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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
zwischen Tag und Nacht zu Gesichte/ welcher von
meinem kleinen Hunde/ den ich bey mir hatte/ ver-
folget seynde/ sich ins Gesträuch verbarg/ so daß ohn-
geachtet alles unseren Suchens wir ihn nicht finden
konnten/ und dahero das Gesträuch in Brandt steck-
ten/ da wir ihn/ welches höchstens zu verwundern/ un-
ter der Asche gantz unversehret ohne die geringste Ver-
letzung fanden/ und lebendig bis nach Elmina brach-
ten. Woraus denn zu schliessen/ daß im Fall auf ge-
hörigem Ort eine rechtmäßige Jacht angestellet wür-
de/ man eine ziemliche Anzahl Hasen bekommen würde/
zumahlen dieselbe sich öffters häuffig sehen lassen.

Das Land selbst von Acron theilet sich in zwey
Theile/ ohne welchen es noch viel mächtiger wäre; die-
ses davon anitzo die Rede/ heisset klein Acron; das
Grosse aber lieget tieffer im Lande/ und wird nicht
von einem Könige/ sondern denen Vornehmsten des
Landes regieret. Gleichwol ohngeachtet dieser Tren-
nung leben die beyde Länder in guter Einigkeit und
Vertrauligkeit. Ein wenig weiter unterhalb unser
Vestung findet sich ein kleiner Fluß/ dessen Wasser
gantz saltzigt ist/ und läufft schier eine Meile Land-
wärts ein: selbiger ist sehr Fisch-reich/ auch halten sich
daselbst viel Vögel auf/ und kan er denjenigen so
ihn zur Lust besuchen/ zu einem angenehmen Gesichte
dienen.

Eine Meile davon gegen Morgen siehet man im
Lande Agonna einen sehr hohen Berg der Teuffels
Berg genannt. Vermuthlich haben ihm die See-fah-
rende diesen Nahmen gegeben/ weil man denselbigen
bey contrairen Wind/ wenn man längst dem Lande
wegfähret/ viele Tage nach einander wegen seiner

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des Landes Gvinea.
zwiſchen Tag und Nacht zu Geſichte/ welcher von
meinem kleinen Hunde/ den ich bey mir hatte/ ver-
folget ſeynde/ ſich ins Geſtraͤuch verbarg/ ſo daß ohn-
geachtet alles unſeren Suchens wir ihn nicht finden
konnten/ und dahero das Geſtraͤuch in Brandt ſteck-
ten/ da wir ihn/ welches hoͤchſtens zu verwundern/ un-
ter der Aſche gantz unverſehret ohne die geringſte Ver-
letzung fanden/ und lebendig bis nach Elmina brach-
ten. Woraus denn zu ſchlieſſen/ daß im Fall auf ge-
hoͤrigem Ort eine rechtmaͤßige Jacht angeſtellet wuͤr-
de/ man eine ziemliche Anzahl Haſen bekommen wuͤrde/
zumahlen dieſelbe ſich oͤffters haͤuffig ſehen laſſen.

Das Land ſelbſt von Acron theilet ſich in zwey
Theile/ ohne welchen es noch viel maͤchtiger waͤre; die-
ſes davon anitzo die Rede/ heiſſet klein Acron; das
Groſſe aber lieget tieffer im Lande/ und wird nicht
von einem Koͤnige/ ſondern denen Vornehmſten des
Landes regieret. Gleichwol ohngeachtet dieſer Tren-
nung leben die beyde Laͤnder in guter Einigkeit und
Vertrauligkeit. Ein wenig weiter unterhalb unſer
Veſtung findet ſich ein kleiner Fluß/ deſſen Waſſer
gantz ſaltzigt iſt/ und laͤufft ſchier eine Meile Land-
waͤrts ein: ſelbiger iſt ſehr Fiſch-reich/ auch halten ſich
daſelbſt viel Voͤgel auf/ und kan er denjenigen ſo
ihn zur Luſt beſuchen/ zu einem angenehmen Geſichte
dienen.

Eine Meile davon gegen Morgen ſiehet man im
Lande Agonna einen ſehr hohen Berg der Teuffels
Berg genannt. Vermuthlich haben ihm die See-fah-
rende dieſen Nahmen gegeben/ weil man denſelbigen
bey contrairen Wind/ wenn man laͤngſt dem Lande
wegfaͤhret/ viele Tage nach einander wegen ſeiner

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[83/0119] des Landes Gvinea. zwiſchen Tag und Nacht zu Geſichte/ welcher von meinem kleinen Hunde/ den ich bey mir hatte/ ver- folget ſeynde/ ſich ins Geſtraͤuch verbarg/ ſo daß ohn- geachtet alles unſeren Suchens wir ihn nicht finden konnten/ und dahero das Geſtraͤuch in Brandt ſteck- ten/ da wir ihn/ welches hoͤchſtens zu verwundern/ un- ter der Aſche gantz unverſehret ohne die geringſte Ver- letzung fanden/ und lebendig bis nach Elmina brach- ten. Woraus denn zu ſchlieſſen/ daß im Fall auf ge- hoͤrigem Ort eine rechtmaͤßige Jacht angeſtellet wuͤr- de/ man eine ziemliche Anzahl Haſen bekommen wuͤrde/ zumahlen dieſelbe ſich oͤffters haͤuffig ſehen laſſen. Das Land ſelbſt von Acron theilet ſich in zwey Theile/ ohne welchen es noch viel maͤchtiger waͤre; die- ſes davon anitzo die Rede/ heiſſet klein Acron; das Groſſe aber lieget tieffer im Lande/ und wird nicht von einem Koͤnige/ ſondern denen Vornehmſten des Landes regieret. Gleichwol ohngeachtet dieſer Tren- nung leben die beyde Laͤnder in guter Einigkeit und Vertrauligkeit. Ein wenig weiter unterhalb unſer Veſtung findet ſich ein kleiner Fluß/ deſſen Waſſer gantz ſaltzigt iſt/ und laͤufft ſchier eine Meile Land- waͤrts ein: ſelbiger iſt ſehr Fiſch-reich/ auch halten ſich daſelbſt viel Voͤgel auf/ und kan er denjenigen ſo ihn zur Luſt beſuchen/ zu einem angenehmen Geſichte dienen. Eine Meile davon gegen Morgen ſiehet man im Lande Agonna einen ſehr hohen Berg der Teuffels Berg genannt. Vermuthlich haben ihm die See-fah- rende dieſen Nahmen gegeben/ weil man denſelbigen bey contrairen Wind/ wenn man laͤngſt dem Lande wegfaͤhret/ viele Tage nach einander wegen ſeiner uͤber- F 2

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/119>, abgerufen am 24.11.2024.