Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 1. Leipzig, 1896.I. Abschnitt. [Gleich. 82] so bewegen, dass die Richtung ihrer Geschwindigkeit mit derRichtung der negativen z-Axe einen Winkel bildet, der zwischen th und th + d th liegt. Jedes dieser Moleküle legt während der Zeit d t einen Weg von der Länge c d t zurück, der mit der negativen z-Axe den Winkel th bildet. Daher werden durch A B während der Zeit d t von den Während der Zeiteinheit werden also, wenn der Zustand Alle die oben betrachteten d N Moleküle werden also die I. Abschnitt. [Gleich. 82] so bewegen, dass die Richtung ihrer Geschwindigkeit mit derRichtung der negativen z-Axe einen Winkel bildet, der zwischen ϑ und ϑ + d ϑ liegt. Jedes dieser Moleküle legt während der Zeit d t einen Weg von der Länge c d t zurück, der mit der negativen z-Axe den Winkel ϑ bildet. Daher werden durch A B während der Zeit d t von den Während der Zeiteinheit werden also, wenn der Zustand Alle die oben betrachteten d N Moleküle werden also die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0090" n="76"/><fw place="top" type="header">I. Abschnitt. [Gleich. 82]</fw><lb/> so bewegen, dass die Richtung ihrer Geschwindigkeit mit der<lb/> Richtung der negativen <hi rendition="#i">z</hi>-Axe einen Winkel bildet, der zwischen<lb/><hi rendition="#i">ϑ</hi> und <hi rendition="#i">ϑ</hi> + <hi rendition="#i">d ϑ</hi> liegt. Jedes dieser Moleküle legt während der<lb/> Zeit <hi rendition="#i">d t</hi> einen Weg von der Länge <hi rendition="#i">c d t</hi> zurück, der mit der<lb/> negativen <hi rendition="#i">z</hi>-Axe den Winkel <hi rendition="#i">ϑ</hi> bildet.</p><lb/> <p>Daher werden durch <hi rendition="#i">A B</hi> während der Zeit <hi rendition="#i">d t</hi> von den<lb/> betrachteten Molekülen genau so viele hindurchgehen, als zu<lb/> Beginn der Zeit <hi rendition="#i">d t</hi> in einem schiefen Cylinder liegen, dessen<lb/> Basis <hi rendition="#i">A B,</hi> dessen Höhe und daher auch dessen Volumen<lb/><hi rendition="#i">c</hi> cos <hi rendition="#i">ϑ d t</hi> ist. Die letztere Anzahl ist aber<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> (vgl. die Ableitung der Formel 3 in § 2).</p><lb/> <p>Während der Zeiteinheit werden also, wenn der Zustand<lb/> stationär ist,<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">d</hi><hi rendition="#fr">N</hi> = ½ <hi rendition="#i">d n<hi rendition="#sub">c</hi> c</hi> sin <hi rendition="#i">ϑ</hi> cos <hi rendition="#i">ϑ d ϑ</hi></hi><lb/> Moleküle durch die Flächeneinheit <hi rendition="#i">A B</hi> von oben nach unten hin-<lb/> durchgehen, für welche die Grösse der Geschwindigkeit zwischen <hi rendition="#i">c</hi><lb/> und <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d c,</hi> der Winkel zwischen ihrer Richtung und der negativen<lb/><hi rendition="#i">z</hi>-Axe aber zwischen <hi rendition="#i">ϑ</hi> und <hi rendition="#i">ϑ</hi> + <hi rendition="#i">d ϑ</hi> liegt. Betrachten wir irgend<lb/> eines dieser Moleküle, welches in dem Zeitmomente <hi rendition="#i">t</hi> durch<lb/><hi rendition="#i">A B</hi> hindurchtritt, und bezeichnen den Weg, den es von seinem<lb/> letztvorhergegangenen Zusammenstosse bis zum Zeitmomente <hi rendition="#i">t</hi><lb/> zurückgelegt