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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Schwedens
ber/ so weit ins Land hinen wohnete/ und von denen
Handelsörtern sehr entfernet wäre/ liesse sich offt
die Rinde von Bircken mahlen/ und machete Brod
daraus.

Das Vieh wäre durchaus klein in Schweden/
als wie es auch in den andern Septentrionalischen
Ländern also fiehle: und wenn man gleich von aus-
wärtigen Landschafften grösseres hinbrächte/ hälf
es doch nicht/ denn es schlüge so fort aus der Art:
Denn im Sommer gäbe das Graß in Schweden
nicht so gute Nahrung/ als an den Orten/ woraus
so fremdes Vieh hineingebracht worden; und den
Winter über stürbe fast die helfte aus Mangel des
Futters.

Die Wolle/ so die Schaafe in Schweden gäben/
wäre über die massen grob/ und könte zu nichts als
nur zun Kleidern des Land-Volcks gebrauchet wer-
den. Die Pferde wären klein/ sonderlich die Finn-
ländischen/ aber doch muthig und dauerhafft: Sie
gingen gewiß/ stolperten sehr selten/ und trotireten
sanfte. Die Soldaten rühmeten sie überaus/ und
sagten/ daß sie nicht allein einen hitzigen Anfall aus-
zustehen vermöchten zur Zeit des Krieges/ sondern
auch geschickt wären/ in das beste Corpo der teut-
schen Reuterey einzubrechen/ und solches zu trennen.

Es gäbe eine Menge von Wilden-Thieren in
Schweden; Man jagete und äße daselbst die Bä-
re/ die Elende/ die Hasen. Man zöhe auch auf
die Fuchs-Wolfes- und Wilde- Katzen-jagden da-
mit man die Bälge davon zu Unterfuttern bekom-
men könte. Es gäbe keine Kaninichen in Schweden/
als die man aus curiosität hinein brächte und zahm

mache-

Schwedens
ber/ ſo weit ins Land hinen wohnete/ und von denen
Handelsoͤrtern ſehr entfernet waͤre/ lieſſe ſich offt
die Rinde von Bircken mahlen/ und machete Brod
daraus.

Das Vieh waͤre durchaus klein in Schweden/
als wie es auch in den andern Septentrionaliſchen
Laͤndern alſo fiehle: und wenn man gleich von aus-
waͤrtigen Landſchafften groͤſſeres hinbraͤchte/ haͤlf
es doch nicht/ denn es ſchluͤge ſo fort aus der Art:
Denn im Sommer gaͤbe das Graß in Schweden
nicht ſo gute Nahrung/ als an den Orten/ woraus
ſo fremdes Vieh hineingebracht worden; und den
Winter uͤber ſtuͤrbe faſt die helfte aus Mangel des
Futters.

Die Wolle/ ſo die Schaafe in Schweden gaͤben/
waͤre uͤber die maſſen grob/ und koͤnte zu nichts als
nur zun Kleidern des Land-Volcks gebrauchet wer-
den. Die Pferde waͤren klein/ ſonderlich die Fiñ-
laͤndiſchen/ aber doch muthig und dauerhafft: Sie
gingen gewiß/ ſtolperten ſehr ſelten/ und trotireten
ſanfte. Die Soldaten ruͤhmeten ſie uͤberaus/ und
ſagten/ daß ſie nicht allein einen hitzigen Anfall aus-
zuſtehen vermoͤchten zur Zeit des Krieges/ ſondern
auch geſchickt waͤren/ in das beſte Corpo der teut-
ſchen Reuterey einzubrechen/ und ſolches zu trennen.

Es gaͤbe eine Menge von Wilden-Thieren in
Schweden; Man jagete und aͤße daſelbſt die Baͤ-
re/ die Elende/ die Haſen. Man zoͤhe auch auf
die Fuchs-Wolfes- und Wilde- Katzen-jagden da-
mit man die Baͤlge davon zu Unterfuttern bekom-
men koͤnte. Es gaͤbe keine Kaninichen in Schweden/
als die man aus curioſitaͤt hinein braͤchte und zahm

mache-
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[368/0404] Schwedens ber/ ſo weit ins Land hinen wohnete/ und von denen Handelsoͤrtern ſehr entfernet waͤre/ lieſſe ſich offt die Rinde von Bircken mahlen/ und machete Brod daraus. Das Vieh waͤre durchaus klein in Schweden/ als wie es auch in den andern Septentrionaliſchen Laͤndern alſo fiehle: und wenn man gleich von aus- waͤrtigen Landſchafften groͤſſeres hinbraͤchte/ haͤlf es doch nicht/ denn es ſchluͤge ſo fort aus der Art: Denn im Sommer gaͤbe das Graß in Schweden nicht ſo gute Nahrung/ als an den Orten/ woraus ſo fremdes Vieh hineingebracht worden; und den Winter uͤber ſtuͤrbe faſt die helfte aus Mangel des Futters. Die Wolle/ ſo die Schaafe in Schweden gaͤben/ waͤre uͤber die maſſen grob/ und koͤnte zu nichts als nur zun Kleidern des Land-Volcks gebrauchet wer- den. Die Pferde waͤren klein/ ſonderlich die Fiñ- laͤndiſchen/ aber doch muthig und dauerhafft: Sie gingen gewiß/ ſtolperten ſehr ſelten/ und trotireten ſanfte. Die Soldaten ruͤhmeten ſie uͤberaus/ und ſagten/ daß ſie nicht allein einen hitzigen Anfall aus- zuſtehen vermoͤchten zur Zeit des Krieges/ ſondern auch geſchickt waͤren/ in das beſte Corpo der teut- ſchen Reuterey einzubrechen/ und ſolches zu trennen. Es gaͤbe eine Menge von Wilden-Thieren in Schweden; Man jagete und aͤße daſelbſt die Baͤ- re/ die Elende/ die Haſen. Man zoͤhe auch auf die Fuchs-Wolfes- und Wilde- Katzen-jagden da- mit man die Baͤlge davon zu Unterfuttern bekom- men koͤnte. Es gaͤbe keine Kaninichen in Schweden/ als die man aus curioſitaͤt hinein braͤchte und zahm mache-

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/404>, abgerufen am 22.11.2024.