Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
Dähnen zuständig seyn. Reysete auch
selbst mit ihm im Lande herum und zeigete
ihm diese Vestungen/ damit er so viel besser
zu rechte kommen könte/ (weil ich ohne dem
vom Herrn General Sevenhuifen in Sa-
chen der Compagnie etwas zu verrichten
hatte) Nachdem hat er auch die Thiere so
ich vor uns daher leiten liesse/ sehr natürlich
abgezeichnet/ worinn er viel fertiger war
als in Vestungs-Rissen/ so daß ich hoffe man
werde in jenen keine sonderliche Fehler fin-
den/ es sey denn in gewissen Grund-Re-
geln der Mahler-Kunst/ welche von denen
Unerfahrnen nicht beobachtet werden. Al-
lein kaum hatte ich mich entschlossen mit
diesem Menschen von Elmina West-werts
zu reysen/ so überschnellete ihn der nichts
verschonende Todt in sehr wenig Tagen/
daß also mein angefangen Werck nicht
vollführen konte. Massen ich seit dem kei-
nen Menschen angetroffen der mir hierinn
hätte behülfflig seyn können/ wird also hof-
fentlich der Leser mit gegenwärtigem zu-
frieden seyn.

Anitzo bitte diejenigen so dieses Buch le-
sen werden/ nicht übel auszulegen/ noch
sich zu ärgern/ wenn an einigen Oertern
etwas freye Redens-Arten brauche. Mein

Ab-

Vorrede.
Daͤhnen zuſtaͤndig ſeyn. Reyſete auch
ſelbſt mit ihm im Lande herum und zeigete
ihm dieſe Veſtungen/ damit er ſo viel beſſer
zu rechte kommen koͤnte/ (weil ich ohne dem
vom Herrn General Sevenhuifen in Sa-
chen der Compagnie etwas zu verrichten
hatte) Nachdem hat er auch die Thiere ſo
ich vor uns daher leiten lieſſe/ ſehr natuͤrlich
abgezeichnet/ worinn er viel fertiger war
als in Veſtungs-Riſſen/ ſo daß ich hoffe man
werde in jenen keine ſonderliche Fehler fin-
den/ es ſey denn in gewiſſen Grund-Re-
geln der Mahler-Kunſt/ welche von denen
Unerfahrnen nicht beobachtet werden. Al-
lein kaum hatte ich mich entſchloſſen mit
dieſem Menſchen von Elmina Weſt-werts
zu reyſen/ ſo uͤberſchnellete ihn der nichts
verſchonende Todt in ſehr wenig Tagen/
daß alſo mein angefangen Werck nicht
vollfuͤhren konte. Maſſen ich ſeit dem kei-
nen Menſchen angetroffen der mir hierinn
haͤtte behuͤlfflig ſeyn koͤnnen/ wird alſo hof-
fentlich der Leſer mit gegenwaͤrtigem zu-
frieden ſeyn.

Anitzo bitte diejenigen ſo dieſes Buch le-
ſen werden/ nicht uͤbel auszulegen/ noch
ſich zu aͤrgern/ wenn an einigen Oertern
etwas freye Redens-Arten brauche. Mein

Ab-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0018"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
Da&#x0364;hnen zu&#x017F;ta&#x0364;ndig &#x017F;eyn. Rey&#x017F;ete auch<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t mit ihm im Lande herum und zeigete<lb/>
ihm die&#x017F;e Ve&#x017F;tungen/ damit er &#x017F;o viel be&#x017F;&#x017F;er<lb/>
zu rechte kommen ko&#x0364;nte/ (weil ich ohne dem<lb/>
vom Herrn <hi rendition="#aq">General Sevenhuifen</hi> in Sa-<lb/>
chen der <hi rendition="#aq">Compagnie</hi> etwas zu verrichten<lb/>
hatte) Nachdem hat er auch die Thiere &#x017F;o<lb/>
ich vor uns daher leiten lie&#x017F;&#x017F;e/ &#x017F;ehr natu&#x0364;rlich<lb/>
abgezeichnet/ worinn er viel fertiger war<lb/>
als in Ve&#x017F;tungs-Ri&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o daß ich hoffe man<lb/>
werde in jenen keine &#x017F;onderliche Fehler fin-<lb/>
den/ es &#x017F;ey denn in gewi&#x017F;&#x017F;en Grund-Re-<lb/>
geln der Mahler-Kun&#x017F;t/ welche von denen<lb/>
Unerfahrnen nicht beobachtet werden. Al-<lb/>
lein kaum hatte ich mich ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en mit<lb/>
die&#x017F;em Men&#x017F;chen von <hi rendition="#aq">Elmina</hi> We&#x017F;t-werts<lb/>
zu rey&#x017F;en/ &#x017F;o u&#x0364;ber&#x017F;chnellete ihn der nichts<lb/>
ver&#x017F;chonende Todt in &#x017F;ehr wenig Tagen/<lb/>
daß al&#x017F;o mein angefangen Werck nicht<lb/>
vollfu&#x0364;hren konte. Ma&#x017F;&#x017F;en ich &#x017F;eit dem kei-<lb/>
nen Men&#x017F;chen angetroffen der mir hierinn<lb/>
ha&#x0364;tte behu&#x0364;lfflig &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen/ wird al&#x017F;o hof-<lb/>
fentlich der Le&#x017F;er mit gegenwa&#x0364;rtigem zu-<lb/>
frieden &#x017F;eyn.</p><lb/>
        <p>Anitzo bitte diejenigen &#x017F;o die&#x017F;es Buch le-<lb/>
&#x017F;en werden/ nicht u&#x0364;bel auszulegen/ noch<lb/>
&#x017F;ich zu a&#x0364;rgern/ wenn an einigen Oertern<lb/>
etwas freye Redens-Arten brauche. Mein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ab-</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0018] Vorrede. Daͤhnen zuſtaͤndig ſeyn. Reyſete auch ſelbſt mit ihm im Lande herum und zeigete ihm dieſe Veſtungen/ damit er ſo viel beſſer zu rechte kommen koͤnte/ (weil ich ohne dem vom Herrn General Sevenhuifen in Sa- chen der Compagnie etwas zu verrichten hatte) Nachdem hat er auch die Thiere ſo ich vor uns daher leiten lieſſe/ ſehr natuͤrlich abgezeichnet/ worinn er viel fertiger war als in Veſtungs-Riſſen/ ſo daß ich hoffe man werde in jenen keine ſonderliche Fehler fin- den/ es ſey denn in gewiſſen Grund-Re- geln der Mahler-Kunſt/ welche von denen Unerfahrnen nicht beobachtet werden. Al- lein kaum hatte ich mich entſchloſſen mit dieſem Menſchen von Elmina Weſt-werts zu reyſen/ ſo uͤberſchnellete ihn der nichts verſchonende Todt in ſehr wenig Tagen/ daß alſo mein angefangen Werck nicht vollfuͤhren konte. Maſſen ich ſeit dem kei- nen Menſchen angetroffen der mir hierinn haͤtte behuͤlfflig ſeyn koͤnnen/ wird alſo hof- fentlich der Leſer mit gegenwaͤrtigem zu- frieden ſeyn. Anitzo bitte diejenigen ſo dieſes Buch le- ſen werden/ nicht uͤbel auszulegen/ noch ſich zu aͤrgern/ wenn an einigen Oertern etwas freye Redens-Arten brauche. Mein Ab-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/18
Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/18>, abgerufen am 21.11.2024.