Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Politische Unterweisungen Anmerckung. Kein Edelmann/ saget allhier der Die VI. Maxim. Jn dieser sagt der Autor, daß die Fürsten um Darauf theilet er den Reichthum eines Landes Nach diesen zeiget er des Reichthums Nothwen- ges-
Politiſche Unterweiſungen Anmerckung. Kein Edelmann/ ſaget allhier der Die VI. Maxim. Jn dieſer ſagt der Autor, daß die Fuͤrſten um Darauf theilet er den Reichthum eines Landes Nach dieſen zeiget er des Reichthums Nothwen- ges-
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Politiſche Unterweiſungen
Anmerckung. Kein Edelmann/ ſaget allhier der
Autor, ſey von Natur ſo klug und ſcharffſichtig/
daß er nicht ſeiner Anverwandten/ ſeiner Freunde/ ja
ſelbſt ſeiner Bedienten/ wenn er rechte Herrſchafften
hat/ ihres treuen Raths benoͤthiget waͤre.
Die VI. Maxim.
Jn dieſer ſagt der Autor, daß die Fuͤrſten um
den Endzweck der buͤrgerlichen Geſellſchafften/ die
allgemeine Gluͤckſeeligkeit zuerhalten/ ihre Haupt-
Maxim ſollen ſeyn laſſen: ihre Laͤnder zu bereichern/
und ihren Unterthanen einen Uberfluß von allen den-
jenigen Guͤtern zu verſchaffen/ welche ſie noͤthig ha-
ben.
Darauf theilet er den Reichthum eines Landes
ein/ und ſagt; er ſey entweder aus der Natur des
Landes; und komme durch den Ackerbau/ und die
Manufacturen: oder aus der Kunſt und der Erfin-
dung; das er die Financen nennet.
Nach dieſen zeiget er des Reichthums Nothwen-
digkeit. Weil alle Sachen dem Gelde gehorſameten;
auch das Reichthum einem Fuͤrſten nutzete/ die Gu-
ten zu belohnen/ die Boͤſen ſtraffen zu laſſen/ Kirchen
aufzubauen/ denen Armen zu helffen/ ſein Krieges-
Volck zu erhalten/ ſeinen Staat und Hoheit zu be-
haupten/ kurtz allen einen gluͤcklichen Ausſchlag durch
daſſelbe zu geben/ alſo daß er das Reichthum als das
Jnſtrument der gemeinen Gluͤckſeeligkeit anzuſehen
habe. Und ſetzet Franckreich und Holland zum
Exempel/ was dieſe mit ihren ſtattlichen Geldern
ausrichteten. Demnach ſolte ein Fuͤrſt Schaͤtze
ſammlen und ſparen/ damit er bey widrigen Krie-
ges-
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