenſtuhl, durch den Glauben in<lb/> ſeinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete, in<lb/> dem daß er Sünde vergibt,</hi> Röm. 3, 24. 25. <hi rendition="#fr">Aus Gnaden</hi> und <hi rendition="#fr">ohne<lb/> Verdienſt.</hi> O liebliches Wort! O unerſchöpfte Quelle alles Troſtes, und<lb/> auch aller göttlichen Kraft! O wie unbekant biſt du denen Eitlen, welchen noch<lb/> die Treber ſchmecken! wie ekelhaft denen Werkheiligen! aber wie ſüſſe de-<lb/> nen <hi rendition="#fr">Gnadenhungrigen armen Sündern!</hi> „Nichts iſt nach der Kraft und<lb/> &q;Erfahrung unbekanter, als das Geheimniß von Chriſto für uns, oder die<lb/> &q;Rechtfertigung, ſo doch der Gläubigen Paradis und Element, und die Perle<lb/> &q;der evangeliſchen Reformation iſt„<note xml:id="franck1" next="#franck2" place="end" n="*"/> Sinnliche Bilder und Geſchwätze von<lb/> Chriſti Wunden langen nicht zu. Man muß ſeine Sündenwunden noch<lb/> ſchmerzlich fühlen, dadurch das Fleiſch tödten und durch Chriſti Wunden<lb/> recht im Grunde geheilet werden.</p> <note xml:id="franck2" prev="#franck1" place="end" n="*"><hi rendition="#aq">B. Franck. II.</hi> Th. <hi rendition="#aq">N.</hi> 294. v. 8. 9.</note><lb/> <lg type="poem"> <l>Ach ſieh, o GOtt, hier iſt dein Sohn, mein ein’ges Heil, mein Gnadenthron,</l><lb/> <l>Der ſich ſelbſt aufgeopfert hat am Creutz für meine Miſſethat,</l><lb/> <l>Der nicht verſöhnet werden darf, ob das Geſetz iſt noch ſo ſcharf;</l><lb/> <l>Er ſelber hat ſein eigen Blut vergoſſen reichlich mir zu gut.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [292/0304]
9. Octobr.
Wir werden ohne Verdienſt gerecht aus ſeiner Gnäde, durch die
Erlöſung, ſo durch Chriſtum JEſum geſchehen iſt, welchen
GOtt hat vorgeſtellet zu einem Gnadenſtuhl, durch den Glauben in
ſeinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete, in
dem daß er Sünde vergibt, Röm. 3, 24. 25. Aus Gnaden und ohne
Verdienſt. O liebliches Wort! O unerſchöpfte Quelle alles Troſtes, und
auch aller göttlichen Kraft! O wie unbekant biſt du denen Eitlen, welchen noch
die Treber ſchmecken! wie ekelhaft denen Werkheiligen! aber wie ſüſſe de-
nen Gnadenhungrigen armen Sündern! „Nichts iſt nach der Kraft und
&q;Erfahrung unbekanter, als das Geheimniß von Chriſto für uns, oder die
&q;Rechtfertigung, ſo doch der Gläubigen Paradis und Element, und die Perle
&q;der evangeliſchen Reformation iſt„
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Sinnliche Bilder und Geſchwätze von
Chriſti Wunden langen nicht zu. Man muß ſeine Sündenwunden noch
ſchmerzlich fühlen, dadurch das Fleiſch tödten und durch Chriſti Wunden
recht im Grunde geheilet werden.
* B. Franck. II. Th. N. 294. v. 8. 9.
Ach ſieh, o GOtt, hier iſt dein Sohn, mein ein’ges Heil, mein Gnadenthron,
Der ſich ſelbſt aufgeopfert hat am Creutz für meine Miſſethat,
Der nicht verſöhnet werden darf, ob das Geſetz iſt noch ſo ſcharf;
Er ſelber hat ſein eigen Blut vergoſſen reichlich mir zu gut.
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