Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.itziger Staat. reich Jhrer Majestät Minister bestochen/ undSchweden in einem Krieg verwickelt/ davon es noch verdrießliche Folgerungen empfände; wie es Schwe- den dazu gebracht/ daß es einen Frieden eingehen müssen/ dabey es ein Theil ihres Staats in Teutsch- land eingebüsset/ und noch dazu vierzig gute Schif- fe/ und dabey auf die hundert tausend Mann verloh- ren: dem man allen hätte zuvor kommen können/ wenn Franckreich nicht Schweden seinem Interesse aufgeopffert hätte. Die Französischen Subsidien wären am wenigsten Seiner Majestät gezahlet/ son- dern vielmehr zu Franckreichs Diensten angewen- det worden. Und könten Seine Majestät niemahls Meister von dero hohen Rathe seyn noch in Europa die Figur machen/ die sie solten/ so lange sie vor ei- nen Fürsten gehalten würden/ der von Franckreich Pension bekäm/ und dessen Mercenarius wären. Diese Raisonen hätten den König von Franck- Seine Majestät hätten die einheimischen Affai- Wie nun dieser junge Herr zum Praesident in dem Re- E e 5
itziger Staat. reich Jhrer Majeſtaͤt Miniſter beſtochen/ undSchweden in einem Krieg verwickelt/ davon es noch veꝛdrießliche Folgerungen empfaͤnde; wie es Schwe- den dazu gebracht/ daß es einen Frieden eingehen muͤſſen/ dabey es ein Theil ihres Staats in Teutſch- land eingebuͤſſet/ und noch dazu vierzig gute Schif- fe/ und dabey auf die hundert tauſend Mann verloh- ren: dem man allen haͤtte zuvor kommen koͤnnen/ wenn Franckreich nicht Schweden ſeinem Intereſſe aufgeopffert haͤtte. Die Franzoͤſiſchen Subſidien waͤren am wenigſten Seiner Majeſtaͤt gezahlet/ ſon- dern vielmehr zu Franckreichs Dienſten angewen- det worden. Und koͤnten Seine Majeſtaͤt niemahls Meiſter von dero hohen Rathe ſeyn noch in Europa die Figur machen/ die ſie ſolten/ ſo lange ſie vor ei- nen Fuͤrſten gehalten wuͤrden/ der von Franckreich Penſion bekaͤm/ und deſſen Mercenarius waͤren. Dieſe Raiſonen haͤtten den Koͤnig von Franck- Seine Majeſtaͤt haͤtten die einheimiſchen Affai- Wie nun dieſer junge Herꝛ zum Præſident in dem Re- E e 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0437" n="401"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">itziger Staat.</hi></fw><lb/> reich Jhrer Majeſtaͤt <hi rendition="#aq">Miniſter</hi> beſtochen/ und<lb/> Schweden in einem Krieg verwickelt/ davon es noch<lb/> veꝛdrießliche Folgerungen empfaͤnde; wie es Schwe-<lb/> den dazu gebracht/ daß es einen Frieden eingehen<lb/> muͤſſen/ dabey es ein Theil ihres Staats in Teutſch-<lb/> land eingebuͤſſet/ und noch dazu vierzig gute Schif-<lb/> fe/ und dabey auf die hundert tauſend Mann verloh-<lb/> ren: dem man allen haͤtte zuvor kommen koͤnnen/<lb/> wenn Franckreich nicht Schweden ſeinem <hi rendition="#aq">Intereſſe</hi><lb/> aufgeopffert haͤtte. Die Franzoͤſiſchen <hi rendition="#aq">Subſidien</hi><lb/> waͤren am wenigſten Seiner Majeſtaͤt gezahlet/ ſon-<lb/> dern vielmehr zu Franckreichs Dienſten angewen-<lb/> det worden. Und koͤnten Seine Majeſtaͤt niemahls<lb/> Meiſter von dero hohen Rathe ſeyn noch in <hi rendition="#aq">Europa</hi><lb/> die Figur machen/ die ſie ſolten/ ſo lange ſie vor ei-<lb/> nen Fuͤrſten gehalten wuͤrden/ der von Franckreich<lb/><hi rendition="#aq">Penſion</hi> bekaͤm/ und deſſen <hi rendition="#aq">Mercenarius</hi> waͤren.