Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.18. Febr. Der HErr behütet die Einfältigen, wenn ich unterliege, so hilft Mein JESU, führe mich zur wahren Einfalt hin, Gib, daß mein Aug' auf mich und nicht auf andre siehet; Ach! beuge mich fein tief, und gib mir deinen Sinn, Der, was die Liebe stöhrt, mit allem Ernste fliehet. Bewahre mich, mein Licht, vor allen eignen Höhen, Halt die Vernunft im Zaum, und von dem Dünkel frey: Laß nur mein Aug' auf eins, auf das, was ewig, sehen, Und gib mir Lauterkeit, gib Unschuld, Lieb und Treu; Ja laß mich wiederum an Wort, Werk und Geberden, Durch Einfalt und durch Lieb', ein kleines Kindlein werden. D
18. Febr. Der HErr behütet die Einfältigen, wenn ich unterliege, ſo hilft Mein JESU, führe mich zur wahren Einfalt hin, Gib, daß mein Aug’ auf mich und nicht auf andre ſiehet; Ach! beuge mich fein tief, und gib mir deinen Sinn, Der, was die Liebe ſtöhrt, mit allem Ernſte fliehet. Bewahre mich, mein Licht, vor allen eignen Höhen, Halt die Vernunft im Zaum, und von dem Dünkel frey: Laß nur mein Aug’ auf eins, auf das, was ewig, ſehen, Und gib mir Lauterkeit, gib Unſchuld, Lieb und Treu; Ja laß mich wiederum an Wort, Werk und Geberden, Durch Einfalt und durch Lieb’, ein kleines Kindlein werden. D
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18. Febr.
Der HErr behütet die Einfältigen, wenn ich unterliege, ſo hilft
er mir. Pſ. 116, 6. Wer in Einfalt und Demuth ſteht, und ſeine eigne
Gebrechen immer für die größten hält, der wird vor allen Höhen und Sich-
tungen des Feindes am beſten behütet, und der Grund der Demuth iſt die
Rechtfertigung. Je mehr man dieſe bewahrt, ie einfältiger, kindlicher und ru-
higer wird man: denn man verläßt ſich da auf nichts, was in uns iſt, ſondern
auf Chriſtum allein; da iſt man klein, ja nichts, und doch ruhig in Chriſto, der
uns alles iſt, und auf dem man ſicher genug ruhen kan.
Mein JESU, führe mich zur wahren Einfalt hin,
Gib, daß mein Aug’ auf mich und nicht auf andre ſiehet;
Ach! beuge mich fein tief, und gib mir deinen Sinn,
Der, was die Liebe ſtöhrt, mit allem Ernſte fliehet.
Bewahre mich, mein Licht, vor allen eignen Höhen,
Halt die Vernunft im Zaum, und von dem Dünkel frey:
Laß nur mein Aug’ auf eins, auf das, was ewig, ſehen,
Und gib mir Lauterkeit, gib Unſchuld, Lieb und Treu;
Ja laß mich wiederum an Wort, Werk und Geberden,
Durch Einfalt und durch Lieb’, ein kleines Kindlein werden.
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