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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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der Eyfersucht.
möge ihr auch begegnen/ was ihr nur immer wolle.
Allein der König/ dem der Admiral die gantze Hi-
storie erzehlet/ lässet ihr ausdrücklich die Rückkehr
verbieten/ mit der Erinnerung/ man wundere sich/
daß sie noch nicht Zeit ihres Anwesens weder die
Königin/ noch Madame d'Angouleme gegrüsset.

Durch diesen Befehl wird Francisca in noch
grössere Verwirrung gesetzet. Doch düncket ihr/
sie dürffe demselben nicht zu wider leben. Sie war-
tet der Königin auf/ woselbst sich der König gleich-
falls einfindet. Er redet wenig mit ihr; und sie be-
giebt sich von dar zu Madame d'Angouleme.

Der König hat sich sterblich in die Gräfin verlie-
bet/ ob er sich gleich wegen der Königin Anwesen-
heit solches nicht mercken lassen. Er vertrauet seine
Passion dem Admiral, und ehe er es der Gräfin
selbst entdecket/ so lässet er durch einen solennen Ar-
rest
ihrem Gemahl/ dem Grafen/ alle die Güter zu-
erkennen/ darum er bißher so einen schweren Proceß
geführet hat.

Die Gräfin meidet darauf des Königes Gegen-
wart; Er mercket solches/ suchet ihre Gesellschafft/
und da er sie findet/ saget er zu ihr: Jhr fliehet mich/
Madame, ich weiß es wohl. Jch will aber euch nicht
vorwerffen/ daß das schlecht die Gnade erkennen
heißt/ die ich euch in Ertheilung der geschwinden
Gerechtigkeit in eurem schweren Proceß erwiesen.
Aber Madame, ich liebe euch/ und mein Hertz ver-
ehret euch mit der zärtlichsten Leidenschafft/ so ein
treuer Amant empfinden kan; ja ich bin bereit/ euch
davon die deutlichsten Kennzeichen zu geben/ so ihr
nur verlangen könnet.

Nach-
M 3

der Eyferſucht.
moͤge ihr auch begegnen/ was ihr nur immer wolle.
Allein der Koͤnig/ dem der Admiral die gantze Hi-
ſtorie erzehlet/ laͤſſet ihr ausdruͤcklich die Ruͤckkehr
verbieten/ mit der Erinnerung/ man wundere ſich/
daß ſie noch nicht Zeit ihres Anweſens weder die
Koͤnigin/ noch Madame d’Angoulême gegruͤſſet.

Durch dieſen Befehl wird Franciſca in noch
groͤſſere Verwirrung geſetzet. Doch duͤncket ihr/
ſie duͤrffe demſelben nicht zu wider leben. Sie war-
tet der Koͤnigin auf/ woſelbſt ſich der Koͤnig gleich-
falls einfindet. Er redet wenig mit ihr; und ſie be-
giebt ſich von dar zu Madame d’Angoulême.

Der Koͤnig hat ſich ſterblich in die Graͤfin verlie-
bet/ ob er ſich gleich wegen der Koͤnigin Anweſen-
heit ſolches nicht mercken laſſen. Er vertrauet ſeine
Paſſion dem Admiral, und ehe er es der Graͤfin
ſelbſt entdecket/ ſo laͤſſet er durch einen ſolennen Ar-
reſt
ihrem Gemahl/ dem Grafen/ alle die Guͤter zu-
erkennen/ darum er bißher ſo einen ſchweren Proceß
gefuͤhret hat.

Die Graͤfin meidet darauf des Koͤniges Gegen-
wart; Er mercket ſolches/ ſuchet ihre Geſellſchafft/
und da er ſie findet/ ſaget er zu ihr: Jhr fliehet mich/
Madame, ich weiß es wohl. Jch will aber euch nicht
vorwerffen/ daß das ſchlecht die Gnade erkennen
heißt/ die ich euch in Ertheilung der geſchwinden
Gerechtigkeit in eurem ſchweren Proceß erwieſen.
Aber Madame, ich liebe euch/ und mein Hertz ver-
ehret euch mit der zaͤrtlichſten Leidenſchafft/ ſo ein
treuer Amant empfinden kan; ja ich bin bereit/ euch
davon die deutlichſten Kennzeichen zu geben/ ſo ihr
nur verlangen koͤnnet.

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[161/0185] der Eyferſucht. moͤge ihr auch begegnen/ was ihr nur immer wolle. Allein der Koͤnig/ dem der Admiral die gantze Hi- ſtorie erzehlet/ laͤſſet ihr ausdruͤcklich die Ruͤckkehr verbieten/ mit der Erinnerung/ man wundere ſich/ daß ſie noch nicht Zeit ihres Anweſens weder die Koͤnigin/ noch Madame d’Angoulême gegruͤſſet. Durch dieſen Befehl wird Franciſca in noch groͤſſere Verwirrung geſetzet. Doch duͤncket ihr/ ſie duͤrffe demſelben nicht zu wider leben. Sie war- tet der Koͤnigin auf/ woſelbſt ſich der Koͤnig gleich- falls einfindet. Er redet wenig mit ihr; und ſie be- giebt ſich von dar zu Madame d’Angoulême. Der Koͤnig hat ſich ſterblich in die Graͤfin verlie- bet/ ob er ſich gleich wegen der Koͤnigin Anweſen- heit ſolches nicht mercken laſſen. Er vertrauet ſeine Paſſion dem Admiral, und ehe er es der Graͤfin ſelbſt entdecket/ ſo laͤſſet er durch einen ſolennen Ar- reſt ihrem Gemahl/ dem Grafen/ alle die Guͤter zu- erkennen/ darum er bißher ſo einen ſchweren Proceß gefuͤhret hat. Die Graͤfin meidet darauf des Koͤniges Gegen- wart; Er mercket ſolches/ ſuchet ihre Geſellſchafft/ und da er ſie findet/ ſaget er zu ihr: Jhr fliehet mich/ Madame, ich weiß es wohl. Jch will aber euch nicht vorwerffen/ daß das ſchlecht die Gnade erkennen heißt/ die ich euch in Ertheilung der geſchwinden Gerechtigkeit in eurem ſchweren Proceß erwieſen. Aber Madame, ich liebe euch/ und mein Hertz ver- ehret euch mit der zaͤrtlichſten Leidenſchafft/ ſo ein treuer Amant empfinden kan; ja ich bin bereit/ euch davon die deutlichſten Kennzeichen zu geben/ ſo ihr nur verlangen koͤnnet. Nach- M 3

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/185>, abgerufen am 27.11.2024.