Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Schwedens bald als nun Feuer auskäme/ wären sie verbunden/nach solchem sich hinzubegeben/ und jeder Hand- wercksmann und und Bürger müste sich unter seinen Capitain so fort einfinden/ des Nachts gieng eine Patroll bloß des Feuers wegen herum/ und auf jed- wedem Glocken-Thurme wäre darum eine Schild- wache ausgesetzet/ welche an die Glocke anschlagen müste/ so bald sie Feuer vermerckete. Die Regierung der Stadt wäre unter den Hän- Der Rath legete jährlich eine Taxe auf die Bür- Diese schwere Anlage würde durch den starcken Han-
Schwedens bald als nun Feuer auskaͤme/ waͤren ſie verbunden/nach ſolchem ſich hinzubegeben/ und jeder Hand- wercksmann und und Buͤrger muͤſte ſich unter ſeinen Capitain ſo fort einfinden/ des Nachts gieng eine Patroll bloß des Feuers wegen herum/ und auf jed- wedem Glocken-Thurme waͤre darum eine Schild- wache ausgeſetzet/ welche an die Glocke anſchlagen muͤſte/ ſo bald ſie Feuer vermerckete. Die Regierung der Stadt waͤre unter den Haͤn- Der Rath legete jaͤhrlich eine Taxe auf die Buͤr- Dieſe ſchwere Anlage wuͤrde durch den ſtarcken Han-
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Schwedens
bald als nun Feuer auskaͤme/ waͤren ſie verbunden/
nach ſolchem ſich hinzubegeben/ und jeder Hand-
wercksmann und und Buͤrger muͤſte ſich unter ſeinen
Capitain ſo fort einfinden/ des Nachts gieng eine
Patroll bloß des Feuers wegen herum/ und auf jed-
wedem Glocken-Thurme waͤre darum eine Schild-
wache ausgeſetzet/ welche an die Glocke anſchlagen
muͤſte/ ſo bald ſie Feuer vermerckete.
Die Regierung der Stadt waͤre unter den Haͤn-
den des Ober-Statthalters/ welcher zugleich gehei-
mer Rath waͤre. Er ſaͤß woͤchentlich einmahl auf
dem Rathhauſe/ und præſidirete auch in dem Exe-
cutions-Collegio; ſeine Aſſeſſoren waͤren der Un-
ter-Statthalter/ und der Burg-Amtmann. Nach
ihm folgten die Buͤrgemeiſter/ der eine zun Juſtiz-
Sachen/ der andere zun Commercien/ der dritte
zur Policey der Stadt/ und der vierdte zur Aufſicht
uͤber die Public-und Privat-Gebaͤude; welcher auch
alle daruͤber entſtandene Streit-Sachen entſchiede.
Die Rathsherren ſaͤßen denn zugleich bey ihnen/ und
nach denen mehrern Stim̃en wuͤrde ſo dann die Sen-
tenz gegeben.
Der Rath legete jaͤhrlich eine Taxe auf die Buͤr-
ger/ welches mit Zuziehung des gemeinen Raths ſo
in acht und viertzigen beſtuͤnde/ geſchaͤhe/ da man ge-
meiniglich auf die wohlhabenden Handwercksleute
vierzig biß funffzig Pfund Sterlings legete: auf die
geringern aber/ als Schuſter/ Schneider/ und an-
dere/ fuͤnff biß ſechs Pfund. Es waͤre kein eintziger
Hauß-Vater der nicht zum wenigſten drey Reichs-
thaler geben muͤſte.
Dieſe ſchwere Anlage wuͤrde durch den ſtarcken
Han-
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