Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XI. Capitel. rer ihr Ampt fleissig/ sorgfältig und treulichversehen/ und also mit guten Exempeln vor- leuchten. Pestzeiten mit den Schulen zu halten. Am Ende des IV. Capitels ist etwas mit man
Das XI. Capitel. rer ihr Ampt fleiſſig/ ſorgfaͤltig und treulichverſehen/ und alſo mit guten Exempeln vor- leuchten. Peſtzeiten mit den Schulen zu halten. Am Ende des IV. Capitels iſt etwas mit man
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Das XI. Capitel.
rer ihr Ampt fleiſſig/ ſorgfaͤltig und treulich
verſehen/ und alſo mit guten Exempeln vor-
leuchten.
Am Ende des IV. Capitels iſt etwas mit
wenigem der Schulen und Schulmeiſter ge-
dacht worden/ ſonderlich ob ſolche in gefaͤhr-
lichen Peſtzeiten gar zu beſchlieſſen waͤren/
weil es beſſer gethan ſcheinet/ wie Hieron. in
Epiſt. ſaget: Melius eſt neſcire aliquid, quam
cum periculo diſcere, i. e. Es iſt beſſer man
weiß ein theil nicht/ als daß man es mit Ge-
fahr lerne. Weßwegen D. Joh. Evvig c. 6.
vom Ampt einer weiſen Obrigkeit in Peſt-
zeiten alſo ſchreibt: Was ſolte ich von den
Schulen/ in welchen die Knaben zuſammen
kommen/ anders ſagen/ denn daß es durch-
aus zu rathen/ und faſt noͤthig ſcheine/ ſo wir
die Fortpflantzung des Giffts verhuͤten wol-
len/ daß die Schulen/ welche nicht koͤnnen
an ein bequem Ort geleget werden/ eine Zeit
zugeſchloſſen bleiben/ und lieber mit gerin-
germ Nutz und Frucht die Jugend daheim
unterwieſen werde/ als daß ſie mit groſſer
Gefahr unter den Hauffen gehe/ denn es pfle-
gen die jungen Knaben unterſchiedenen Al-
ters dieſem Ungluͤck mehr als alte Leut unter-
worffen zu ſeyn/ deßwegen auch gelehrte Leut
gerathen/ man ſolle die Knaben ein Zeitlang
von den vergiffteten Oertern in fremde Lan-
de verſchicken. Obwol von vielen vorneh-
men Geiſtlichen nicht gebilliget wird/ daß
man
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