Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.Holländische Reisen wol die Schalen dieser Bäume auf/ daß desto mehrheraus dringe. Nach diesem wird der Camphor beschrieben/ wie Zu Sunda wächset auch das Schlangen-Holtz/ dem
Hollaͤndiſche Reiſen wol die Schalen dieſer Baͤume auf/ daß deſto mehrheraus dringe. Nach dieſem wird der Camphor beſchrieben/ wie Zu Sunda waͤchſet auch das Schlangen-Holtz/ dem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0180" n="160"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hollaͤndiſche Reiſen</hi></fw><lb/> wol die Schalen dieſer Baͤume auf/ daß deſto mehr<lb/> heraus dringe.</p><lb/> <p>Nach dieſem wird der <hi rendition="#aq">Camphor</hi> beſchrieben/ wie<lb/> er aus denen Baͤumen/ ſo denen Nuß-Baͤumen an<lb/> Groͤſſe gleich/ heraus ſchwitze: <hi rendition="#aq">Item,</hi> der rothe/ weiſ-<lb/> ſe/ und gelbe Sandel/ <hi rendition="#aq">p.</hi> 444. Die Jngber-Stau-<lb/> den/ ſo wie kleiner Schilff wachſen. <hi rendition="#aq">p.</hi> 445. Das<lb/><hi rendition="#aq">Anarcadium,</hi> oder die Hertz-Frucht/ ſo roth iſt/ einer<lb/> groſſen Bohnen gleich/ und die Geſtalt habend als<lb/> ein Hertz: Die Portugieſen nennen ſie <hi rendition="#aq">Fava de Ma-<lb/> lacca:</hi> Man ſaltzet ſie ein als die <hi rendition="#aq">Oliven:</hi> Jnwendig<lb/> iſt ein dicker Safft als ein Honig und an Farbe<lb/> blutroth.</p><lb/> <p>Zu <hi rendition="#aq">Sunda</hi> waͤchſet auch das Schlangen-Holtz/<lb/> ſo weiß und gilbich ausſiehet/ ſehr hart und bitter<lb/> iſt/ und wenn man es kochet mit Waſſer und Wei-<lb/> ne/ ſo dann vor das hitzige Fieber und vor die giffti-<lb/> gen Schlangen-Biſſe hilfft/ auch vor vieles andre<lb/> Gifft. Daß es ſolche Tugend habe/ dieſes haben<lb/> die Jndianer von denen Thierlein gelernet/ die ſie<lb/><hi rendition="#aq">Quirpele</hi> nennen/ und welche eine Art Wieſeln oder<lb/> Jltiſſe ſind. Solcher Thierlein haben ſie viel zur<lb/> Luſt in ihren Haͤuſern/ auch die Ratten und Maͤuſe<lb/> weg zufangen. Dieſe Wieſeln ſeynd von Natur<lb/> denen Schlangen ſehr feind und fallen ſie an/ ſo<lb/> bald ſie eine ſehen. Aber in ſolchem Streite ge-<lb/> ſchiehet es oft/ daß ſie von der Schlange einen<lb/> Stich bekommen/ da ſie denn alſofort nach itzt ge-<lb/> nanntem Holtze lauffen/ an ſolchem nagen/ und ſcha-<lb/> det ihnen alſo der ſonſt giftige Stich gar nicht.<lb/> Welches die Jndianer gewahr worden/ und nach-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0180]
Hollaͤndiſche Reiſen
wol die Schalen dieſer Baͤume auf/ daß deſto mehr
heraus dringe.
Nach dieſem wird der Camphor beſchrieben/ wie
er aus denen Baͤumen/ ſo denen Nuß-Baͤumen an
Groͤſſe gleich/ heraus ſchwitze: Item, der rothe/ weiſ-
ſe/ und gelbe Sandel/ p. 444. Die Jngber-Stau-
den/ ſo wie kleiner Schilff wachſen. p. 445. Das
Anarcadium, oder die Hertz-Frucht/ ſo roth iſt/ einer
groſſen Bohnen gleich/ und die Geſtalt habend als
ein Hertz: Die Portugieſen nennen ſie Fava de Ma-
lacca: Man ſaltzet ſie ein als die Oliven: Jnwendig
iſt ein dicker Safft als ein Honig und an Farbe
blutroth.
Zu Sunda waͤchſet auch das Schlangen-Holtz/
ſo weiß und gilbich ausſiehet/ ſehr hart und bitter
iſt/ und wenn man es kochet mit Waſſer und Wei-
ne/ ſo dann vor das hitzige Fieber und vor die giffti-
gen Schlangen-Biſſe hilfft/ auch vor vieles andre
Gifft. Daß es ſolche Tugend habe/ dieſes haben
die Jndianer von denen Thierlein gelernet/ die ſie
Quirpele nennen/ und welche eine Art Wieſeln oder
Jltiſſe ſind. Solcher Thierlein haben ſie viel zur
Luſt in ihren Haͤuſern/ auch die Ratten und Maͤuſe
weg zufangen. Dieſe Wieſeln ſeynd von Natur
denen Schlangen ſehr feind und fallen ſie an/ ſo
bald ſie eine ſehen. Aber in ſolchem Streite ge-
ſchiehet es oft/ daß ſie von der Schlange einen
Stich bekommen/ da ſie denn alſofort nach itzt ge-
nanntem Holtze lauffen/ an ſolchem nagen/ und ſcha-
det ihnen alſo der ſonſt giftige Stich gar nicht.
Welches die Jndianer gewahr worden/ und nach-
dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |