Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744.
Ob i 29. Lex 1.
Ob i 29. Lex 1.
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So ſiehſt du, wie der Zeug ſo ſchnell von dieſem eilet,
Und jenem ſich davor im Augenblick ertheilet.
Hier, Leſer wundre dich, die Weſen die allein
Durch Reiben ſehr geſchwind, und ſtarck electriſch ſeyn,
Sind durch die Mittheilung faſt gar nicht zu beleben,
Da ſchwer electriſche die ſchoͤnſte Wirckung geben.
Nur mercke, wenn etwas durch ſolche Mittheilung
Electriſch werden ſoll, ſo iſt es nicht genung,
Daß dein geriebnes Rohr mit ſeinem Blitz es zuͤnde,
Es ſey denn, daß man noch den Umſtand mit verbinde;
Es muß auf Seyde, Pech, Glas, ſolchen Sachen ruhn,
Die leicht electriſch ſind, ſonſt magſt du alles thun,
Was immer moͤglich iſt, ſo iſt es faſt vergebens,
Und electrifieirſt es kaum zeit deines Lebens.
Wenn du es gegentheils auf jene Dinge ſtellſt,
Und dein belebtes Rohr nicht ferne von ihm haͤltſt,
Wird es in einem Huy von ſeiner Krafft durchgangen,
Was leichtes bleibt ſo dann behende an ihm hangen.
Wie? daß die Mittheilung den Coͤrper leicht belebt,
Der unſerm Reiben doch ſo eiſern wiederſtrebt?
Wie? daß wir den, ſo wir doch leicht electriſch nennen,
Durch dieſe Mittheilung ſo ſchwehr erwecken koͤnnen? i
Gewiß, wer dieſes nur ein wenig uͤberlegt,
Zur Lehre der Natur gebuͤhrend Neigung traͤgt,
Der wiederſpricht mir nicht, wofern ich muthig ſchreibe,
Wie tauſend Schwierigkeit hier ſtets verborgen bleibe.
Die Wunder des Magnets, die Ebbe mit der Fluth,
Wie in dem Saamen ſchon ein kuͤnfftig Thierlein ruht,
Ob
i 29. Lex 1.
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