Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.des Königreichs Franckreich. auch zu Paris in die Kirche Saint Germain Des-Prezbegraben. Gondeberga König in der Longobarden, welche Bezei-
des Koͤnigreichs Franckreich. auch zu Paris in die Kirche Saint Germain Des-Prezbegraben. Gondeberga Koͤnig in der Longobarden, welche Bezei-
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des Koͤnigreichs Franckreich.
auch zu Paris in die Kirche Saint Germain Des-Prez
begraben.
Gondeberga Koͤnig in der Longobarden, welche
ihr Gemahl Ariobaldus in das Schloß Comello
laſſen einſperren/ ſchicket an Clotarium, ſich doch
ihrer anzunehmen/ daß ſie wieder ihre Freyheit be-
kaͤhm. Die Urſach ihrer Gefaͤngniß iſt dieſe: Ada-
lulphus, des Koͤnigs Favorit, verliebt ſich in ſie.
Seine Verwegenheit gehet ſo weit/ daß er der Koͤ-
nigin ihre Gegengunſt mit ziemlich geilen Worten
ſuchet. Gondeberga, daruͤber entruͤſtet/ ſpeyet
ihm ins Angeſicht. Adalulphus, beſorgend/ es
ſey um ihn geſchehen/ wo er der Koͤnigin nicht zu-
vor kaͤhme/ giebt ſie bey dem Koͤnige an/ als wol-
te ſie ihn mit Giffte hinrichten/ um ſich hernach an
Taſon zu vermaͤhlen. Ariobaldus iſt leichtglaͤubig/
und laͤßt alſo die unſchuldige Koͤnigin nach Co-
mello ins Gefaͤngniß bringen. Clotarius haͤlt durch
ſeine Geſandten um ihre Befreyung an. Als ſie
nichts aus zurichten vermoͤgen/ ſchlagen ſie einen
Zwey-Kampf vor/ den Ariobaldus verſtatten ſoll
zwiſchen Arnulphum, der die Koͤnigin anklaget/
und einen andern/ der ihre Unſchuld zu vertheidi-
gen will auff ſich nehmen. Ariobaldus laͤßt ſich
ſolches gefallen. Ein Longobardiſcher Ritter
Pitton Namens/ nimmt der Koͤnigin Verthei-
digung auff ſich. Er kaͤmpfet mit Arnulpho in
Beyſeyn des gantzen Hofes/ toͤdtet ihn in Ange-
ſicht des Koͤniges/ darauff wird die Koͤnigin
Gondeberga wieder losgelaſſen/ und als un-
ſchuldig von dem Hofe mit groͤßten Freuden-
Bezei-
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