</p><lb/> <p>Dieſe <hi rendition="#aq">Raiſo</hi>nen haͤtten den Koͤnig von Franck-<lb/> reichs <hi rendition="#aq">Intereſſe</hi> gantz abgefuͤhret/ darauff waͤre die<lb/><hi rendition="#aq">Ligue</hi> mit Holland gefolget/ und alles dasjenige/<lb/> was Schweden wider Franckreichs Vortheil vor-<lb/> genommen.</p><lb/> <p>Seine Majeſtaͤt haͤtten die einheimiſchen <hi rendition="#aq">Affai-<lb/> ren</hi> dem <hi rendition="#aq">Baron Claudius Fleming</hi> uͤbergeben/ und<lb/> weil dieſes <hi rendition="#aq">Miniſter</hi>s Vater durch diejenigen/ wel-<lb/> che Zeit des Koͤniges Minderjaͤhrigkeit regieret/ uͤbel<lb/><hi rendition="#aq">tracti</hi>ret worden/ ſo habe ſelbiger dieſem ſeinem<lb/> Sohne viele <hi rendition="#aq">Projecte</hi> hinterlaſſen/ welche mit der<lb/> itzigen <hi rendition="#aq">Intention</hi> des Hofes gantz uͤbereingekom-<lb/> men/ die Wiederherzubringung der <hi rendition="#aq">Domanial-</hi><lb/> Guͤter/ ſo von der Krone abgekommen/ belangende.</p><lb/> <p>Wie nun dieſer junge Herꝛ zum <hi rendition="#aq">Præſident</hi> in dem<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">E e</hi> 5</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Re-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [401/0437]
itziger Staat.
reich Jhrer Majeſtaͤt Miniſter beſtochen/ und
Schweden in einem Krieg verwickelt/ davon es noch
veꝛdrießliche Folgerungen empfaͤnde; wie es Schwe-
den dazu gebracht/ daß es einen Frieden eingehen
muͤſſen/ dabey es ein Theil ihres Staats in Teutſch-
land eingebuͤſſet/ und noch dazu vierzig gute Schif-
fe/ und dabey auf die hundert tauſend Mann verloh-
ren: dem man allen haͤtte zuvor kommen koͤnnen/
wenn Franckreich nicht Schweden ſeinem Intereſſe
aufgeopffert haͤtte. Die Franzoͤſiſchen Subſidien
waͤren am wenigſten Seiner Majeſtaͤt gezahlet/ ſon-
dern vielmehr zu Franckreichs Dienſten angewen-
det worden. Und koͤnten Seine Majeſtaͤt niemahls
Meiſter von dero hohen Rathe ſeyn noch in Europa
die Figur machen/ die ſie ſolten/ ſo lange ſie vor ei-
nen Fuͤrſten gehalten wuͤrden/ der von Franckreich
Penſion bekaͤm/ und deſſen Mercenarius waͤren.
Dieſe Raiſonen haͤtten den Koͤnig von Franck-
reichs Intereſſe gantz abgefuͤhret/ darauff waͤre die
Ligue mit Holland gefolget/ und alles dasjenige/
was Schweden wider Franckreichs Vortheil vor-
genommen.
Seine Majeſtaͤt haͤtten die einheimiſchen Affai-
ren dem Baron Claudius Fleming uͤbergeben/ und
weil dieſes Miniſters Vater durch diejenigen/ wel-
che Zeit des Koͤniges Minderjaͤhrigkeit regieret/ uͤbel
tractiret worden/ ſo habe ſelbiger dieſem ſeinem
Sohne viele Projecte hinterlaſſen/ welche mit der
itzigen Intention des Hofes gantz uͤbereingekom-
men/ die Wiederherzubringung der Domanial-
Guͤter/ ſo von der Krone abgekommen/ belangende.
Wie nun dieſer junge Herꝛ zum Præſident in dem
Re-
E e 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |