Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.28. Nov. Ich wills thun. Matth. 8, 3. Ey was denn? Was du begehrest. (Denn) Dort ist ein iedes Seufzerlein an unser Cron ein Edelstein. 28. Nov. Ich wills thun. Matth. 8, 3. Ey was denn? Was du begehreſt. (Denn) Dort iſt ein iedes Seufzerlein an unſer Cron ein Edelſtein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0348" n="322[332]"/> <div n="2"> <dateline>28. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch wills thun.</hi> Matth. 8, 3. Ey was denn? Was du begehreſt. <hi rendition="#fr">(Denn)<lb/> der HErr thut, was die Gottesfürchtigen begehren.</hi> Pſ. 145, 19.<lb/> Ja er thut mehr, als wir bitten oder verſtehen, er giebet nicht nach dem Be-<lb/> griff unſers engen Herzens, ſondern nach dem Reichthum ſeiner Herrlichkeit,<lb/> wie es ſeiner Majeſtät gemäß iſt. <hi rendition="#fr">Chriſtus hat Luſt zu groſſen Bit-<lb/> ten,</hi> denn Er iſt ein groſſer HERR, <hi rendition="#fr">reich</hi> über alle, die Ihn anrufen. Er<lb/> hat allen ſeinen Reichthum ſeines Verdienſtes und ſeiner Gaben nicht für<lb/> ſich (denn für ſich brauchte Er es nicht, weil Er GOtt ſelber war) ſondern für<lb/> uns, die wir Ihn anrufen, auch für uns Abtrünnige. Alſo iſt das, was Er als<lb/> Mittler hat, nicht mehr ſein, ſondern alles mein, ſo ich Ihn nur anrufe. O<lb/> Seele, bete, bete nun, und wenn du beteſt, ſo laß nichts in deinem Herzen<lb/> ſchallen, als dis Wort: <hi rendition="#fr">Ich wills thun, ich wills thun.</hi> GOtt kan nicht<lb/> lügen, kein Seufzer iſt verloren, ein ieder wird dort eine Garbe ja ein Kleinod<lb/> ſeyn, deinen Reichthum vermehren, und einen Schatz zum andern legen.<lb/> Wie viel iſt hier ſchon verſäumet! Ey wilſt du nun den kurzen Reſt der Zeit<lb/> nicht noch mit Gebet auf die Ewigkeit recht auskaufen, fleißig ſeyn, viele Schä-<lb/> tze ſammlen und deine Crone ſchmücken? O ja HErr, hilf es mir!</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Dort iſt ein iedes Seufzerlein an unſer Cron ein Edelſtein.</hi> </l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [322[332]/0348]
28. Nov.
Ich wills thun. Matth. 8, 3. Ey was denn? Was du begehreſt. (Denn)
der HErr thut, was die Gottesfürchtigen begehren. Pſ. 145, 19.
Ja er thut mehr, als wir bitten oder verſtehen, er giebet nicht nach dem Be-
griff unſers engen Herzens, ſondern nach dem Reichthum ſeiner Herrlichkeit,
wie es ſeiner Majeſtät gemäß iſt. Chriſtus hat Luſt zu groſſen Bit-
ten, denn Er iſt ein groſſer HERR, reich über alle, die Ihn anrufen. Er
hat allen ſeinen Reichthum ſeines Verdienſtes und ſeiner Gaben nicht für
ſich (denn für ſich brauchte Er es nicht, weil Er GOtt ſelber war) ſondern für
uns, die wir Ihn anrufen, auch für uns Abtrünnige. Alſo iſt das, was Er als
Mittler hat, nicht mehr ſein, ſondern alles mein, ſo ich Ihn nur anrufe. O
Seele, bete, bete nun, und wenn du beteſt, ſo laß nichts in deinem Herzen
ſchallen, als dis Wort: Ich wills thun, ich wills thun. GOtt kan nicht
lügen, kein Seufzer iſt verloren, ein ieder wird dort eine Garbe ja ein Kleinod
ſeyn, deinen Reichthum vermehren, und einen Schatz zum andern legen.
Wie viel iſt hier ſchon verſäumet! Ey wilſt du nun den kurzen Reſt der Zeit
nicht noch mit Gebet auf die Ewigkeit recht auskaufen, fleißig ſeyn, viele Schä-
tze ſammlen und deine Crone ſchmücken? O ja HErr, hilf es mir!
Dort iſt ein iedes Seufzerlein an unſer Cron ein Edelſtein.
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