Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.Krieg der Eloquenz Die Sermonen der Königin hätten auf die Allu- Die Exaggerationen werden auch in Stücken Der Printz Galimatias, ob er gleich gantz von Endlich nach völlig erhaltenem Siege von der wohl a) Das ist der Bischoff von Bellay, der zwar ein ziem-
licher Redner/ aber mit Allusionen zu sehr affe- ctiret. Krieg der Eloquenz Die Sermonen der Koͤnigin haͤtten auf die Allu- Die Exaggerationen werden auch in Stuͤcken Der Printz Galimatias, ob er gleich gantz von Endlich nach voͤllig erhaltenem Siege von der wohl a) Das iſt der Biſchoff von Bellay, der zwar ein ziem-
licher Redner/ aber mit Alluſionen zu ſehr affe- ctiret. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0218" n="198"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Krieg der</hi> <hi rendition="#aq">Eloquenz</hi> </fw><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Sermonen</hi> der Koͤnigin haͤtten auf die <hi rendition="#aq">Allu-<lb/> ſionen</hi> des Printzen getroffen/ und ſolche in die<lb/> Flucht geſchlagen: Doch haͤtte ſie auch einen merck-<lb/> lichen Verluſt gehabt/ indem einer ihrer alten O-<lb/> briſten <note place="foot" n="a)">Das iſt der Biſchoff von <hi rendition="#aq">Bellay,</hi> der zwar ein ziem-<lb/> licher Redner/ aber mit <hi rendition="#aq">Alluſionen</hi> zu ſehr <hi rendition="#aq">affe-<lb/> cti</hi>ret.</note> von denen <hi rendition="#aq">Alluſionen</hi> eine ſolche ſtarcke<lb/> Wunde ins Geſichte bekommen/ damit er ſich bis<lb/> an ſeinen Tod geſchleppet.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Exaggerationen</hi> werden auch in Stuͤcken<lb/> zerhauen. Und das <hi rendition="#aq">Corpo</hi> der <hi rendition="#aq">Allegorien</hi> verlieh-<lb/> ret allen Muth zu fechten/ und laſſen in ihrer Ge-<lb/> genwart den <hi rendition="#aq">Nerveze</hi> und <hi rendition="#aq">Eſcuteaux</hi> erwuͤrgen.</p><lb/> <p>Der Printz <hi rendition="#aq">Galimatias,</hi> ob er gleich gantz von<lb/> Feinden umgeben/ wehret ſich noch tapffer mit ſei-<lb/> nen <hi rendition="#aq">Piqueni</hi>rern/ den <hi rendition="#aq">Equivoquen;</hi> ſo gar/ daß er<lb/> auch noch die <hi rendition="#aq">Antitheſes, Allegorien</hi> und <hi rendition="#aq">Autori</hi>taͤ-<lb/> ten einen neuen Anfall auf die <hi rendition="#aq">Sermonen, Plaidoy-<lb/> ers</hi> und <hi rendition="#aq">Hurang uen</hi> thun laͤßt/ und ſolche in groſſe<lb/><hi rendition="#aq">Confuſion</hi> bringet: Die aber durch die <hi rendition="#aq">dogmati-</hi><lb/> ſchen/ <hi rendition="#aq">politi</hi>ſchen und <hi rendition="#aq">morali</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Opera</hi> tapffer <hi rendition="#aq">ſe-<lb/> cundi</hi>ret werden/ und alſo ihr <hi rendition="#aq">Ruin</hi> abgewendet<lb/> wird.</p><lb/> <p>Endlich nach voͤllig erhaltenem Siege von der<lb/> Koͤnigin <hi rendition="#aq">Rhetorica viſiti</hi>ret man die Gefangenen.<lb/> Die Meiſten nehmen Dienſte unter dieſer Fuͤrſtin/<lb/> und leiſten ihr den Eyd der Treue. Darunter denn<lb/> auch der <hi rendition="#aq">Capitain Index</hi> ſich befindet/ weil man ihn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wohl</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0218]
Krieg der Eloquenz
Die Sermonen der Koͤnigin haͤtten auf die Allu-
ſionen des Printzen getroffen/ und ſolche in die
Flucht geſchlagen: Doch haͤtte ſie auch einen merck-
lichen Verluſt gehabt/ indem einer ihrer alten O-
briſten a) von denen Alluſionen eine ſolche ſtarcke
Wunde ins Geſichte bekommen/ damit er ſich bis
an ſeinen Tod geſchleppet.
Die Exaggerationen werden auch in Stuͤcken
zerhauen. Und das Corpo der Allegorien verlieh-
ret allen Muth zu fechten/ und laſſen in ihrer Ge-
genwart den Nerveze und Eſcuteaux erwuͤrgen.
Der Printz Galimatias, ob er gleich gantz von
Feinden umgeben/ wehret ſich noch tapffer mit ſei-
nen Piquenirern/ den Equivoquen; ſo gar/ daß er
auch noch die Antitheſes, Allegorien und Autoritaͤ-
ten einen neuen Anfall auf die Sermonen, Plaidoy-
ers und Hurang uen thun laͤßt/ und ſolche in groſſe
Confuſion bringet: Die aber durch die dogmati-
ſchen/ politiſchen und moraliſchen Opera tapffer ſe-
cundiret werden/ und alſo ihr Ruin abgewendet
wird.
Endlich nach voͤllig erhaltenem Siege von der
Koͤnigin Rhetorica viſitiret man die Gefangenen.
Die Meiſten nehmen Dienſte unter dieſer Fuͤrſtin/
und leiſten ihr den Eyd der Treue. Darunter denn
auch der Capitain Index ſich befindet/ weil man ihn
wohl
a) Das iſt der Biſchoff von Bellay, der zwar ein ziem-
licher Redner/ aber mit Alluſionen zu ſehr affe-
ctiret.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |