Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Von den Veränderungen sich in genugsame Defension setzen müste: auch daßman die von der Republic Lübeck aufgenommene Geld-Summen/ und das/ was man vor ihre Krie- ges-Schiffe versprochen/ müsse abtragen. Die Stände entschuldigen sich/ daß sie erschöpffet/ und keine Mittel hätten: Endlich fällt man auf das Mittel/ zwey Theile des Zehndens der Geistlichen/ wie auch ihr überflüßiges Silber-Werck und die zu vielen und unnöthigen Glocken zur Zahlung anzuwenden; welches auch durch einen öffentli- chen Arrest publiciret wird: wie sich aber bey dessen Execution die Pfaffen gegen den König beklagen/ gibt er zur Antwort: daß dasjenige/ was sie herzugeben genöthiget würden/ besser zur Beschützung des Staats angewendet wäre/ als zu Unterhaltung des geistlichen Prachts und Hoffarts. Gustavus leget seine Völcker in der Geistlichen die
Von den Veraͤnderungen ſich in genugſame Defenſion ſetzen muͤſte: auch daßman die von der Republic Luͤbeck aufgenommene Geld-Summen/ und das/ was man vor ihre Krie- ges-Schiffe verſprochen/ muͤſſe abtragen. Die Staͤnde entſchuldigen ſich/ daß ſie erſchoͤpffet/ und keine Mittel haͤtten: Endlich faͤllt man auf das Mittel/ zwey Theile des Zehndens der Geiſtlichen/ wie auch ihr uͤberfluͤßiges Silber-Werck und die zu vielen und unnoͤthigen Glocken zur Zahlung anzuwenden; welches auch durch einen oͤffentli- chen Arreſt publiciret wird: wie ſich aber bey deſſen Execution die Pfaffen gegen den Koͤnig beklagen/ gibt er zur Antwort: daß dasjenige/ was ſie herzugeben genoͤthiget wuͤrden/ beſſer zur Beſchuͤtzung des Staats angewendet waͤre/ als zu Unterhaltung des geiſtlichen Prachts und Hoffarts. Guſtavus leget ſeine Voͤlcker in der Geiſtlichen die
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Von den Veraͤnderungen
ſich in genugſame Defenſion ſetzen muͤſte: auch daß
man die von der Republic Luͤbeck aufgenommene
Geld-Summen/ und das/ was man vor ihre Krie-
ges-Schiffe verſprochen/ muͤſſe abtragen. Die
Staͤnde entſchuldigen ſich/ daß ſie erſchoͤpffet/ und
keine Mittel haͤtten: Endlich faͤllt man auf das
Mittel/ zwey Theile des Zehndens der Geiſtlichen/
wie auch ihr uͤberfluͤßiges Silber-Werck und die
zu vielen und unnoͤthigen Glocken zur Zahlung
anzuwenden; welches auch durch einen oͤffentli-
chen Arreſt publiciret wird: wie ſich aber bey
deſſen Execution die Pfaffen gegen den Koͤnig
beklagen/ gibt er zur Antwort: daß dasjenige/
was ſie herzugeben genoͤthiget wuͤrden/ beſſer
zur Beſchuͤtzung des Staats angewendet waͤre/
als zu Unterhaltung des geiſtlichen Prachts und
Hoffarts.
Guſtavus leget ſeine Voͤlcker in der Geiſtlichen
ihre Guͤter/ ja gar in die Abteyen/ in die Winter-
qvartiere/ vorſchuͤtzend/ der Landmann waͤre er-
ſchoͤpffet/ und die Cleriſey/ ſo das Marck aus dem
Lande genoͤß/ muͤſſe helffen die Beſchwerungen tra-
gen: Wie darauff ein reiches Carthaͤufer-Cloſter
in Griphysholm, welches die Vorfahren des Koͤ-
niges ſolten mit vielen Guͤtern denen Geiſtlichen ge-
ſchencket haben/ von denen Koͤniglichen Inquiſi-
torn waͤre angeſprochen worden/ und die Moͤnche
die Donation erweiſen ſollen: welche/ weil ſie die-
ſes nicht thun koͤnnen/ ſich auf die Præſcription be-
ruffen: Sie haͤtten das meiſte ihrer Guͤter von de-
nen Herren von Vaſa, als den Vorfahren ſeiner
Majeſtaͤt/ aber bey den bißherigen vielen Kriegen
die
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