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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
ten wollen/ daß die Mohren bey dem Teuf-
fel sich Rahts erholen; wie sie den Todten
fragen; die Frauen sich über das gantze
Haupt scheren lassen/ und über das Abster-
ben ihrer Männer grosses Lermen machen/
den todten Leichnam reinigen und ihr Leid-
wesen bezeugen/ wenn sie den Verstorbenen
mit Geschencken/ Kleidung und andrem
Zierath beschweren; wie sie ihre Todten be-
graben/ und mit was grosser Pracht die
Vornehmsten im Lande zur Erde bestätiget
werden; wie sie den Cörper unterschiedli-
che Monat über der Erde stehen lassen/ ohne
daß er anfange zu stincken; wie einige Men-
schen aus Liebe zu dem Verstorbenen und
mit was Grausamkeit aufgeopffert wer-
den/ davon der Autor traurige Exempel
gesehen/ wie sie gewisse Art von Häusern
oberhalb das Grab aufbauen/ und einige
so hierüber geschrieben wiederleget werden;
wie das Jahr hernach eine Leichbegängniß
gehalten werde; und wie endlich die Moh-
ren sehr gerne in ihrem Vaterland begra-
ben seyn wollen/ oder zum wenigsten ihre
Gebeine dahin gebracht werden/ und auf
was Art solches geschehe.

Mein Herr!

SEit meinem letzteren Brief welchen ich ohngefehr
vor einem Monat an euch geschrieben/ habe ich das

Glück
R

des Landes Gvinea.
ten wollen/ daß die Mohren bey dem Teuf-
fel ſich Rahts erholen; wie ſie den Todten
fragen; die Frauen ſich uͤber das gantze
Haupt ſcheren laſſen/ und uͤber das Abſter-
ben ihrer Maͤnner groſſes Lermen machen/
den todten Leichnam reinigen und ihr Leid-
weſen bezeugen/ wenn ſie den Verſtorbenen
mit Geſchencken/ Kleidung und andrem
Zierath beſchweren; wie ſie ihre Todten be-
graben/ und mit was groſſer Pracht die
Vornehmſten im Lande zur Erde beſtaͤtiget
werden; wie ſie den Coͤrper unterſchiedli-
che Monat uͤber der Erde ſtehen laſſen/ ohne
daß er anfange zu ſtincken; wie einige Men-
ſchen aus Liebe zu dem Verſtorbenen und
mit was Grauſamkeit aufgeopffert wer-
den/ davon der Autor traurige Exempel
geſehen/ wie ſie gewiſſe Art von Haͤuſern
oberhalb das Grab aufbauen/ und einige
ſo hieruͤber geſchrieben wiederleget werden;
wie das Jahr hernach eine Leichbegaͤngniß
gehalten werde; und wie endlich die Moh-
ren ſehr gerne in ihrem Vaterland begra-
ben ſeyn wollen/ oder zum wenigſten ihre
Gebeine dahin gebracht werden/ und auf
was Art ſolches geſchehe.

Mein Herr!

SEit meinem letzteren Brief welchen ich ohngefehr
vor einem Monat an euch geſchrieben/ habe ich das

Gluͤck
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[257/0301] des Landes Gvinea. ten wollen/ daß die Mohren bey dem Teuf- fel ſich Rahts erholen; wie ſie den Todten fragen; die Frauen ſich uͤber das gantze Haupt ſcheren laſſen/ und uͤber das Abſter- ben ihrer Maͤnner groſſes Lermen machen/ den todten Leichnam reinigen und ihr Leid- weſen bezeugen/ wenn ſie den Verſtorbenen mit Geſchencken/ Kleidung und andrem Zierath beſchweren; wie ſie ihre Todten be- graben/ und mit was groſſer Pracht die Vornehmſten im Lande zur Erde beſtaͤtiget werden; wie ſie den Coͤrper unterſchiedli- che Monat uͤber der Erde ſtehen laſſen/ ohne daß er anfange zu ſtincken; wie einige Men- ſchen aus Liebe zu dem Verſtorbenen und mit was Grauſamkeit aufgeopffert wer- den/ davon der Autor traurige Exempel geſehen/ wie ſie gewiſſe Art von Haͤuſern oberhalb das Grab aufbauen/ und einige ſo hieruͤber geſchrieben wiederleget werden; wie das Jahr hernach eine Leichbegaͤngniß gehalten werde; und wie endlich die Moh- ren ſehr gerne in ihrem Vaterland begra- ben ſeyn wollen/ oder zum wenigſten ihre Gebeine dahin gebracht werden/ und auf was Art ſolches geſchehe. Mein Herr! SEit meinem letzteren Brief welchen ich ohngefehr vor einem Monat an euch geſchrieben/ habe ich das Gluͤck R

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/301>, abgerufen am 24.11.2024.