Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Des Hertzogs von Arione &c. sco ihre Geschicklichkeit sehen/ und traffen drey Ren-nen mit so wunderwürdiger Fähigkeit und gleichem Vortheil gegen einander/ daß kein eintziger nicht einmahl wanckete. Durch diese merckwürdige Action wurde das Also siegete Federic auf alle Wege; er erwiese Des Hertzogs von Arione &c. ſco ihre Geſchicklichkeit ſehen/ und traffen drey Ren-nen mit ſo wunderwuͤrdiger Faͤhigkeit und gleichem Vortheil gegen einander/ daß kein eintziger nicht einmahl wanckete. Durch dieſe merckwuͤrdige Action wurde das Alſo ſiegete Federic auf alle Wege; er erwieſe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0360" n="328"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Hertzogs von <hi rendition="#aq">Arione &c.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">ſco</hi> ihre Geſchicklichkeit ſehen/ und traffen drey Ren-<lb/> nen mit ſo wunderwuͤrdiger Faͤhigkeit und gleichem<lb/> Vortheil gegen einander/ daß kein eintziger nicht<lb/> einmahl wanckete.</p><lb/> <p>Durch dieſe merckwuͤrdige <hi rendition="#aq">Actio</hi>n wurde das<lb/> Spiel geendet/ und der Koͤnig ſagte/ daß beyde die<lb/> Kleinode verdienet haͤtten. Sie naͤherten ſich dar-<lb/> auf der koͤniglichen Buͤhne: der Hertzog von <hi rendition="#aq">Ario-<lb/> ne</hi> empfieng von der Hand der Princeßin <hi rendition="#aq">Aſturias</hi><lb/> eine Diamantene Roſe/ und <hi rendition="#aq">Don Franciſeo de<lb/> Velaſco</hi> einen koͤſtlichen Ring. Sie erhielten bey-<lb/> de von ihr die Erlaubniß/ daß ſie dieſe erworbene<lb/> Preiſe ihren Geliebten ſchencken moͤchten: Und der<lb/> Hertzog begabe ſich ſo fort nach <hi rendition="#aq">Victorien,</hi> ſagend:<lb/> Wie ihr meine Goͤttin/ und zwar eine wohlthaͤtige<lb/> Goͤttin ſeyd/ ſo nehmet/ wann es euch beliebet/ dasje-<lb/> nige gnaͤdig an/ was ihr mir habt verdienen laſſen.<lb/> Damit ließ er ſich auf das eine Knie nieder/ und <hi rendition="#aq">præ-<lb/> ſen</hi>tirete ihr das kleinod/ welches ſie auch gantz fꝛeud-<lb/> lich zu ſich nahm/ antwortend: die Goͤttin/ ſo ihr euch<lb/> erwehlet/ iſt zwar keine allmaͤchtige Gottheit/ aber ſie<lb/> wird euch doch jedesmahl guͤnſtig bleiben/ und nim̃t<lb/> eure Bemuͤhungen vor eine beſondere Ehre an.</p><lb/> <p>Alſo ſiegete <hi rendition="#aq">Federic</hi> auf alle Wege; er erwieſe<lb/> ſich aber dabey ſittſam und beſcheiden/ und dieſer<lb/> vor ihn gluͤckliche Tag endigete ſich endlich mit ei-<lb/> nem Ball in dem koͤniglichen Pallaſte/ von dem man<lb/> ziemlich ſpaͤt nach Hauſe kam. <hi rendition="#aq">Victoria</hi> hatte zu<lb/> viel Antheil an <hi rendition="#aq">Federic</hi>s Ehre/ daß ſie nicht eine un-<lb/> gemeine Freude dabey empfinden ſolte. Dieſe Ver-<lb/> gnuͤgung ware in ihrem gantzen Geſichte abgebildet/<lb/> und der Schlaff/ der nun ihre Sinnen ſolte einneh-<lb/> men/ verhinderte nicht/ daß <hi rendition="#aq">Zaide</hi> ſelbige ſahe her-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [328/0360]
Des Hertzogs von Arione &c.
ſco ihre Geſchicklichkeit ſehen/ und traffen drey Ren-
nen mit ſo wunderwuͤrdiger Faͤhigkeit und gleichem
Vortheil gegen einander/ daß kein eintziger nicht
einmahl wanckete.
Durch dieſe merckwuͤrdige Action wurde das
Spiel geendet/ und der Koͤnig ſagte/ daß beyde die
Kleinode verdienet haͤtten. Sie naͤherten ſich dar-
auf der koͤniglichen Buͤhne: der Hertzog von Ario-
ne empfieng von der Hand der Princeßin Aſturias
eine Diamantene Roſe/ und Don Franciſeo de
Velaſco einen koͤſtlichen Ring. Sie erhielten bey-
de von ihr die Erlaubniß/ daß ſie dieſe erworbene
Preiſe ihren Geliebten ſchencken moͤchten: Und der
Hertzog begabe ſich ſo fort nach Victorien, ſagend:
Wie ihr meine Goͤttin/ und zwar eine wohlthaͤtige
Goͤttin ſeyd/ ſo nehmet/ wann es euch beliebet/ dasje-
nige gnaͤdig an/ was ihr mir habt verdienen laſſen.
Damit ließ er ſich auf das eine Knie nieder/ und præ-
ſentirete ihr das kleinod/ welches ſie auch gantz fꝛeud-
lich zu ſich nahm/ antwortend: die Goͤttin/ ſo ihr euch
erwehlet/ iſt zwar keine allmaͤchtige Gottheit/ aber ſie
wird euch doch jedesmahl guͤnſtig bleiben/ und nim̃t
eure Bemuͤhungen vor eine beſondere Ehre an.
Alſo ſiegete Federic auf alle Wege; er erwieſe
ſich aber dabey ſittſam und beſcheiden/ und dieſer
vor ihn gluͤckliche Tag endigete ſich endlich mit ei-
nem Ball in dem koͤniglichen Pallaſte/ von dem man
ziemlich ſpaͤt nach Hauſe kam. Victoria hatte zu
viel Antheil an Federics Ehre/ daß ſie nicht eine un-
gemeine Freude dabey empfinden ſolte. Dieſe Ver-
gnuͤgung ware in ihrem gantzen Geſichte abgebildet/
und der Schlaff/ der nun ihre Sinnen ſolte einneh-
men/ verhinderte nicht/ daß Zaide ſelbige ſahe her-
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