Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744.
Drauf folgt durch Fürsten Huld der Florentiner Müh, * c Lehrt, daß ihr Stein den Rauch, nicht Flammen, an sich zieh. Daß selbst das schwerste Naß dem Agtstein folgen müsse, Wofern er seine Krafft mit Nachdruck von sich schiesse. Mein Otto Guericke kam auf die rechte Spur, d Durch einen neuen Pfad, fast gar bis zur Natur. Die Schwefelkugel wieß ihm tausend neue Dinge, Daß sie erst an sich zieh, drauf wieder von sich dringe. Er pflantzete die Krafft durch einen kleinen Strick Auf eine Elle fort, in einem Augenblick. Und ließ ein Federgen frey in den Lüfften schweben, Nachdem er selbigem vorher die Krafft gegeben. Doch grosser Guericke hier liessest du es seyn? Drangst nicht in der Natur verborgnen Tempel ein? Und * Jn de Monconngs Reisen pag. 701, und einem diesen Reisen einverleibten Schrei- ben des Ritters Morey pag. 543, 544. (nach der deutschen Ubersetzung M. Junckers, Leipzig und Augspurg. 1697. 4.) ist zu ersehen, daß Otto von Gue- ricke seine Schwefelkugel bereits im Jahre 1663. gebrauchet. Da nun die er- ste Ausgabe der Academia del Cimento 1666. gedrucket worden, und man in Florentz schon zu Galilei und Torricellii Zeiten diesen Versuchen obgelegen, so habe kein Bedencken getragen, die Florentiner dem Otto Guericke der Zeit nach vorzusetzen. Zu geschweigen daß die Florentiner und Guericke in gantz verschiedner Absicht diese electrische Versuche angestellet, und also weder die- ser jene, noch jene diese nachgeahmet. Guerickens Buch ist bekannter massen 1672. herausgekommen. c pag. 20. d pag. 21. A 2
Drauf folgt durch Fuͤrſten Huld der Florentiner Muͤh, * c Lehrt, daß ihr Stein den Rauch, nicht Flammen, an ſich zieh. Daß ſelbſt das ſchwerſte Naß dem Agtſtein folgen muͤſſe, Wofern er ſeine Krafft mit Nachdruck von ſich ſchieſſe. Mein Otto Guericke kam auf die rechte Spur, d Durch einen neuen Pfad, faſt gar bis zur Natur. Die Schwefelkugel wieß ihm tauſend neue Dinge, Daß ſie erſt an ſich zieh, drauf wieder von ſich dringe. Er pflantzete die Krafft durch einen kleinen Strick Auf eine Elle fort, in einem Augenblick. Und ließ ein Federgen frey in den Luͤfften ſchweben, Nachdem er ſelbigem vorher die Krafft gegeben. Doch groſſer Guericke hier lieſſeſt du es ſeyn? Drangſt nicht in der Natur verborgnen Tempel ein? Und * Jn de Monconngs Reiſen pag. 701, und einem dieſen Reiſen einverleibten Schrei- ben des Ritters Morey pag. 543, 544. (nach der deutſchen Uberſetzung M. Junckers, Leipzig und Augſpurg. 1697. 4.) iſt zu erſehen, daß Otto von Gue- ricke ſeine Schwefelkugel bereits im Jahre 1663. gebrauchet. Da nun die er- ſte Ausgabe der Academia del Cimento 1666. gedrucket worden, und man in Florentz ſchon zu Galilei und Torricellii Zeiten dieſen Verſuchen obgelegen, ſo habe kein Bedencken getragen, die Florentiner dem Otto Guericke der Zeit nach vorzuſetzen. Zu geſchweigen daß die Florentiner und Guericke in gantz verſchiedner Abſicht dieſe electriſche Verſuche angeſtellet, und alſo weder die- ſer jene, noch jene dieſe nachgeahmet. Guerickens Buch iſt bekannter maſſen 1672. herausgekommen. c pag. 20. d pag. 21. A 2
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O Gilbert groſſer Mann, dein ungemeiner Fleiß
Brach ohne Wiederſpruch uns allen hier das Eis.
Und irreſt du ja wo, ſo muß ichs doch erzehlen,
Du fehleſt, aber ſo, wie groſſe Geiſter fehlen.
Drauf folgt durch Fuͤrſten Huld der Florentiner Muͤh, * c
Lehrt, daß ihr Stein den Rauch, nicht Flammen, an ſich zieh.
Daß ſelbſt das ſchwerſte Naß dem Agtſtein folgen muͤſſe,
Wofern er ſeine Krafft mit Nachdruck von ſich ſchieſſe.
Mein Otto Guericke kam auf die rechte Spur, d
Durch einen neuen Pfad, faſt gar bis zur Natur.
Die Schwefelkugel wieß ihm tauſend neue Dinge,
Daß ſie erſt an ſich zieh, drauf wieder von ſich dringe.
Er pflantzete die Krafft durch einen kleinen Strick
Auf eine Elle fort, in einem Augenblick.
Und ließ ein Federgen frey in den Luͤfften ſchweben,
Nachdem er ſelbigem vorher die Krafft gegeben.
Doch groſſer Guericke hier lieſſeſt du es ſeyn?
Drangſt nicht in der Natur verborgnen Tempel ein?
Und
* Jn de Monconngs Reiſen pag. 701, und einem dieſen Reiſen einverleibten Schrei-
ben des Ritters Morey pag. 543, 544. (nach der deutſchen Uberſetzung M.
Junckers, Leipzig und Augſpurg. 1697. 4.) iſt zu erſehen, daß Otto von Gue-
ricke ſeine Schwefelkugel bereits im Jahre 1663. gebrauchet. Da nun die er-
ſte Ausgabe der Academia del Cimento 1666. gedrucket worden, und man
in Florentz ſchon zu Galilei und Torricellii Zeiten dieſen Verſuchen obgelegen,
ſo habe kein Bedencken getragen, die Florentiner dem Otto Guericke der Zeit
nach vorzuſetzen. Zu geſchweigen daß die Florentiner und Guericke in gantz
verſchiedner Abſicht dieſe electriſche Verſuche angeſtellet, und alſo weder die-
ſer jene, noch jene dieſe nachgeahmet. Guerickens Buch iſt bekannter maſſen
1672. herausgekommen.
c pag. 20.
d pag. 21.
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