hat, mit <hi rendition="#i">λ',</hi> so kommt es offenbar aus einer Schicht<lb/> mit der <hi rendition="#i">z</hi>-Coordinate <hi rendition="#i">z</hi> + <hi rendition="#i">λ'</hi> cos <hi rendition="#i">ϑ,</hi> wo jedes Molekül durch-<lb/> schnittlich von der Grösse <hi rendition="#i">G</hi> die Menge <hi rendition="#i">G</hi> (<hi rendition="#i">z</hi> + <hi rendition="#i">λ'</hi> cos <hi rendition="#i">ϑ</hi>) besitzt;<lb/> es wird also diese Menge durch <hi rendition="#i">A B</hi> hindurchtragen, welche wir<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> setzen können, da <hi rendition="#i">λ'</hi> klein ist.</p><lb/> <p>Alle die oben betrachteten <hi rendition="#i">d</hi> <hi rendition="#fr">N</hi> Moleküle werden also die<lb/> Menge<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> durch <hi rendition="#i">A B</hi> von oben nach unten hindurchtragen, wobei <hi rendition="#i">Σ λ'</hi><lb/> die Summe der Wege aller <hi rendition="#i">d</hi> <hi rendition="#fr">N</hi> Moleküle ist. Wir können<lb/><hi rendition="#i">Σ λ'</hi> gleich dem Producte aus der Anzahl <hi rendition="#i">d</hi> <hi rendition="#fr">N</hi> dieser Moleküle<lb/> in den mittleren Weg eines derselben setzen. Dieser mittlere<lb/> Weg ist aber nach der Bemerkung, welche unmittelbar nach<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0090]
I. Abschnitt. [Gleich. 82]
so bewegen, dass die Richtung ihrer Geschwindigkeit mit der
Richtung der negativen z-Axe einen Winkel bildet, der zwischen
ϑ und ϑ + d ϑ liegt. Jedes dieser Moleküle legt während der
Zeit d t einen Weg von der Länge c d t zurück, der mit der
negativen z-Axe den Winkel ϑ bildet.
Daher werden durch A B während der Zeit d t von den
betrachteten Molekülen genau so viele hindurchgehen, als zu
Beginn der Zeit d t in einem schiefen Cylinder liegen, dessen
Basis A B, dessen Höhe und daher auch dessen Volumen
c cos ϑ d t ist. Die letztere Anzahl ist aber
[FORMEL] (vgl. die Ableitung der Formel 3 in § 2).
Während der Zeiteinheit werden also, wenn der Zustand
stationär ist,
d N = ½ d nc c sin ϑ cos ϑ d ϑ
Moleküle durch die Flächeneinheit A B von oben nach unten hin-
durchgehen, für welche die Grösse der Geschwindigkeit zwischen c
und c + d c, der Winkel zwischen ihrer Richtung und der negativen
z-Axe aber zwischen ϑ und ϑ + d ϑ liegt. Betrachten wir irgend
eines dieser Moleküle, welches in dem Zeitmomente t durch
A B hindurchtritt, und bezeichnen den Weg, den es von seinem
letztvorhergegangenen Zusammenstosse bis zum Zeitmomente t
zurückgelegt hat, mit λ', so kommt es offenbar aus einer Schicht
mit der z-Coordinate z + λ' cos ϑ, wo jedes Molekül durch-
schnittlich von der Grösse G die Menge G (z + λ' cos ϑ) besitzt;
es wird also diese Menge durch A B hindurchtragen, welche wir
[FORMEL] setzen können, da λ' klein ist.
Alle die oben betrachteten d N Moleküle werden also die
Menge
[FORMEL] durch A B von oben nach unten hindurchtragen, wobei Σ λ'
die Summe der Wege aller d N Moleküle ist. Wir können
Σ λ' gleich dem Producte aus der Anzahl d N dieser Moleküle
in den mittleren Weg eines derselben setzen. Dieser mittlere
Weg ist aber nach der Bemerkung, welche unmittelbar nach
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