Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.des Königreichs Franckreich. Ferner läßt Clodoveus seine Grausamkeit und Da aber dieser neue König und Vater-Mör- Damit läßt Clodoveus denen Cöllnern seine Nach Hinrichtung so vieler kleinen souverai- und
des Koͤnigreichs Franckreich. Ferner laͤßt Clodoveus ſeine Grauſamkeit und Da aber dieſer neue Koͤnig und Vater-Moͤr- Damit laͤßt Clodoveus denen Coͤllnern ſeine Nach Hinrichtung ſo vieler kleinen ſouverai- und
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des Koͤnigreichs Franckreich.
Ferner laͤßt Clodoveus ſeine Grauſamkeit und
Regier-Sucht heraus/ da er Clodericum, den Erb-
Printz des Koͤnigs Sigiberti zu Coͤlln/ heimlich an-
treibet/ daß er dieſen ſeinen leibl. alten Vater auf der
Jagt durch dazu beſtellte Meuchel-Moͤrder toͤdten
laͤßt p. 152. Als nun Cloderic dieſe veruͤbte That
Koͤnig Clodoveo laͤßet kund machen/ ſchicket die-
ſer Geſandten an ihn/ unter dem Vorgeben/ mit
ihm eine genaue Allianz zu ſchlieſſen.
Da aber dieſer neue Koͤnig und Vater-Moͤr-
der Cloderic eben einen Kaſten oͤffnet/ worin-
nen ein Theil von ſeines Vaters nachgelaſſenen
Schaͤtzen verwahret/ und ſich buͤcket/ etwas her-
aus zu langen/ ſo giebt ihm einer von denen Fran-
tzoͤiſchen Geſandten einen ſo ſtarcken Hieb von
hinten zu mit ſeiner Streit-Axt/ daß er davon
todt niederſincket. p. 153.
Damit laͤßt Clodoveus denen Coͤllnern ſeine
Protection antragen/ und ſtellet ſich/ als haͤtte er
an Ermordung des Koͤniges Sigiberti den groͤßten
Mißfallen. Die Coͤllner ſubmittiren ſich alſo
ihm/ und erwaͤhlen Clodoveum zu ihrem Koͤnig.
p. 154.
Nach Hinrichtung ſo vieler kleinen ſouverai-
nen Herren/ ſo iſt Clodoveus beſorget/ ob nicht et-
wan noch einer moͤchte vorhanden ſeyn/ welcher der
andern ihren Tod zu raͤchen intentioniret: Um
nun ſelbigen zu erfahren/ ſagt er mit groſſer Ver-
ſtellung in einer Verſammlung der Frantzoͤiſchen
Herren: Er waͤre recht ungluͤcklich/ daß
er alle ſeine Anverwandten verlohren/
und
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