Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung Das erste nun wo das Gold hergebracht wird/ Es hatten auch die Einwohner von Dinkira grosse mit
Beſchreibung Das erſte nun wo das Gold hergebracht wird/ Es hatten auch die Einwohner von Dinkira groſſe mit
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Beſchreibung
Das erſte nun wo das Gold hergebracht wird/
heiſſet Dinkira, welches ſehr tieff im Lande lieget/ ſo
daß der Compagnie Bediente 5. Tage Zeit haben
muͤſſen wenn ſie von EImina und 10. wenn ſie von A-
kim dahin reiſen wollen. Zwar iſt obgedachtes Din-
kira ſo gar entlegen nicht/ allein die Wege gehen ſehr
krum/ doch wollen die Mohren hierinn keine andere
Veraͤnderung machen. Ubrigens iſt dieſes Land in-
nerhalb 15. oder 16. Jahren durch ſeine ſtoltze Ein-
wohner ſo maͤchtig und reich geworden/ daß da es
vor dieſem nur eine Hand voll Volck/ ſo einen kleinen
Begriff des Landes innen hielten/ ſelbiges anitzo al-
len benachbahrten Laͤndern ein Schrecken und Furcht
einjaget/ die ſie vorhin ſelbſt fuͤrchten muſten/ ausge-
nommen denen von Aſiante und Akim, als welche
noch viel maͤchtiger ſeynd.
Es hatten auch die Einwohner von Dinkira groſſe
Schaͤtze in Gold/ nicht nur aus ihrem eigenen Lande/
ſondern auch aus anderwerts in fremden Laͤndern ge-
machter Beute geſammlet/ inſonderheit aber aus dem
groſſen Gewinn der Handlung/ denn keine Nation
unter denen Mohren in handeln mit ſie mag vergli-
chen werden. Uber dem waren ſie Meiſter uͤber drey
Laͤnder/ allwo Gold/ wiewol nicht gar viel gefunden
wurde/ nemlich Waſſa, Emaſſa und Juſſer, welche
alle drey nahe an einander gelegen/ und das letztere
mit dem Lande Commani graͤntzet. Sie konnten
auch 1. 2. bis 3. Jahr den gantzen Obertheil des Lan-
des zwiſchen Akim und Zaconde mit ihrem eigen ge-
grabenen Golde verſehen/ oder wenigſtens dem ſo ſie
aus andern Laͤndern hergeholet hatten/ ſo lange als der
Krieg von Commani gedauret; anitzo aber da wir
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