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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Politische Unterweisungen

Einer von Adel solle mit aller Gewalt dahin
trachten/ schöne Qualitäten zu erwerben/ um in
der Welt sich Glück zu machen. Denn wenn er
durch seine Geschicklichkeit Fürsten und Ministris
bekandt würde/ könne er um desto besser diejenigen
Chargen suchen/ welche zu verwalten Meriten erfo-
dert würden.

Er solle auch seine Freunde und Fremde/ welche
reich wären/ und keine Kinder hätten/ allezeit cares-
si
ren/ um durch eine ehrliche donation sich mehrere
Mittel zu erwerben.

Habe einer von Adel durch seinen Fleiß Geld
und Vermögen erworben/ solle er es entweder zu
Kauffung eines Dienstes/ dazu er düchtig/ und von
welchen er Ehre und Revenüen hat/ anwenden;
oder/ so noch besser/ zu Kauffung eines Guts/ so fern
er erstlich Dienste oder eine honnete Emploie er-
halten/ daß er könne eine Figur machen: denn ein
Edelmann/ so nichts sonst wäre/ als ein Müßig-
gänger/ würde von iederman mit Verachtung ange-
sehen/ weil er der gantzen Welt nur Schaden
brächte.

Die V. und letzte Maxim.
Von dem Wachsthum eines Staats durch das Recht der
Wassen/ indem ein großer Herr neue Städte
und Länder erobert.

Erst sagt der Autor, daß wie die Tapfferkeit eine
Königliche Tugend sey/ iedweder grosser Herr die
edle Ehrsucht bey sich hätte/ die Grentzen seines
Staats zu erweitern/ und durch kriegerische und hel-
denmäßige Actionen zu vergrössern.

Doch
Politiſche Unterweiſungen

Einer von Adel ſolle mit aller Gewalt dahin
trachten/ ſchoͤne Qualitaͤten zu erwerben/ um in
der Welt ſich Gluͤck zu machen. Denn wenn er
durch ſeine Geſchicklichkeit Fuͤrſten und Miniſtris
bekandt wuͤrde/ koͤnne er um deſto beſſer diejenigen
Chargen ſuchen/ welche zu verwalten Meriten erfo-
dert wuͤrden.

Er ſolle auch ſeine Freunde und Fremde/ welche
reich waͤren/ und keine Kinder haͤtten/ allezeit cares-
ſi
ren/ um durch eine ehrliche donation ſich mehrere
Mittel zu erwerben.

Habe einer von Adel durch ſeinen Fleiß Geld
und Vermoͤgen erworben/ ſolle er es entweder zu
Kauffung eines Dienſtes/ dazu er duͤchtig/ und von
welchen er Ehre und Revenuͤen hat/ anwenden;
oder/ ſo noch beſſer/ zu Kauffung eines Guts/ ſo fern
er erſtlich Dienſte oder eine honnéte Emploie er-
halten/ daß er koͤnne eine Figur machen: denn ein
Edelmann/ ſo nichts ſonſt waͤre/ als ein Muͤßig-
gaͤnger/ wuͤrde von iederman mit Verachtung ange-
ſehen/ weil er der gantzen Welt nur Schaden
braͤchte.

Die V. und letzte Maxim.
Von dem Wachsthum eines Staats durch das Recht der
Waſſen/ indem ein großer Herr neue Staͤdte
und Laͤnder erobert.

Erſt ſagt der Autor, daß wie die Tapfferkeit eine
Koͤnigliche Tugend ſey/ iedweder groſſer Herr die
edle Ehrſucht bey ſich haͤtte/ die Grentzen ſeines
Staats zu erweitern/ und durch kriegeriſche und hel-
denmaͤßige Actionen zu vergroͤſſern.

Doch
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[48/0068] Politiſche Unterweiſungen Einer von Adel ſolle mit aller Gewalt dahin trachten/ ſchoͤne Qualitaͤten zu erwerben/ um in der Welt ſich Gluͤck zu machen. Denn wenn er durch ſeine Geſchicklichkeit Fuͤrſten und Miniſtris bekandt wuͤrde/ koͤnne er um deſto beſſer diejenigen Chargen ſuchen/ welche zu verwalten Meriten erfo- dert wuͤrden. Er ſolle auch ſeine Freunde und Fremde/ welche reich waͤren/ und keine Kinder haͤtten/ allezeit cares- ſiren/ um durch eine ehrliche donation ſich mehrere Mittel zu erwerben. Habe einer von Adel durch ſeinen Fleiß Geld und Vermoͤgen erworben/ ſolle er es entweder zu Kauffung eines Dienſtes/ dazu er duͤchtig/ und von welchen er Ehre und Revenuͤen hat/ anwenden; oder/ ſo noch beſſer/ zu Kauffung eines Guts/ ſo fern er erſtlich Dienſte oder eine honnéte Emploie er- halten/ daß er koͤnne eine Figur machen: denn ein Edelmann/ ſo nichts ſonſt waͤre/ als ein Muͤßig- gaͤnger/ wuͤrde von iederman mit Verachtung ange- ſehen/ weil er der gantzen Welt nur Schaden braͤchte. Die V. und letzte Maxim. Von dem Wachsthum eines Staats durch das Recht der Waſſen/ indem ein großer Herr neue Staͤdte und Laͤnder erobert. Erſt ſagt der Autor, daß wie die Tapfferkeit eine Koͤnigliche Tugend ſey/ iedweder groſſer Herr die edle Ehrſucht bey ſich haͤtte/ die Grentzen ſeines Staats zu erweitern/ und durch kriegeriſche und hel- denmaͤßige Actionen zu vergroͤſſern. Doch

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/68>, abgerufen am 25.11.2024.